Das Spiel:
Wie schon letzte Woche beim Hinspiel am Wienerberg mussten beide Mannschaften bei brütender Hitze antreten. Nach der deutlichen Niederlage (0:3) hatte diese Begegnung für beide Teams eher Testspielcharakter. Der USK wollte diesmal trotzdem dem Gegner beweisen, dass er nicht der Jausengegner ist, als der er sich im Hinspiel präsentiert hatte. Gleichzeitig wurde, in dem Wissen, dass es wohl nicht zum Aufstieg ausreichen würde, ein neues System ausprobiert und zwar ein 4-3-3 in sehr offensiver Spielausrichtung.
Neue Formation braucht Eingewöhnungszeit
Verständlicher weise ging dadurch die Anfangsphase des Matches völlig in die Hose, da jeder USK-Spieler sehr stark mit sich selbst und seiner Rolle auf dem Platz beschäftigt war. Bis diese Formation mitsamt den angedachten Laufwegen vollends greift, werden wohl noch ein paar Testspiele vergehen müssen.
Schon nach vier Minuten berauben sich die Vienna Vibes jeglicher verbliebener Aufstiegshoffnung und schenken den Spice Balls den Führungstreffer. Einer Flanke wird aus fast unmöglichem Winkel in Richtung eigenes Tor „geklärt“, anstatt den Ball sich ins Toraus zu spielen. Es handelt sich bei diesem Gegentreffer um kein Eigentor, da Spice Ball Gregor Baumann den Ball noch auf der Linie in die Maschen drischt, obwohl das Leder wohl so oder so über die Linie gerollt wäre.
Obwohl die Anfangsphase klar den Gästen gehört („Gäste“ ist heute relativ und nur nach der Papierform so zu betrachten, da auch der USK nicht auf der Marswiese heimisch ist und heute sein erstes Pflichtspiel auf diesem Platz absolviert), hat Philipp kurze Zeit später (8.) eine gute Möglichkeit zum Ausgleich, schießt aber ins Außennetz.
Die Spice Balls bleiben in der ersten Halbzeit das tonangebende Team, aber mit der Zeit erholen sich unsere Jungs von dem Schock des frühen Gegentors und finden vor allem nach der ersten verordneten Trinkpause besser ins Match. Eine gute Ausgleichsmöglichkeit findet Max (42.) vor. Nicht verschweigen sollte man allerdings, dass die Spice Balls immer wieder gefährliche Konter fahren. Kurz vor der Halbzeit (45.) rettet Michi bei einem dieser Gegenstöße in höchster Not auf der Linie und macht somit eine hundertprozentige Möglichkeit zunichte. Generell macht Michi auf der rechten Abwehseite einen hervorragenden Job und zeigt, dass er sich als Außenverteidiger doch etwas wohler fühlt als innen, wie eine Woche zuvor.
Strohfeuer nach Seitenwechsel
Nach der Pause scheint der Gegner diese Begegnung zunächst nicht mehr so ernst zu nehmen, während der USK hellwach aus der Kabine kommt und gewillt ist, diesem Spiel noch eine positive Wendung zu geben. Und der Start in den zweiten Durchgang glückt. Philipp nützt einen Patzer in der Spice Ball’schen Innenverteidigung und zieht alleine aufs Tor (47.). Der herauslaufende Keeper hat keine Chance und es steht 1:1.
Damit sind die Vienna Vibes wieder zum Leben erwacht. Nur eine Minute später (48.) verzieht Ricco knapp, doch in der 50. Minute geht unsere Mannschaft nicht unverdient in Führung. Philipp setzt sich auf der linken Seite schön durch, spielt den Stanglpass und Max G. staubt am langen Eck ab.
Die Vibes haben nun ihre stärkste Phase. Wieder nur zwei Minuten später (52.) tauchen die Rot-Weißen erneut im Spice Ball-Strafraum auf. Ricco spielt einen herrlichen Doppelpass mit Moritz und lässt sich in der Folge die Riesenchance nicht entgehen. Damit steht es 3:1 und die Hoffnung ist endgültig zurückgekehrt. Drei Tore in sechs Minuten lassen uns an das Wunder glauben.
Diesmal kein USK-Wunder
Leider wars das mit dem Angriffsfurioso der Vibes. Die heißen Temperaturen an diesem Sonntag fordern langsam ihren Tribut. Durch die zunehmende Müdigkeit steht das Mittelfeld – größtenteils eigentlich mit Offensivaufgaben betraut – zu tief in der eigenen Hälfte und somit hängen unsere drei Spitzen vorne die meiste Zeit in der Luft. Fälschlicherweise vom Gegner als „Chelsea-Taktik“ bezeichnet, passiert dieses Verhalten unabsichtlich, denn gegen die uninspiriert vorgetragenen Konterangriffe der Spice Balls in der zweiten Hälfte wäre weit weniger Defensivaufwand notwendig gewesen.
Doch wer kann es den Hellblauen verdenken. Das Wetter ist geradezu ausladend und der Aufstieg zu keiner Zeit ernsthaft in Gefahr. So kommt es zu keinen zwingenden Torszenen mehr und die Gäste vom Wienerberg steigen trotz 1:3-Niederlage in die nächste Runde auf. Schon im Hinspiel wurde gegen inferiore Vienna Vibes alles klar gemacht. So geben sich die Spice Balls mit dem Weiterkommen, trotz Rückspielniederlage, zufrieden und der USK ist froh, sich rehabilitiert nun endgültig in die Sommerpause verabschieden zu können.
Ein Bericht von Max Gfrerer