Es scheint sich langsam erkennbar als roter Faden durch diese Rückrunde zu ziehen: Der USK lässt sich kurz vor Schluss noch die Butter vom Brot nehmen. Das hat unter anderem zu besonders ärgerlichen Punktverlusten etwa gegen Nepomuk oder auch letzte Woche Meetup geführt. Jetzt sollte es im Auswärtsspiel bei den Predators aber endlich mal klappen – Verletzungspech und Fenstertag-Wochenende hin oder her.
Doch auch diesmal schaute ergebnistechnisch viel weniger heraus als möglich gewesen wäre. Daran tragen die Vibes zu einem großen Teil selbst die Schuld. Anders ist der Auftritt in der ersten Halbzeit (der mit Abstand schlechteste in diesem Frühjahr) nicht zu erklären. Völlig lust- und ambitionslos ergibt sich unser Team den warmen Temperaturen und einem konzentriert verteidigenden sowie umschaltenden Gegner. Die 1:0-Führung der Heimmannschaft nach Balleroberung im Mittelfeld, ist hochverdient.
MannschaftsSPORT
Kein Wunder, dass wir in der Pause gröbere Umstellungen vornehmen. Aber nicht nur die, sondern auch die Besinnung darauf, dass MannschaftsSPORT auch etwas mit der Überwindung der eigenen Schmerzgrenze zu tun hat, lässt den USK nach Seitenwechsel ein anderes, wesentlich dominanteres Gesicht zeigen.
Der Ausgleich (62.) fällt noch eher glücklich per Eigentor, die USK-Führung in der 78. Minute durch Daran, der offenkundig seine Weitschussqualitäten (wieder-)entdeckt hat, ist hingegen eine logische Folge des starken Comebacks unserer Mannschaft.
Doch wie eingangs erwähnt, schaffen es die Vienna Vibes erneut nicht, den Sieg in trockene Tücher zu bringen. Nur fünf Minuten können wir uns über das 2:1 freuen, dann sind die Predators bei einem ihrer gefährlichen Standards mit dem Kopf zum Ausgleich zur Stelle (83.).
Max und das Nicht-Tor seines Lebens
Auch das in Summe schwache Schiedsrichtergespann trägt das seinige dazu bei, dass diese Partie nicht doch noch gewonnen wird. Denn Philipp bringt kurz vor Schluss einen zweiten Ball in den Strafraum, wo Verteidiger Max G. per Fallrückzieher das vermeintliche Tor des Jahres (und seines Lebens) erzielt – vor den Augen seines kleinen Sohnes, um es noch kitschiger zu machen.
Doch dem Schiri-Assistenten fehlt dieser Sinn für Romantik augenscheinlich völlig, weswegen er die Fahne hebt und eine Abseitsstellung signalisiert. Natürlich eine Fehlentscheidung – wie könnte es anders sein. Selbst die gegnerischen Spieler konstatieren mitleidig, dass Max hier um ein Traumtor gebracht wurde.
Während unser Kapitän ein paar schlaflose Nächte vor sich hat, welche nichts mit dem dreijährigen Spross zu tun haben, ist die neuerliche Sieglosigkeit noch ärgerlicher. Der fußballerische Aufwärtstrend 2024 (der in diesem Spiel eh nur eine Halbzeit zu sehen war) in allen Ehren – für ein ordentlich aufgestocktes Punktekonto fehlt es an Kaltschnäuzigkeit und Souveränität.
MG