Das Spiel:
Erstmals ist es dem USK gelungen, eine Vorbereitung makellos zu absolvieren. Die zahlreichen Neuzugänge (wovon viele ja schon länger mittraineren) haben sich durch die Bank als tauglich erwiesen und auch sonst konnte man in den Reihen der Vibes zuversichtlich ins Cup-Sechzehntelfinale gegen die etablierte (aber derzeit abstiegsgefährdete) Liga-Mannschaft der Vienna Internationals gehen. Als sich herausstellte, dass diese Begegnung auch noch zum „DSG-Spiel der Woche“ auserkoren worden war, schien einem prestigeträchtigen Cup-Fight endgültig nichts mehr im Wege zu stehen.
Schlechte Vorzeichen
Wäre da nicht die Pleiten-, Pech- und Pannenserie gewesen, die eine vernünftige Matchvorbereitung erschwerte. Den Anfang machten Verletzungen und Krankheitsfälle, die die Laune schon im Vorfeld etwas trübten. Dann musste die Startaufstellung kurz vor Spielbeginn noch einmal umgestaltet werden, da ein Spieler verhindert war und nicht pünktlich zum Anpfiff erscheinen konnte. Als dann für Neuzugang Ricki ein Lichtbildausweis fünf nach zwölf (im wahrsten Sinne) nachgereicht wurde, konnte endlich bedenkenlos angepfiffen werden. Die Konzentration aufs Wesentliche war dadurch aber auch nicht gerade vereinfacht worden.
Dabei ging es um einiges. Nach dem fulminanten Aufstieg gegen Irreal St. Leopold, brannten die Vibes darauf, auch einer Mannschaft aus der höchsten DSG-Spielklasse zu zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind.
Zu allererst zeigen uns aber die Gegner, wer Woche für Woche höheres Tempo gewohnt ist. Jede Aktion, jede Entscheidung dauert bei den Gästen schlicht halb so lange wie bei uns, wodurch der USK sich mit frühen Ballverlusten dem anfänglichen Dauerdruck der Auswärtsmannschaft aussetzt. Leider halten die Vienna Vibes diesem gerade mal zehn Minuten stand.
Dann verlieren wir den Ball in der eigenen Hälfte, der Gegner zieht von der Strafraumgrenze ab und führt mit 1:0. Mit Fortdauer der ersten Halbzeit bekommt der USK das Geschehen einigermaßen unter Kontrolle, richtig zusammenhängende Aktionen sind jedoch selten. Die Vienna Internationals spielen kontrollierter, zielgerichteter und abgebrühter. Somit ist die 1:0-Führung zur Halbzeit sicherlich verdient.
In der Kabine wird so einiges besprochen und wenig später am Platz so einiges verbessert. Der USK startet mit viel mehr Elan und Selbstsicherheit in die zweite Halbzeit. Erstmals sind auch längere Kombinationen zu beobachten. Die Belohnung folgt auf dem Fuß. Alex zieht, nach einem schönen Pass von Milan der Abwehr davon und knallt die Kugel sehenswert zum Ausgleich in die Maschen (49.).
Auf Augenhöhe
Ab nun ist es eine völlig offene Begegnung. Eine Kampfpartie allererster Güte, in dem die spielerischen Glanzlichter rar gesät sind, dafür aber jede Menge Spannung und Siegeswille drinstecken. Beide Defensivreihen stehen stabil. Einmal kommen die Vienna Internationals mittels Standard nochmal gefährlich vor unser Tor, doch die Kopfballabnahme geht knapp daneben.
Zweimal haben die Vibes die Chance auf den Sieg. Hervorzuheben ist dabei die Möglichkeit von Flo (75.), die wohl die Bezeichnung „absoluter Matchball“ verdient. Nach hervorragender Flanke von Ricki, macht unser eingewechselter Flügel alles richtig und setzt zum Kopfball gegen die Laufrichtung des Torhüters an. Das Leder küsst die Stange und geht dann an der falschen Seite vorbei ins Toraus. Das wärs natürlich gewesen. In einer Partie in der längst kein Klasseunterschied mehr zu erkennen ist, ist der USK gegen Ende dem Sieg sogar einen Hauch näher.
Als der Schiedsrichter wenige Sekunden nach dem Platzverweis abpfeift, geht es DSG-üblich, direkt ins Elfmeterschießen. Die Schützen sind bestimmt und in aller Kürze sei gesagt: Das Glück ist leider an diesem Tag nicht auf unserer Seite. Zwei Vibes-Versuche werden vom Vienna Internationals-Keeper entschärft, während die Gäste ein letztes Mal ihre Routine unter Beweis stellen und allesamt verwerten.
Damit ist der USK aus dem DSG-Cup ausgeschieden. Zurück bleiben natürlich traurige Gesichter, aber trotzdem können unsere Kicker auf das Dargebotene stolz sein. Die Vibes sind an diesem Nachmittag einer Ligamannschaft auf Augenhöhe begegnet und hatten alle Chancen, diese aus dem Bewerb zu kicken. Tja und das Elfmeterschießen, das wird vielleicht eh bald von der FIFA abgeschafft.
MG