Die laufende Rückrunde steht ja unter dem Motto „besser machen“. Vieles besser machen als in der Hinrunde – bessere sportliche Performance, bessere Ergebnisse, schöneres Spiel, kurzum besserer Fußball. In den meisten Fällen ist den Vibes das ganz gut gelungen. Jedenfalls das Besserspielen.

Gegen den designierten Meister Mödling haben wir super dagegengehalten, die Großglockner Falken haben uns auch von einer wehrhafteren Seite kennengelernt und PlayTogetherNow haben wir überhaupt mit dem gleichen Ergebnis vom Platz geschossen, wie es in der Hinrunde umgekehrt uns passiert ist.

Verletzungsteufel

Nun wird es allerdings eng mit der Umsetzung unseres Frühjahrsmottos. Das hat sehr viel mit der letzten Woche zu tun. Drei verletzungsbedingte Wechsel im jüngsten Match gegen Hotel Kalcio, dann noch Jonis voraussichtlich gröbere Verletzung im Training tags darauf, haben Spuren hinterlassen.

Elf schlagkräftige Männer auf den Platz zu bekommen, erwies sich im Hinblick auf das Match gegen Meetup United als große Herausforderung. Es wird wohl für den Rest der Saison nicht mehr viel leichter werden.

Hinzu kam noch ein weiterer – etwas erfreulicherer – Faktor, der das „Besserspielen“ erschweren sollte. Gegen Meetup hat der USK nämlich die mit Abstand beste Leistung der Hinrunde gezeigt. Und darauf, dass wir nochmal mit 8:2 über diesen Gegner hinwegfegen würden, deutete im Vorfeld nicht viel hin. Erstens standen nur drei (!) Spieler der damaligen Startaufstellung am vergangenen Sonntag im Aufgebot und zweitens war unabhängig davon damit zu rechnen, dass die Auswärtsmannschaft ein Bisschen was gutmachen wollte.

Umso überraschender, dass von Beginn an nur eine Mannschaft Fußball spielt und das ist der USK. Mit starkem Pressing werden die Gäste in der gegnerischen Hälfte eingeschnürt, Entlastungsangriffe im Keim erstickt. Dass wir zur Halbzeit nicht führen, liegt vor allem an der fehlenden Kaltschnäuzigkeit in unseren eher uneingespielten Offensivreihen. Die beste Möglichkeit vergibt Rückkehrer Denis, der einen Ball aus kurzer Distanz an die Stange setzt.

Vermeintliche Erlösung

Im zweiten Durchgang folgt ein ähnliches Bild. Der USK spielt, hat dieses Match zu hundert Prozent im Griff, von Meetup kommt ohne Untertreibung gar nichts – da waren sie sogar beim Hinrunden-Debakel wesentlich gefährlicher. Der cholerische Trainer/Torhüter der Auswärtsmannschaft sollte es nach Schlusspfiff mit einem lauten „what a shitty game“ kommentieren.

Wir hätten ihm gerne widersprochen. Von USK-Seite war es gar nicht so schlecht. Vor allem als Daran in der 67. Minute nach herrlicher eigener Vorarbeit zum erlösenden 1:0 trifft. Doch dann passiert, was in dieser Saison schon zu oft passiert ist. Die Vibes verlieren an Kompaktheit, der letzte Punch ist nicht mehr da, das Auftreten wirkt infolge des Führungstreffers ungeordnet.

Und trotzdem kommt von den Gästen weiterhin nichts, was nach Fußball aussehen würde. Bis zur 86. Minute. Da bringen die Meetups einen Flankenball auf den Kopf ihres Stürmers und der vollendet die fucking erste und einzige halbwegs zielgerichtete Offensivaktion der Gegner zum schmeichelhaftesten Ausgleich des Jahres. Haben wir uns natürlich selbst zuzuschreiben.

So stimmen wir doch noch in den Kanon des Gegner-Keepers mit ein. Was für ein Scheiß-Spiel.

MG