Das Spiel:

„Subluxation bezeichnet eine unvollständige Ausrenkung eines Gelenkes, wobei der Gelenkkopf sich noch teilweise in der Gelenkpfanne befindet“, sagt Wikipedia. Wenn man auf eine Mannschaft trifft, die sich nach diesem medizinischen Terminus benennt, dann ist Grund zur Sorge angebracht. Um es vorweg zu nehmen, die Sorge war unangebracht, denn bis auf die ein, zwei Psychos, die so gut wie jede Mannschaft in den Reihen hat (anscheinend ein naturgesetzlich vorgegebener charakterlicher Baustein jedes Fußball-Hobby-Teams auf dieser Welt), lief alles in einem sehr fairen Rahmen ab. Grund zur Sorge bescherte eigentlich eine ganz andere Tatsache.

Drei Spiele sieglos. Ok, richtig schlimm war von diesen Matches eigentlich nur das Debakel gegen Viktoria Primadonna. In den anderen beiden Spielen bot der USK durchaus passable Vorstellungen, konnte die optische Überlegenheit allerdings nicht in einen Sieg umwandeln. Daher war diese kleine Unserie in der Tat etwas ärgerlich.

Tiefer Boden mit vielen Schlaglöchern

Nun sollte uns der diesjährige Spielplan in den kommenden Wochen dreimal hintereinander Meisterschaftsgegner bescheren, gegen die die Vienna Vibes den sogenannten „leichten Favoriten“ verkörperten. Der erste aus diesem Trio gastierte an diesem Sonntag in Atzgersdorf. Die Vorzeichen auf die heiß ersehnten drei Punkte waren gar nicht mal so gut. Zum einen ist bekannt, wie schwer sich die Vibes in der Vergangenheit gegen Tabellennachzügler wie Sublux taten. Zum anderen befand sich auch der Platz nicht gerade in gut gepflegtem Zustand. Viele Unebenheiten und ein sehr tiefer Boden erschwerten ein gepflegtes Kurzpassspiel, von der konditionellen Komponente ganz zu schweigen. Dann wurde am Matchtag recht schnell klar, dass die halbe Mannschaft aus verschiedensten Gründen kaum früher als drei Uhr in den Federn gelegen ist. Dass bei den meisten vermutlich das eine oder andere Glas Alkohol im Spiel war gilt als recht wahrscheinlich. Dieser vermeintliche Pflichtsieg war also eine größere Herausforderung als es den Anschein machte.

Vom Anpfiff weg versuchen unsere Rot-Weißen ihrer Rolle als Hausherren gerecht zu werden. Von Minute eins an wollen die Jungs zeigen, warum es so schwer ist, den USK in Atzgersdorf zu schlagen. Das gelingt nicht schlecht. Gleich beim ersten Angriff vernascht Ricco die gesamte rechte Sublux-Seite und entscheidet sich für einen Schuss aus spitzem Winkel. Diesen kann der Tormann aber parieren.

Ansonsten kämpfen beide Mannschaften mit den schweren Bodenbedingungen. Etwas besser kommen die Vibes mit den Gegebenheiten zurecht. Richtig dicke Chancen scheitern oft aber an einem schwachen Timing im letzten Pass. Die Gäste agieren abwartend und bekommen die eine oder andere Chance durch Standardsituationen. Dennoch bleibt Sublux in den ersten 45 Minuten harmlos. Viel zwingender ist aber auch die Heimmannschaft nicht.

Chancen werden klarer

Natürlich nehmen die Vibes sich vor, es im zweiten Durchgang viel besser zu machen. Zunächst folgt aber erstmal eine Schrecksekunde. Peter prüft bei einem Klärungsversuch unsere n Schlussmann Aaron. Dieser präsentiert sich über 90 Minuten hellwach und pflückt den Ball, der vom Gegner kaum gefährlicher hätte kommen können souverän aus der Luft.

Der USK bleibt überlegen. Die Chancen werden größer. In der 64. Minute können die zahlreich erschienen USK-Fans, die heute lautstark supporten, endlich über die Führung jubeln. Ausgangspunkt ist wieder einmal ein von Milan gefährlich getretener Freistoß. Der Torhüter pariert nach vorne. Über Umwege landet der Ball bei Manuel, der den Ball sehenswert weiter verarbeitet. Eigentlich ist der Ball schon unaufhaltsam auf dem Weg Richtung Tornetz. Armin kommt schließlich noch angerauscht und gibt der Kugel zur Sicherheit den letzten Punsh.

Erneut nervöse Schlussphase

Es folgt ein Bild, das in den letzten Wochen schon sehr oft zu sehen war. In der Schlussphase werden die USK-Kicker oft nervös, wenn es darum geht eine Führung sicher zu verwalten. Trotz aller gegenteiligen Vorhaben und Beschwörungen wird auch diesmal die bis dato eher ungefährliche Mannschaft von Sublux zu einigen gefährlichen Angriffen eingeladen.

Dadurch entstehen auf dem großen Atzgersdorfer Platz natürlich auch Räume für Konterchancen. In der 80. Minute landet einer dieser Gegenstöße bei Armin, der auf die rechte Seite ausgewichen ist. Er sieht, wie der zuvor eingewechselte Tommy sich auf die lange Stange zubewegt und flankt. Unsere Nummer 14 drückt den Ball über die Linie und versetzt den Gästen somit den Todesstoß.

Der Jubel ist groß, Möglichkeiten auf eine höhere Führung sind zahlreich vorhanden. Leider werden einige Überzahlangriffe viel zu schlampig zu Ende gespielt. Auf der anderen Seite bekommt Sublux noch einmal die Anschlusschance am Silbertablett serviert. Der Ball landet aber an der Außenstange und die Null bleibt bis zum Schluss stehen.

Der USK Vienna Vibes feiert einen verdienten Sieg und kann sich zwischenzeitlich auf Platz drei vorschieben. Eine schöne Momentaufnahme, doch die nächsten Wochen, in denen es auch gegen Tabellennachzügler gehen wird, werden zeigen, wo der USK tatsächlich steht.

Ein Bericht von Max Gfrerer