Am Sonntag um 16:00 stand also unser letztes Saisonspiel am Programm. Der Gegner, SK Latino Vienna City, musste noch Punkten um den Abstieg ganz sicher zu vermeiden und nicht auf fremde Schützenhilfe angewiesen zu sein. Auf der anderen Seite standen wir, der USK Vienna Vibes, und wollten im letzen Saisonspiel einen versöhnlichen Saisonabschluss schaffen, zumal im Frühjahr einige Spiele nicht nach Wunsch verlaufen waren. Zudem fanden sich heute zahlreiche USK-Fans ein, welche die Mannschaft unbedingt mit einem Sieg für Ihre Anwesenheit belohnen wollte. Einzig die Rahmenbedingungen - gefühlte 40 Grad und einem nahe an der Schmelze stehenden Kunstrasen schienen einem schnellen und guten Spiel im Wege zu stehen.
Munterer Beginn
Zu Beginn ist von den hohen Temparaturen allerdings nicht viel zu merken. Beide Mannschaften beginnen motiviert und so beginnt das Spiel extrem ereignisreich: Zunächst gerät der USK 0:1 in Rückstand. Auf der rechten Abwehrseite wird nicht energisch genug attakiert, wodurch der Latino-Spieler relativ unbedrängt einen Stanglpass zur Mitte spielen kann, wo Daniel Vargas Kienastberger zur Führung für die Gegner einnetzen kann (2.). Doch wer geglaubt hat, dass der USK durch diesen Treffer in einen Schockzustand versetzt wird, hat sich getäuscht. Ricco (ja genau: der Spieler, der vor Anpfiff noch meinte, dass er heute wenig laufen und schlecht spielen würde) gleicht mit einem sehenswerten Drehschuss ins lange Eck nach einem gestochere im Strafraum für uns aus (4.). Der Jubel der Spieler und der Fans ist groß. Doch kaum haben sich die frenetisch jubelnden Zuschauer etwas beruhigt, bekommt Ricco den nächsten Energieanfall. Er setzt sich auf der linken Seite gegen die halbe Latino-Abwehr durch und spielt auf den freistehenden Moritz im Rückraum auf. Dieser zeigt seine Goalgetter-Qualitäten und trifft unhaltbar zum 2:1 für die Vibes (6.).
Temperaturen machen sich bemerkbar
In der Folge versucht der USK das Spiel zu beruhigen und den Vorsprung zu verwalten. In Hinblick auf die Spielminute ist dies vermutlich keine gute Idee möchte man meinen. Obwohl die USK-Spieler zunächst noch alles unter Kontrolle zu haben scheinen, beruhigen die Vibes nicht nur das Spiel, sondern schläfern sich auch selbst ein, was in der Folge zu zahlreichen unnötigen Fehlpässen und verlorenen Zweikämpfen führt. In der 22.Minute kommt, was kommen muss: eine zunächst recht harmlos wirkende Flanke in den Strafraum wird gefährlich, weil drei USK Spieler Daniel Vargas Kienastberger zu viel Platz lassen, der den Ball zum Ausgleich in die Ecke schiebt (22.). Dannach gibt es noch ein Abseitstor der Gastgeber, dass der Schiedsrichter (aus meiner Sicht richtigerweise) nicht gibt. So geht es mit einem Unentschieden in die Pause.
Neue Entschlossenheit
Beflügelt durch eine flammende Rede des Kapitäns und einer kleinen Umstellung in der Formation, startet der USK deutlich geordneter und entschlossener in die zweite Halbzeit. Große Chancen bleiben jedoch bis zu einem Eckball in der 62.Minute aus. Doch eben jener bringt nicht nur die Führung für die Rot-Weißen, sondern auch das erste Pflichtspieltor für einen unserer treuesten und verlässlichsten Defensivrecken: Stefan. Mit einem sehenswerten Flugkopfball bringt er dem USK nach einem -wiederholt gefährlich getretenen - Eckball von Milan den dritten Treffer.
Gnadenlose Effizienz
Kurz darauf kontern die Vibes schnell und schnörkellos und Moritz erzielt seinen zweiten Treffer am heutigen Tag zum 4:2 (68.). Den Schlusspunkt setzt Ricco in der 84.Minute, der elegant Tormann und Verteidiger umkurvt und dann aus einem halben Meter einschiebt. Nach dem Schlusspfiff werden Arme in die Luft gestreckt, Jubelfotos gemacht und mit den Fans der versöhnliche Saisonabschluss gefeiert. Auch wenn in der Frühjahrssaison bei weitem nicht alles so gelaufen ist wie wir uns das vorgestellt hatten, so hat dieser Sieg vor vielen USK-Anhängern doch gut getan. Wir sehen uns in der nächsten Saison mit neuerm Elan und noch größerer Motivation wieder!
Ein Bericht von Philipp Seeböck