Vor einigen Tagen haben wir uns gefragt, wie weit wir sind? Eine nicht ganz nach Wunsch verlaufene Vorbereitungszeit, hat mehr Fragen offengelassen als beantwortet. Zudem hatte unsere Kampfmannschaft seit mehreren Monaten nicht mehr in halbwegs kompletter Besetzung zusammen gespielt. Es half nichts, mit Semper Victoria stand trotzdem Mitte Februar, zum Start des Frühjahrs (eigentlich ja das letzte Spiel der Hinrunde), ein bekannt unangenehmer Gegner vor den Toren des Wienerberg.
Ebenso vor dem Tor, das wir zu verteidigen gedachten, denn von Anfang an ist zu erkennen, dass erstens: unsere Armada auch heute nicht in Bestbesetzung aufläuft und zweitens: sich die unausgegorenen Probedurchgänge merklich in der mannschaftlichen Leistung des USK niederschlagen. Auf deutsch: Eingespielt sieht anders aus.
Gewohntes Verletzungspech
Dann kommt leider schon gewohntes Verletzungspech dazu. Bereits nach wenigen Minuten fasst sich Neuzugang Marko an den hinteren Oberschenkel und muss vom Platz. Für ihn kommt Mittelfeldspieler Ibrahim im Angriff. Auch das vereinfacht nicht gerade die Umsetzung unseres Matchplans. Gerade nicht gegen einen Gegner, der es merklich wissen will.
Was sie schon recht früh in Erfahrung bringen: Dass wir heute in Geberlaune sind. Anders sind die Gegentore aus Freistößen zum 0:1 (10.) und 1:2 (30.) nicht zu erklären.
Ja, unnötig ist jedes Gegentor, aber auf einer Skala von eins bis weiß nicht wohin, sind diese recht weit oben.
Positiv ist das schöne zwischenzeitliche Ausgleichstor durch Felix (13.) und die Tatsache, dass wir gegen Ende der ersten Halbzeit wieder zu unserem Flow finden, der die Vibes über weite Strecken des Herbstes ausgezeichnet hat. Tor fällt in dieser Druckphase leider keines mehr.
Dafür aber in Halbzeit zwei. Leider für den Gegner. Denn aus der Kabine haben wir besagten Flow leider nicht mitgenommen. Dafür eine große Portion Lustlosigkeit, die prompt mit dem 1:3 bestraft wird.
Keiner ist zufrieden
Als geneigter USK-Fan weiß man natürlich, dass so ein Zwei-Tore-Rückstand für uns quasi nichts ist. Für eine Aufholjagd im Sinne des USK-Geists bedarf es jetzt aber einer Leistungssteigerung. Und wie es halt oft so ist, kommt eine solche genau dann daher, wenn es am aussichtslosesten erscheint.
Die Vienna Vibes finden wieder zum Fußball, setzen Semper Victoria unter Dauerdruck und belohnen sich in der Schlussphase (73. und 78.) durch einen Doppelpack des Hübl-Comebackers.
Trotz einer engagierten Schlussphase und der einen oder anderen Torchance für den USK bleibt es beim nicht ungerechten 3:3. Ein Remis mit dem beide Mannschaften nicht zufrieden sind. Die Einen haben einen Zwei-Tore-Vorsprung verspielt und die anderen haben diesen durch eine naive und ungeschickte Spielweise erst ermöglicht, wodurch am Ende nicht mehr herausschaut als das aufwändig erkämpfte Unentschieden.
Trotzdem nehmen wir das Positive mit. Immerhin haben wir es geschafft, in einer äußerst krampfigen und fehlerhaften Partie, den Schalter umzulegen und phasenweise Power-Fußball zu zeigen. So wurde aus einem zunächst ziemlich unlustigen Match doch noch eine spaßige Aufholjagd.
MG