Nach dem letzten Heimspiel und dem letzten Spiel der Meisterschaftshinrunde folgte nun jetzt aber wirklich das allerletzte Spiel des USK im Jahr 2019. Es war ein sehr gutes Jahr, in dem die Young Vibes Meister wurden und die Kampfmannschaft in der Unterliga-Debütsaison, dank eines fulminanten Frühjahrs auf Platz drei abschloss. Mit einem etwas ausgedünnten Kader ist es dann in dieser Saison gelungen, die Performance der Vorsaison sogar noch zu toppen. Unsere Mannschaft überwintert nämlich einen Rang besser auf Platz zwei.
Und dennoch ist es gut, dass 2019 sich dem Ende zuneigt. Denn abermals scheinen der Kampfmannschaft die Spieler auszugehen. Die Verletztenliste will nicht kürzer werden und mit der hundertprozentigen Motivation hattens in den jüngsten Spielen auch nicht mehr alle so, auch wenn das nicht jeder zugeben würde.
Zwei Gesichter
Und so steht das Cup-Spiel gegen Rudolfsheim, das vorweggenommen klar mit 6:1 gewonnen wurde, sinnbildlich für diese zur Hälfte absolvierte Spielzeit. Auf der einen Seite haben wir das nicht von der Hand zu weisende Talent, das in der Mannschaft steckt sowie eine großen Schrittes erfolgte Weiterentwicklung seit dem Aufstieg (wir erinnern uns: Rudolfsheim war in der 1. Klasse ein Gegner, mit dem wir zweimal deutlich mehr zu kämpfen hatten), die uns diesen Gegner souverän besiegen ließ. Auf der anderen Seite war dieser letzte Auftritt des Jahres alles andere als ein gutes Spiel der Vienna Vibes. Leidenschaft weit weg vom Anschlag, technische Qualität klar unter unseren Ansprüchen und Entscheidungen, die jenseits des überlegten Handelns angesiedelt wurden, prägten dieses Match.
Natürlich hing das auch damit zusammen, dass wir, ähnlich wie letzte Woche, wo wir wenigstens noch einen halbfitten Stürmer aufbieten konnten, diesmal tatsächlich ohne gelernten Angreifer in die Partie gingen. Peter ist Verteidiger, hat aber aufgrund der Personalnot etwa die Hälfte der Spiele ganz vorne absolviert und Kollege Christian ist sowas wie ein Flügel/Stürmer-Hybrid, der aber in der Hinrunde vor allem verletzt war und dementsprechend formlos daherkam.
Dem völlig uneingespielten Duo an vorderster Front entsprechend, gestaltete sich auch das Spielgeschehen. Der USK kombiniert immer wieder hin und her, um den Strafraum herum, ist im letzten Drittel aber ohne zündende Ideen.
Da wir aber gefühlt 98 Prozent Ballbesitz haben, bietet sich dann doch irgendwann eine Gelegenheit. So viel kann man gar nicht verschlampen. Peter hat in der 18. Minute das Auge für den in den freien Raum startenden Christian (ausnahmsweise wirken die beiden nicht uneingespielt) und dieser geht mit einer unnachahmlichen Finte am Torhüter vorbei. Böse Zungen würden von einem Annahmefehler sprechen, aber wie auch immer, unsere Nummer fünf muss folglich nurmehr das Leder über die Linie dreschen.
Das wahre Highlight ist das 2:0 von Michi in der 27. Minute. Unser Verteidiger, der seines Zeichens unlängst mit der Aussage „ich bin eigentlich schon ziemlich torgefährlich“ aufhorchen ließ, lässt seinen Worten Taten folgen und ermöglicht sich selbst per Kopf einen platzierten und in Wahrheit eher seltenen Torerfolg.
Der Rest der Halbzeit ist Kick der Kategorie Schlafwagenfußball.
Viele Tore und viel Leerlauf
So auch der zweite Durchgang. Keine Frage, die Tore (Philipp in der 54. sowie 81., Flo in der 66. sowie 88. und Rudolfsheim mit dem Ehrentreffer in der 63. Minute), sind teilweise sehr schön herausgespielt. Dazwischen gibt es halt unglaublich viel Leerlauf.
Es reicht am Ende dann eben doch zu dem erwähnten 6:1-Kantersieg. Der Einzug in die nächste Cup-Runde ist geglückt, wo uns die schwere Aufgabe des Auswärtsspiels bei den Wolf Park Rangers erwartet. Dazwischen genießen wir aber mal die wohlverdiente Winterpause, um im Frühjahr hoffentlich mit etwas mehr Kadertiefe anzugreifen.
MG