Das Spiel:
Mit einem starken, aber extrem dünnen Kader trat der USK Vienna Vibes am Sonntag dem Tabellenführer Vindobona Rangers entgegen. Die Mannschaft hatte sich fest vorgenommen eine Reaktion auf das Trauerspiel gegen den P.A.C. Wien (2:4-Niederlage) letzte Woche zu zeigen und die Punkte in Atzgersdorf zu belassen. Dieses Vorhaben sollte gegen einen Gegner gelingen, der seit der zweiten Runde ungeschlagen ist.
USK von Beginn an aggressiv
Die wieder gefundene Motivation merkt man den Rot-Weißen an, denn alle Spieler sind von der ersten Minute an hellwach und dominieren diese Begegnung. Eine erste starke Kombination (3.) wird von Ricco abgeschlossen. Der Schuss geht aber zu zentral auf das gegnerische Gehäuse. Nur wenige Minuten später (12.) zieht Philipp aus aussichtsreicher Position ab, doch sein Schuss geht ganz knapp am Tor vorbei.
Die Vindobona Rangers verlegen sich aufs Kontern, doch die USK-Abwehr strahlt wieder die gewohnte Sicherheit aus, die im letzten Match so vermisst wurde. Trotz einer gezwungenen Umstellung kurz vor Spielbeginn (Gabriel ersetzte den verletzten Dominik in der Innenverteidigung) lässt die Viererkette in der Anfangsphase so gut wie nichts anbrennen. Auch Vindobonas designierter Torschützenkönig kommt auf der rechten Flanke nicht wirklich zur Geltung, da sich Max Weiser mit ihm auf der Seite über 90 Minuten ein packendes Duell liefert. Einmal kommt der flinke Flügelspieler aber doch zum Ball und zwar nach einer Freistoßflanke (16.), die er per Kopf neben das Tor setzt.
Wechselkontingent früh erschöpft
In der 20. Minute erfolgt der schwere Schlag gegen unsere Truppe. Hans muss verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kommt Mathias, der die ohnehin schon spärlich besetzte Ersatzbank nun völlig verwaist hinterlässt. Damit ist das USK-Kontingent schon früh erschöpft, da die Vibes für diese Begegnung nur einen Reservemann aufbringen konnten.
Gegen Ende der ersten Hälfte rückt zunehmend Ricco in den Vordergrund. Agil wie immer bearbeitet er die linke Seite und kommt schließlich zu einigen hochkarätigen Tormöglichkeiten. In der 32. und der 40. Minute kann der Rangers-Tormann seine Schüsse parieren, den Vogel schießt unser Flügelflitzer aber in der 35. Minute ab. Nach herrlicher Vorarbeit von Philipp muss er den Ball nurmehr an einem auf der Linie stehenden Verteidiger vorbei bringen. Dieser muss nicht einmal rettend eingreifen, da Ricco aus wenigen Metern den Ball über die Latte jagt. Der Tormann war hier schon Geschlagen. Die USK-Mannschaft verharrt kurz in kollektiver Verzweiflung, doch dann besinnt sie sich wieder auf das Offensivspiel. Der Angriffswirbel muss schließlich weitergehen.
In der Pause schwören die Vienna Vibes sich noch einmal darauf ein, dass das Tempo hoch gehalten werden muss, damit die zweifellos vorhandenen Lücken in der Rangers-Defensive weiterhin mit dieser Konsequenz aufgerissen werden.
Erlösende Tore in Halbzeit zwei
Das gelingt relativ gut. In der 53. Minute bekommt Gabriel einen Energieanfall. Er spielt den Doppelpass mit Max und lässt sich im Anschluss von Philipp in die Gasse schicken. Alleine vor dem Tormann präsentiert sich unser serbischer Legionär eiskalt und verwertet sicher zum 1:0.
Nach der Führung reißt der spielerische Faden bei den Vienna Vibes etwas. Die Vindobona Rangers drängen die Heimmannschaft teilweise tief in die eigene Hälfte, ohne echte Gefahr zu erzeugen. Zu dicht gestaffelt steht die Defensive der Heimischen. Nun ist es die andere Mannschaft, die sich immer mehr aufs Kontern verlegt. Doch im Spielaufbau passieren jetzt zu viele Fehler auf Seiten des USK, die den Rangers immer wieder leichte Ballgewinne ermöglichen und unsere Elf ermüden lassen. In der 66. Minute findet einer der wenigen gelungenen Entlastungsangriffe in dieser Phase einen glücklichen Abschluss. Mathias setzt zur Flanke an, die ihm abreißt und sich über den Tormann hinweg ins Netz senkt. Ein zweifellos glücklicher Treffer, doch Mathias krönt damit seine enorm starke Leistung.
Damit ist die Partie aber noch lange nicht entschieden. Ein Augenblick der Unachtsamkeit (67.) bringt die Vindobona Rangers wieder zurück ins Spiel. Ein schneller Konter hebelt unsere Abwehr aus und der Rangers-Stürmer vollendet in Goalgettermanier. Damit ist wieder Zittern angesagt.
In der Folge ist hüben wie drüben kaum Zusammenhängendes zu erkennen. Oft werden schon im Mittelfeld zahlreiche Bälle vertändelt. Vindobona versucht zwar alles um eine Ausgleichschance vorzufinden, doch die zahlreichen weit geschlagenen Bälle landen zumeist in den Armen des sehr sicheren Erwin. So plätschert das Spiel bis zum Ende dahin und lebt einzig von der Spannung, die der knappe Spielstand erzeugt.
Der USK Vienna Vibes siegt letztendlich verdient mit 2:1 und rehabilitiert sich für die Schmach der vergangenen Woche. Nächste Woche gilt es, gegen Valla Verde hier anzuknüpfen.
Ein Bericht von Max Gfrerer