Das Spiel:
Mal wieder Toto-Cup. So lautet die offizielle Bezeichnung, für uns dennoch nicht viel bedeutender als ein weiteres Vorbereitungsspiel. Der auf dem Papier klar zu favorisierende Gegner wird es wohl genauso gesehen haben. Was uns viel mehr Sorgen machte als die vermeintliche Überlegenheit der Kontrahenten des SV Srbija 08 war der dünne Kader mit dem der USK in diesem Spiel antreten musste. Nicht mehr als elf einsatzberechtigte Leute konnten für dieses Match aufgetrieben werden. Die Urlaubszeit macht nunmal auch nicht vor den Vienna Vibes Halt. Doch so kompliziert wie in diesem Sommer war es echt noch nie.
Dann geht dieses Match auch auf die übelst erdenkliche Weise los. Anstoß, es sieht gut aus, der USK lässt den Ball schön in den Reihen laufen, hat quasi hundert Prozent Ballbesitz und dann kommt der schreckliche Fehlpass in den Lauf des Gegners und das schnelle 0:1 nach 30 Sekunden.
Worst-Case
Doch es kommt noch dicker. Das Match ist vielleicht neun Minuten alt und Steph verletzt sich in einem Zweikampf unglücklich am Knöchel, sodass er nicht mehr weiterspielen kann. Wie eingangs erwähnt ist der USK in diesem Match ohne Ersatzspieler angetreten und so heißt es ab jetzt zehn gegen elf bei 0:1-Rückstand.
Logischerweise ist der Testcharakter dieser Partie damit weg. Das Spiel verkommt zur sportlichen Wertlosigkeit, wobei die Vibes weiterhin versuchen, das beste aus der unangenehmen Situation zu machen. Pressing jeglicher Form wird nun eingestellt, die Formation steht tief und versucht nun mit Ballkontrolle und gezielten Bällen in unsere nun Solospitze, Luca einzusetzen.
Das gelingt mangels Anbindung ans Mittelfeld nicht sonderlich gut, Srbija drückt uns stattdessen tief in die eigene Hälfte, ohne zu vielen guten Möglichkeiten zu kommen. Ein Stangenschuss und das vermeidbare 0:2 in der 26. Minute stehen in Halbzeit eins zu Buche.
Mehr Mut wird bestraft
Es ist ja nicht so, dass man in so einem Spiel in der Halbzeit in der Kabine sitzt, sich gegenseitig auf die Schulter klopft und beschließt, den Schaden in Grenzen zu halten. Im Fußball geht es stets darum, aus allen erdenklichen Situationen, Wege zu finden, um zum Erfolg zu kommen. Klar wusste jeder, dass die Chance, hier noch etwas mitzunehmen im Promillebereich lag, aber dennoch war es unsere Pflicht darüber zu diskutieren, wie wir die Chance, die wir nicht hatten, nutzen konnten und die Partie doch noch drehen können.
Mit neuem Mut kommen wir also aus der Kabine. Man sieht nach Wiederanpfiff auch gleich einige Verbesserungen. Vor allem die Präsenz des USK in der gegnerischen Hälfte kann klar erhöht werden. Es ist eben oft so, dass man in manchen Begegnungen für den Versuch des Mitspielens eiskalt bestraft wird.
Dies war so eine Partie. In der 53. Minute erhöht Srbija-Spieler David Adamov auf 0:3. Am Spielgeschehen ändert das nicht viel. Der USK spielt weiter mit, versucht das Bestmögliche und fängt sich in der Schlussphase (80. und 82.) Gegentreffer vier und fünf ein.
Erwähnenswert ist noch Marius' Hundertprozentige auf das Ehrentor in der Nachspielzeit, doch es bleibt leider beim 0:5 und dem damit besiegelten Ausscheiden aus dem Toto Cup.
Einmal mehr hat der USK gut dagegen gehalten und dennoch nichts „Zählbares“ mitgenommen. Zwei Testspiele gegen höherklassige Gegner waren ab hier noch zu absolvieren.
Ein Bericht von Max Gfrerer