Das Spiel:

 

Die Wiener Spitzbuam also waren der erste Cup-Gegner der heurigen Saison. Niemand der Vienna Vibes hätte in seinen kühnsten Träumen mit diesem Los gerechnet. Warum ist einfach erklärt. Niemand wusste, dass es diese Mannschaft überhaupt gibt. Selbst bis einen Tag vor Anpfiff war dieser Gegner ein einziges Mysterium. Wie spielen sie? Wo spielen sie? Spielen sie überhaupt? Welche Dressenfarbe? Nichts war im Vorfeld klar.

Das machte die mentale Vorbereitung auf dieses Match natürlich etwas kompliziert, denn natürlich ist leichter sich auf einen Gegner einzustellen, den man in puncto Stärke einer Liga zuordnen kann. Fakt ist, dass der Wiener Spitzbuam Klub heuer in der 2. Klasse B erste Gehversuche in der DSG unternehmen wird. Es stellte sich dann während des Spiels heraus, dass dieses Cup-Spiel das erste Match überhaupt dieser sehr jungen Mannschaft ist. Und übrigens spielten die Spitzbuam in Blau.

Nervöse Neulinge

In der absoluten Unkenntnis darüber, was in diesen 90 Minuten auf uns zukommen würde, vom Jausengegner bis zum potentiellen Durchmarschierer war ja alles möglich, beschließen wir die ersten zehn Minuten eher vorsichtig anzulegen, um den Gegner erstmal einzuschätzen. Schnell stellt sich heraus, dass die Uneingespieltheit und einiges an Nervosität der Gäste uns zu mehr Aktivität auffordern. Um es konkreter zu formulieren: Von Anfang an spielt eigentlich nur eine Mannschaft. Und diese trägt traditionelles Rot-Weiß.

Mittelgute Chancen wechseln sich in regelmäßigen Abständen mit hochkarätigen ab. Der USK belohnt sich jedoch lange nicht und spielt zwar mit tausend Prozent Ballbesitz, aber immer knapp an der Grenze zur Ungeduld. In der 33. Minute fällt dann aber doch der verdiente Führungstreffer. Nichtmal Moritz konnte den noch verhindern. Im Gegenteil. Nach einer herrlichen Kombination ist es unsere Nummer elf, die den Ball zur Mitte bringt. Dort wartet Neuzugang Steff und hält das Goldfüßchen hin.

Steff stellt sich vor

Am Spielverlauf ändert dieses USK-Tor nichts. Die Gegner wirken weiterhin mutlos und überlassen uns Feld und Ball. Trotz zahlreicher weiterer guter Szenen, unter anderem ein Lattenschuss von Moritz, fällt bis zum Seitenwechsel kein weiteres Tor.

Nach der Pause erleidet das Vibes-Spiel einen kleinen Bruch. Ein wenig gibt man sich in unseren Reihen mit der Feldüberlegenheit zufrieden. Dicke Chancen bleiben längere Zeit aus. Erst die Einwechselung von Flo bringt neuen Schwung. Er ist es auch, der als Folge eines Passes in die Tiefe ins lange Eck einschiebt (61.). Zweiter Neuzugang, zweites Tor. 2:0.

Das müsste es normal gewesen sein. Es scheint nicht sonderlich realistisch, dass der USK diesen zwei Tore-Vorsprung heute noch verspielt. In der bisherigen guten Stunde haben die Vienna Vibes nicht einen Torschuss zugelassen.

Zudem präsentiert sich die Heimmannschaft mit der Sicherheit der Vorentscheidung im Rücken wieder brandgefährlich. Allein Steff will es unbedingt nochmal wissen und hat mehrmals ein Tor auf dem Fuß.

Auch andere Neuzugänge treffen

In der 85. Minute wird der eingewechselte Pascal im Strafraum zu Fall gebracht und der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter. Da Moritz schon den Platz verlassen hat und Milan nach einem internen Scharmützel kurz vor der Halbzeit noch still vor sich hin periodisiert, nimmt Max die seltene Gelegenheit wahr und geht mit dem Ball zum Punkt. Obwohl gefühlt nur Elfmeterschütze Nummer 20 verwandelt auch unsere Nummer 13 souverän ins rechte Eck. Da ein paar rot-weiße Herrschaften jedoch schon wiederzu früh in den Strafraum rennen (man munkelt, es waren dieselben wie im Testspiel als dieses Ereignis Premiere feierte), muss wiederholt werden. Kein Problem, Max kopiert einfach den Elfmeter von vorhin und wieder zappelt das Netz. 3:0 für den USK.

Danach werden noch ein paar weitere Gelegenheiten versemmelt. Den Schlusspunkt setzt Marius, richtig, auch ein Neuzugang. Sein Weitschuss in der 93. Minute wird von einem Patzer des spitzbübischen Goalies günstig beeinflusst und damit hat auch der dritte Neuzugang sein perfektes Einstandsgeschenk. In Summe kann man also sagen, dass sich die Sommertransfers schon jetzt ausgezahlt haben. Denn auch abgesehen von ihren Toren, bieten sie eine gute Vorstellung.

Der USK steigt also mit einem 4:0-Sieg in die nächste Cup-Runde auf. Dort wartet ein ganz anderes Kaliber. Denn von der tiefsten Klasse der DSG geht es nun in die höchste. Es wartet die Mannschaft von der Neulandschule. Es steht außer Zweifel, dass das ein ganz anderer Gradmesser sein wird.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer