20 Zuschauer sagt der offizielle Spielbericht des nun dritten Aufeinandertreffens der beiden Mannschaften USK Vienna Vibes und Semper Victoria (exklusive der Matches, die gegen die beiden Vorgängervereine Semper Wien sowie Victoria Primadonna gespielt wurden). Betrachtet man die beiden Begegnungen davor, so hätte die Besucherzahl ruhig doppelt so hoch sein können, denn Aufeinandertreffen dieser beiden Teams garantieren aufregende Matchverläufe, knappe Ergebnisse und viele Tore.
Bis jetzt war das bessere Ende stets auf USK-Seite, doch sind wir demütig genug, um zu wissen, dass es diesen Sonntag erst recht kein Selbstläufer werden würde, obwohl Semper in dieser Spielzeit erst einen Punkt geholt hatte. Die spielstarke Offensive der Gäste hat uns in der Vergangenheit immer wieder vor herausfordernde Aufgaben gestellt.
Trotzdem waren die Vibes in dieser Woche eigentlich zum Siegen verdammt, schließlich hat unser USK in den Tagen zuvor – konkret am 7. Oktober – seinen zehnten Geburtstag gefeiert. Wann wenn nicht in der Jubiläumswoche sollten unsere Rot-Weißen sich mit drei Punkten (oder sechs, die Young Vibes spielten gleich im Anschluss) beschenken.
Semper-Dauerdruck
Motivation und Selbstbewusstsein waren also genug vorhanden, auf dem Platz war dann aber nicht wirklich etwas davon zu erkennen. Zumindest nicht in den eigenen Reihen. Denn Semper Victoria legt richtig aggressiv los, setzt unserer Mannschaft ordentlich zu und erobert unzählige Bälle schon in unserer Hälfte. Dadurch gerät der USK unter Dauerdruck weil es einerseits nicht gelingen will, den Ball zu sichern und andererseits Semper Victoria mit einer Handlungsschnelligkeit brilliert, die mindestens eine Klasse über der unseren anzusiedeln ist.
Zu allem Überfluss verletzen sich dann auch noch Neuzugang Ulli sowie Tormann Hans jeweils am Oberschenkel. Ulli muss leider frühzeitig ausgewechselt werden, während Hans immerhin weitermachen kann. Die Schwierigkeiten, ihn in der Folge ins Aufbauspiel einzubinden, sind aber offensichtlich.
Irgendwie gehen wir dann doch durch Alex H. in Führung (18.), obwohl unser Spiel bis zu diesem Zeitpunkt mehr als nur fehlerhaft ist. Genauso irgendwie kassieren wir dann aber auch ziemlich rasch Ausgleich (26.) und 1:2 (27.), eben WEIL unser Spiel so fehlerhaft ist.
Der neuerliche Ausgleich durch Alex H. in der 33. Minute kommt wieder zu einem Zeitpunkt in dem wir das Spiel absolut nicht im Griff haben.
In der Halbzeit sind sich alle Beteiligten einig, dass es trotz des offenen Spielstands einer gewaltigen Leistungssteigerung bedarf. Mit neuer Motivation gehen unsere Jungs in den zweiten Durchgang. Und plötzlich spielen die Vibes als wäre dieser technisch gute, druckvolle Gegner nicht am Platz und die schwache erste Halbzeit nie dagewesen.
Der Ball läuft wie am Schnürchen und in der 48. Minute geht der USK erstmals verdient, nach herrlicher Michi-Flanke und genauso herrlichem Felix-Kopfball, in Führung.
Doch Semper ist noch lange nicht weg vom Fenster. Ein, zwei gefährliche Angriffe, nicht mal zehn Minuten nach der USK-Führung, gleichen die Gäste wieder zum 3:3 aus.
Das Spiel ist nun völlig offen, unheimlich spannend, zuweilen auch hitzig, aber niemals unfair. Beide Mannschaften finden weiter große Chancen vor. Zweimal fordert Semper vergeblich Elfmeter. Das Spiel kann in beide Richtungen kippen, wobei der USK jetzt mehr Anteile hat.
Diskussionen um Schiedsrichterentscheidungen
Und dann ist es mal wieder der Hübl, der in der 65. Minute, wie schon so oft, goldrichtig steht und zum 4:3 einschießt. Von einem Entscheidungstor zu sprechen wäre verfrüht, doch endlich findet der USK jetzt ein wenig Cleverness, um das Ergebnis besser abzusichern, wenngleich unglaubliche Chancen auf die endgültige Entscheidung liegen gelassen werden. Immerhin werden aber die wütenden Angriffe der Auswärtsmannschaft die meiste Zeit ganz gut entschärft. So richtig unter Kontrolle bringen die Vibes dieses Spiel aber in 90 Minuten nie.
Es geht sich trotzdem aus. Der USK feiert einen bedeutenden 4:3-Heimsieg – mal wieder Marke Hollywood – und Semper Victoria fühlt sich vor allem vom Schiedsrichter benachteiligt. Gefühlt hat der Unparteiische auch tatsächlich leicht pro-USK gepfiffen, „drei Tore geschenkt“, wie es von Gegnerseite zu vernehmen war, aber auch nicht. Soviel können wir nach dem Videostudium sagen: Unsere Tore waren allesamt regulär (falls das jemand der Gegnerseite liest und es das Gemüt beuhigt).
Wir bedanken uns daher bei einem fairen und starken (warum schon wieder nur ein Punkt? Kann das mal wer erklären?) Gegner für den tollen Fight und das – wie immer – nervenaufreibende Spiel.
Die Young Vibes haben danach übrigens ebenfalls gewonnen und runden diese schöne Jubiläumswoche ab.
MG