Es geht ja. Nachdem die Vibes in der letzten Runde einen heroischen, aber halt nur gefühlten Sieg einfahren konnten, sollte es gegen Play Together Now nun auch mit dem Endzweck des Fußballspiels passen – dem Gewinnen.
Und da die Entstehung des späten Ausgleichstors gegen die Großglockner Falken so wunderbar aufgegangen ist, drücken wir eine Woche später Strg+C und Strg+V – fertig ist der Führungstreffer in der 14. Minute. Abermals schickt Max G. Flügelsprinter Frenkie mit einem langen Ball auf die Reise, erneut beweist unser Niederländer eine Effizienz, die sich ein Memphis Depay wünschen würde.
Die Mutter aller roten Karten
Soweit so lustig. Kurz danach wird’s unrühmlich. Justin wird auf der anderen Flügelseite derart brutal niedergestreckt (20.), sodass sogar einigen seiner Mannschaftskollegen die Zornesröte ins Gesicht fährt. Lediglich dem Schiedsrichter war die Sprunggrätsche mit beiden Beinen voran in Justins selbige offenbar nicht hart genug (für solche Szenen wurde die rote Karte wohl einst erfunden), um mehr als eine lächerliche Gelbe zu zücken. Für unseren Luxemburger ist die Partie vorbei und, dass es dem Übeltäter genauso ergeht, dafür sorgt – wenn es schon der Schiedsrichter nicht schafft – die faire und umsichtige Führung der Gegnermannschaft, die besagten Spieler sofort auswechselt. Trotzdem sollte diese Szene noch Folgen haben.
Zunächst erhöht Max G. per Kopf auf 2:0 (24.), ehe Play Together Now-Goalgetter Zubaid Mohammadi den Anschlusstreffer versenkt (30.). Der USK bis dahin die überlegene Mannschaft.
In der 40. Minute schickt der offensichtlich vom schlechten Gewissen geleitete Schiedsrichter einen Gegner mit einer Kompensations-Roten unter die Dusche – für einen Torraub, den man so in der DSG wohl selten ahndet.
Torhungrig und luftig
Danach konzentriert sich das Spielgeschehen ausschließlich auf sportliche Elemente. Max G., der heute sein Score-Konto erheblich aufbessert ist ein weiteres Mal mit dem Kopf zur Stelle (44.), Philipp macht noch vor der Pause mit dem 4:1 (45.) alles klar.
Auch nach Seitenwechsel tragen sich mit Lenny (51.) und Julian (60.) zwei USK-Boys in die Torschützenliste ein, Play Together Now sorgt zwischenzeitlich für Ergebniskosmetik (55.), nicht aber für aufkommende Spannung. Offensiv zeigen sich die Vienna Vibes heute in Vollstrecker-Laune, nach hinten gegen die dezimierten Kontrahenten phasenweise luftig.
Trotzdem gelingt es am Ende, einen souveränen 6:2-Sieg einzufahren, der sogar das Debakel aus dem Herbst egalisiert.
Fazit: Ein Spiel das im Nachhinein wie ein einsamer heller Stern über der Rückrunde strahlt. Es war der einzige Sieg, der uns im Frühjahr gelungen ist. Ein paar gute Spiele waren schon dabei, aber nur in diesem haben wir es geschafft, ansprechenden Fußball zu hundert Prozent auch in etwas Zählbares umzumünzen.
MG