Das Spiel:

 

Bereits beim Einlaufen waren beide Teams topmotiviert.Noch ein Spiel stand zwischen uns und einem Showdown gegen Grashalm am kommenden Samstag in Atzgersdorf. Zumindest die Hoffnung auf den Aufstieg wollten die Mannen des USK Vienna Vibes aufrecht erhalten, auch wenn wir es nicht mehr in der Hand haben, denn was gibt es Schöneres als ein Saisonfinale gegen den Tabellenführer, bei dem der USK noch einmal mitmischen darf. Mit einer ungewohnt aufgestellten Innenverteidigung und einer extrem stark besetzten Bank trat der USK Valla Verde entgegen, die ihrerseits sicherlich auf Revanche für die 0:3-Niederlage im Herbst aus waren. Der enge Kunstrasenplatz in Mauer weckte unliebsame Erinnerungen an eines der Testspiele im vergangenen Sommer (2:3-Niederlage gegen Sportunion Mariahilf). Das ungewohnte (vor allem irgendwie kleine) Terrain sollte sich auch auf das Spiel der Rot-Weißen niederschlagen, auch wenn sich der Anfang dieses Spielberichts quasi perfekt für die Gästemannschaft liest.

Déjà-vu in der Anfangsphase

In der 3. Spielminute geht der USK bereits in Führung. Grund dafür ist allerdings keineswegs die spielerische Überlegenheit, sondern ein schwerer Schnitzer des gegnerischen Torhüters. Dessen Abschlagversuch springt Philipp an der Strafraumgrenze direkt vor die Füße und dieser bedankt sich mit einem gefühlvollen Schlenzer ins leere Tor. Erinnerungen an das Duell im Herbst auf der Schmelz werden wach. Schon damals traf Philipp sehr früh zum 1:0 gegen Valla Verde

Danach plätschert das Spiel ohne echte Torchancen dahin. Valla Verde versucht mit starkem Pressing die Vibes unter Druck zu setzen, was unsere Mannschaft durchaus am Spielaufbau stört. Doch es ist nicht das Forechecking , das den Ausgleich für die „Grüne Hürde“ bringt, sondern eine Standardsituation (19.). Nach einem Foul am rechten Flügelspieler der Heimmannschaft findet im Strafraum keine Zuordnung statt. Der baumlange Valla Verde-Kapitän wartet am langen Eck und verwertet die Freistoßflanke seelenruhig zum Ausgleich.

Dieses Tor ändert auch nicht viel am Spielgeschehen. Herausgearbeitete Aktionen, die zu guten Torgelegenheiten führen finden auf beiden Seiten nicht statt. In der 23. Minute kommt es zu einer extrem strittigen Situation. Die Schiedsrichter zeigt einen indirekten Freistoß für den USK ca. 25 Meter vor dem gegnerischen Kasten an. Dass der Freistoß indirekt abgespielt werden soll bemerkt keiner unserer Spieler und so tritt Aaron direkt an und zirkelt das Leder wunderschön über die Mauer und ins rechte Kreuzeck. Der Tormann ist noch mit den Fingerspitzen dran, kann den Ball aber nicht mehr parieren. Der Schiedsrichter gibt den Treffer zum Riesenärger der gesamten USK-Mannschaft nicht. Da der Torhüter zuletzt mit den Fingern am Ball war, wäre dieser Treffer eigentlich zu geben gewesen, doch der Schiedsrichter bekommt von einem zufällig anwesenden Kollegen mitgeteilt, dass die Kugel erst hinter der Torlinie vom Valla Verde-Keeper berührt worden war. Das Videomaterial gibt darüber keinen näheren Aufschluss. Unverständlicherweise gibt der ansonsten souveräne Schiedsrichter danach Eckball, obwohl es gemäß seiner Entscheidung eigentlich Abstoß hätte geben müssen. Das spielt  für die Unsrigen allerdings eine geringere Rolle als die Tatsache, dass uns soeben ein absolutes Traumtor aberkannt wurde, das obendrein extrem wichtig gewesen wäre.

All diese Highlights zwischendurch ändern nichts an der Patt-Situation, was die Spielanteile betrifft. Es bleibt bei einem Mittelfeldgeplänkel, bei dem vor allem der Kampf im Vordergrund steht. Chancen passieren entweder aus Standards oder durch Zufall. So auch in der 33. Minute als Valla Verdes Ausgleichsschütze durch einen schweren Schnitzer in unserer Innenverteidigung innerhalb des Strafraums an den Ball kommt. Sein Abschluss landet aber knapp rechts neben dem Tor. Das war die wohl größte Chance in der ersten Halbzeit und der USK kann froh sein hier nicht in Rückstand geraten zu sein. Richtig verdient hat sich aber keine der beiden Teams eine Führung und so bleibt es bis zum Halbzeitpfiff beim gerechten Remis.

Kampfpartie setzt sich fort

Auch in der zweiten Halbzeit ändert sich am Spiel nichts. Es wird eine Spur härter und kampfbetonter, denn beide Mannschaften erkennen, dass nur über diesen Weg heute etwas möglich ist. Chancen entstehen dadurch aber lange Zeit überhaupt nicht. In der 67. Minute beweist der USK dann Effektivität. Die gegnerische Abwehr vergisst auf den eben eingewechselten Peter und Max Weiser flankt den Ball punktgenau auf den Kopf unserer Nummer vier. Dieser unterstreicht seine momentane Top-Form mit einer souveränen Verwertung dieser Top-Chance. Der Jubel ist Grenzenlos, das „Endspiel“ gegen Grashalm nun wieder zum Greifen nahe. Doch noch sind knapp 25 Minuten zu spielen.

Nur drei Minuten später (70.) muss Gabriel eigentlich alles klar machen. Ein Freistoß von Peter wird immer länger und bedient exakt den heranrauschenden Gabriel am langen Eck. Dessen Volley-Übernahme aus drei Metern geht aber knapp über die Latte und lässt USK-Spieler wie Fans verzweifeln und weiter zittern.

Durch diese erneute Führung ist Valla Verde gezwungen etwas mehr aufzumachen und so ergeben sich Räume für Konter für die Vienna Vibes. Auf der anderen Seite kombiniert die „Grüne Hürde“ gefällig im Mittelfeld, verfehlt aber den Endzweck. Alle Angriffe werden noch vor dem Sechzehner oder früher gestoppt. Mit Fortdauer wird die Hintermannschaft der Gegner unsicherer und begeht einige Ballverluste in der eigenen Hälfte.

Einer dieser Ballverluste eines Innenverteidigers führt zur erlösenden Entscheidung (90.). Philipp fängt den Pass ab und von ihm gelangt das Leder zu Peter. Dieser gibt zurück auf Philipp. Unser Stürmer hat das Auge für Ricco, der nicht lange fackelt und den Ball unter die Latte knallt. Das zweite Joker-Tor an diesem Abend bringt den 3:1-Endstand. Ricco ist bereits zur Halbzeit für Hans ins Spiel gekommen und hat gemeinsam mit dem einmal mehr starken Max Weiser für enormen Schwung auf der linken Seite gesorgt. Dieses Tor ist der krönende Abschluss seiner tollen Leistung am heutigen Abend und entschädigt für den „Seeböck“, den er im letzten Spiel fabriziert hat.

USK ist „Frühjahrsmeister“

Danach ist die Luft endgültig aus der Begegnung. Das Match ist entschieden und der Schiedsrichter beendet nach vier Minuten Nachspielzeit. Der USK gewinnt aufgrund einer beherzten kämpferischen Leistung mit 3:1 gegen Valla Verde. Die spielerische Schatzkiste blieb an diesem Tag zwar geschlossen, doch gegen einen hochmotivierten Gegner war heute nicht mehr drin. Der Sieg konnte nur über den Kampf führen.

Dafür darf sich der USK Vienna Vibes nun endgültig zur „Besten Frühjahrsmannschaft“ krönen. Zudem gilt es noch einen Gegner zu bezwingen. Am kommenden Samstag empfangen wir Grashalm in Atzgersdorf zum Showdown. Eins ist gewiss: Der Platz wird brennen.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer