Das Spiel:

„Endlich hat sich die Scheiß-Wetzerei im Training gelohnt.“ So äußerste sich sinngemäß unser Sturmtank Alex nach dem Saisonauftaktspiel gegen Semper Victoria.

Doch was war passiert? Zuallererst war mal viel Anspannung in den USK-Reihen vor dem Anpfiff zur ersten Runde in der Unterliga A 2019/2020 zu spüren. Nach dem phasenweise vor allem spielerisch schwachen Auftritt im Cupspiel der Vorwoche gegen Twentyone war jedem klar, dass gegen den von uns prognostizierten Titelfavoriten eine gewaltige Steigerung vonnöten sein würde, um aus unserem Heimspiel etwas mitzunehmen.

Dies sollte eine Startelf bewerkstelligen, die im Vergleich zur Vorwoche personell nur auf zwei Positionen geändert wurde. Einmal in der Abwehr und einmal im Tor.

Semper Victoria anfangs überfallsartig

Doch ganz egal wer da am Platz stand und wer nicht, die ersten zehn Minuten ließen im Kollektiv Böses erahnen. Oder anders gesagt Gutes für unser Gäste. Die bestätigen nämlich ihre von uns attestierte Meisterkandidatenrolle und machen in der Anfangsphase gehörig Dampf. Da schieben gleich sechs, sieben Leute zum Ball, sodass der USK zunächst nichtmal aus dem eigenen Drittel rauskommt.

Die Vibes ihrerseits versuchen das Pressing zu umspielen, was gehörig misslingt und dem Forechecking von Semper zusätzlich in die Karten spielt. Schon nach wenigen Momenten kann es 1:0 für unsere Gegner stehen, nach sechs Minuten tut es das auch. Früher Balleroberung, knallharter Schuss ins lange Eck. Hochverdient.

Erst mit der Zeit entdeckt der USK die recht weit offenen Räume hinter der victorianischen Druckwelle für sich, was zu brandgefährlichen Gegenstößen meist über den schnellen Luca führt.

Nach zehn Minuten diskutieren die Zuschauer wohl nur über die Höhe des Auswärtssiegs, doch je länger die erste Halbzeit dauert, umso besser kann unser Team sich befreien und selbst tolle Torchancen kreieren. Was nicht heißt, dass Semper Victoria nun abgemeldet ist. Denn auch die kreieren mit ihrer hochveranlagten Offensive weitere  Gefahrenmomente, unter anderem einen Stangenschuss.

Da der USK seine sehr guten Ausgleichschancen nicht nützen kann, geht es mit einem Rückstand, aber dafür viel Hoffnung in die Pause. Da geht was.

USK muss viel Geduld beweisen

Die Hoffnung ist berechtigt, denn schon in der 49. Minute entwischt Alex H. bei der ersten guten Offensivaktion unsererseits, nach Traumpass von Alex K., der Semper-Verteidigung und stellt auf 1:1.

Von hier an sind die Vienna Vibes am Drücker. Vor allem je länger dieses Spiel dauert umso mehr wird das mit hohem Tempo geführte Match eine Konditionsfrage. Und hier erweist sich der USK als Mannschaft mit der stärkeren Bank und dem längeren Atem.

Das Spiel ist nun deutlich unter Kontrolle unserer Rot-Weißen. Die größer werdenden Räume werden immer wieder bespielt, allein das Leder will nicht im gegnerischen Netz zappeln.

Bis zur 80. Minute. Dann wird’s episch. Felix tritt einen Eckball direkt, der ansonsten starke Torhüter von Semper Victoria verschätzt sich und plötzlich ist die Kugel im Kasten untergebracht. Ein Traumtor.

Für eine stürmische Schlussoffensive fehlt den Gästen die Kraft. Der USK andererseits agiert entfesselt. Eine Möglichkeit jagt die nächste. Schließlich entscheidet Luca die Begegnung in der 87. Minute endgültig.

Auch danach hat unser Team nicht genug. Binnen zwei Minuten setzen wir den Ball dreimal an die Stange. Kurios, aber letztendlich egal. Obwohl am Ende sogar noch ein Kantersieg drin gewesen wäre, entspricht dieses 3:1 eher dem Spielverlauf. Denn lange Zeit passierte dieses Duell auf Augenhöhe, ehe die gute Fitness und die höhere Selbstsicherheit der Vibes-Spieler den Ausschlag gab.

Die Scheiß-Wetzerei lohnt sich halt.

MG