Das Spiel:

 

Das Ärgerlichste an diesem wieder einmal sehr warmen Nachmittag war der Platz, der dem Ausdruck „Fußballfeld“ in keiner Weise gerecht wurde. Selbst bei normaler Ballführung sprang der Ball wie ein Flummi über den grün-braunen Rasen. Die „Heimpremiere“ hat sich die Mannschaft des USK Vienna Vibes nicht nur vom enttäuschenden Ergebnis her anders vorgestellt, sondern auch in puncto Beschaffenheit des Bodens. Denn so erwies es sich als verdammt schwer das gewohnte Kurzpassspiel aufzuziehen. Während es die Heimmannschaft wenigstens versuchte, beschränkte sich das Offensivspiel der Gäste ausschließlich auf hohe Bälle in die Spitze. So gesehen hatte keine Mannschaft wirklich Freude mit diesem Untergrund und die Vereinsführung des USK gedenkt, seine Heimstätte im Frühjahr zu ändern, so viel ist jetzt schon sicher.

Das Spiel beginnt der USK aggressiv und versucht die Defensive der Magic Unicorns zu Fehlern zu zwingen. Die erste Chance ergibt sich für die Gastgeber nach drei Minuten und das gar nicht so ungefährlich. Bei einem Eckball steht Andi völlig frei im Fünfmeterraum kommt aber knapp nicht an den Ball. Das wäre der optimale Start in dieses Match gewesen und hätte uns möglicherweise später einiges an Ärger erspart.

Nach sechs Minuten folgt die nächste gute Torchance für die Rot-Weißen. Wieder ist es ein Eckball von Peter, der diese heute stets sehr gefährlich zur Mitte bringt. In der Mitte kommt Max zum Kopfball und bringt ihn aufs Tor. Der Tormann hält aber im Nachfassen.

Die Vibes haben das Spiel fest im Griff und finden in der 28. Minute die erste Top-Chance aus dem Spiel heraus vor. Philipp spielt Max den Ball per Ferse perfekt in den Lauf. Max zieht in den Strafraum und feuert aus halbrechter Position in Richtung langes Eck. Dass es noch nicht 1:0 steht verdanken die Unicorns dem Aluminium.

Nur wenige Sekunden später muss es normalerweise 1:0 stehen. Aaron klärt einen hohen Ball zurück in die USK-Spitze wo Moritz klar im Abseits steht, aber mit aller Geistesgegenwart für den heranstürmenden Max durchlässt und somit nicht ins Geschehen eingreift. Max muss nur noch zur Mitte auf den freistehenden Peter ablegen, doch das tut er zu scharf und zu steil. Ein Passfehler der auch ein wenig dem Rasen geschuldet ist.

In der 30. Minute stellen sich erstmals die Einhörner gefährlich bei Erwin vor und das in einer etwas kuriosen Situation. Ein normaler Zweikampf im Strafraum zwischen Andi und einem Gegenspieler wird vom allgemein schwachen Schiedsrichter abgepfiffen. Zum Glück für unsere Mannschaft verlegt der Schiedsrichter das Geschehen an die Strafraumgrenze und gibt Freistoß anstelle eines Elfmeters, der aber sowieso niemals zu geben gewesen wäre. Ausgeführt wird die Standardsituation dann scharf aufs Tor, wodurch sich Erwin erstmals richtig auszeichnen kann und das Leder über die Latte ablenkt. Der anschließende Eckball geht über eine Kopfballzwischenstation rechts am Tor vorbei. Die Unicorns haben jetzt ihre stärkste Phase. Eine Minute später klärt Dominik unzureichend mittels Sliding-Tackling, bei dem er sich sein halbertes Knie aufreißt (aber weiterspielt, der Hund). Im Zuge dessen kommt ein Unicorns-Angreifer unverhofft an den Ball und schießt letztendlich doch recht deutlich links am Tor vorbei.

Doch generell haben die Vienna Vibes in Halbzeit eins das Heft in der Hand und kommen auch zu weiteren Chancen. In der 37. Minute dribbelt sich Philipp nahezu durch die gesamte Unicorn-Hintermannschaft und zieht ab. Allerdings verhindert zum zweiten Mal an diesem Nachmittag die Stange die Führung für die Heimischen. Die Szene ist noch nicht vorbei, denn der Ball klatscht von der Stange gefährlich zurück in den Fünfer, wo Peter nur einen halben Schritt zu spät kommt, um erfolgreich abzustauben. Weiterhin steht es 0:0.

In der 43. Minute haben wir abermals die Chance auf das längst fällige 1:0. Philipp zieht über rechts auf und flankt etwas zu weit in die Mitte. Peter erläuft den Ball noch und spielt flach auf den aufgerückten David, der mit einem starken Direktschuss ein weiteres Mal den Unicorns-Torhüter prüft. Den fälligen Corner tritt Peter wieder schön zur Mitte, wo Max ein weiteres Mal frei zum Kopfball kommt. Der Abschlussversuch geht nur Zentimeter am Tor vorbei. Spätestens jetzt ist der nach wie vor ausgeglichene Spielstand einfach nurmehr ärgerlich.

Dann wird es noch einmal auf der anderen Seite gefährlich. Nach einem Abstoß von Erwin springt Peter beim Stoppversuch der Ball zu weit weg und somit wird ein gefährlicher Gegenangriff eingeleitet. Von rechts schießt der Unicorns-Stürmer scharf, aber in einer für Erwin perfekten Höhe aufs Tor. Unsere Nummer eins pariert sehenswert.

Damit geht eine ereignisreiche erste Hälfte zu Ende, in der der USK einmal mehr hochkarätige Torchancen liegen gelassen hat.

Die zweite Halbzeit hält bei weitem nicht das, was die erste versprochen hat. Große Chancen gibt es auf beiden Seiten bis zur 69. Minute überhaupt keine. Dann rächt sich die vergebene Chancenflut aus Durchgang eins. Wieder einmal ist es ein selten dämliches Tor, das die ansich solide Abwehr auf die Kappe nehmen muss. Basierend auf einem Missverständnis zwischen Andi und Aaron kommt ein Gegner im Strafraum an den Ball und versucht sich an einem Schlenzer ins lange Eck. Erwin bugsiert den Ball in bester Volleyball-Manier über sich hinweg ins eigene Tor. Wieder einmal sieht unsere Mannschaft bei einem Gegentor selten dämlich aus, obwohl sie ihre Sache im Vorhinein nicht so schlecht gemacht hat und wieder einmal müssen wir einem Rückstand nachlaufen.

Das Tor ist so etwas wie ein Weckruf für den USK, denn zwei Minuten später wird es erstmals in der zweiten Hälfte gefährlich im Sechzehner der Magic Unicorns. Wieder ist es ein Eckball, diesmal getreten vom eingewechselten Basti. Max stürmt heran und trifft den Ball zwei Meter freistehend vor dem Tor nicht.

In der 76. Minute bietet sich aus einer aussichtsreichen Freistoßposition die Möglichkeit zum Ausgleich. Basti tritt an und prüft mit dem von der Mauer gefährlich abgefälschten Schuss den Torhüter, der im Nachfassen hält. Der USK drängt mit Leibeskräften auf den Ausgleich, doch merkt man anhand der immer weniger werdenden zusammenhängenden Aktionen, dass die Mannschaft müde wird.

In der 81. Minute kommt zu dieser Müdigkeit auch noch Pech dazu. Während einer ansich ungefährlichen Flanke von Philipp wird Peter beim Reinlaufen in den Strafraum klar ersichtlich gefoult. Die Pfeife des Schiedsrichters bleibt allerdings stumm. Hier hätte man gut und gerne Elfmeter geben können.

Eine Minute später folgt schließlich doch noch die Erlösung. Ein Einwurf des Gegners wird von Basti per Volley zum Gegenangriff umfunktioniert und Tommy setzt sich unwiderstehlich im Laufduell gegen seinen Kontrahenten durch. Fünf Meter vor dem Tor zieht er ab und knallt den ball links unten in die Maschen. Hier hat die Mannschaftsführung ein Goldhändchen bewiesen, denn beide am Tor beteiligten Akteure wurden zuvor eingewechselt. Der Jubel zum verdienten Ausgleich ist groß, doch der USK will mehr. Die berühmte „zweite Luft“ macht sich in den Lungen der elf Akteure auf dem Platz breit. Unmittelbar nach Wiederanpfiff erobert unsere Mannschaft den Ball und setzt zum Gegenstoß an. Ein hoher Ball wird von Max abgetropft. Im Zusammenspiel mit Aaron kommt der Sechser wieder an den Ball und erspielt sich eine gute Schussposition. Doch der Ball kommt zu zentral auf den Torhüter, sodass dieser halten kann.

Die Vienna Vibes üben jetzt wieder den Druck aus, den die Zuseher in der ersten Halbzeit gesehen und in der zweiten Hälfte lange vermisst haben. Die Unicorns beschränken sich darauf das Unentschieden zu halten. In der 90. Spielminute ergibt sich dadurch noch ein letztes Mal die Top-Chance auf den Sieg, der Matchball sozusagen. Einen schnell abgespielten Freistoß überzuckert Tommy am schnellsten und kommt noch knapp vor dem Torhüter an die Kugel. Doch sein gerechtfertigter Versuch, den Mann im Kasten zu überheben geht leider daneben.

Kurz darauf pfeift der Schiedsrichter das Match ab. Einmal mehr muss der USK einen unnötigen Punkteverlust hinnehmen. Bei allem Respekt vor den Magic Unicorns, die sich über weite Strecken als guter Gegner präsentiert haben, war in dieser Partie alleine aufgrund der ersten Halbzeit allemal ein Sieg für die Vienna Vibes drin.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer