Das Spiel:
Schade. Schade in zwei Hinsichten. Einerseits schade weil der USK zum x-ten Mal die Kontrolle über ein Spiel gewinnen konnte und sie fahrlässig wieder aus der Hand gab. Andererseits schade weil das fair geführte Match gegen die Real Millonarios aus der Hinrunde wohl nur eine Ausnahme gewesen sein dürfte. Nach mittlerweile vier Begegnungen gegen die „königlichen Millionäre“ weiß man einfach was man bekommt. Beschimpfungen am laufenden Band, zahlreiche versteckte Tritte und Ellbogenschläge sowie unsinnige Diskussionen auf die man besser gar nicht eingeht. Diesmal kamen auch Gewaltandrohungen gegenüber dem Publikum dazu. Aber gut, genug der Gegnerkritik. Man kennt das ja mittlerweile. Manche Teams in der DSG verstehen anscheinend den Sinn hinter diesem ansich schönen Hobby-Sport einfach nicht.
USK wird für Passivität bestraft
Dabei ist die erste Hälfte vor allem auf USK-Seite überhaupt nicht schön anzuschauen. Keine Spur von der spielerischen Überlegenheit der letzten Matches. Die Vibes wirken vom Start weg kraft-, ja beinahe lustlos und so sind die Real Millonarios das bestimmende Team. Die Gäste wirken motiviert und drücken den USK 45 Minuten lang in die eigene Hälfte, während kreative Momente auf Seiten der Rot-Weißen in Durchgang eins komplett fehlen.
Zumindest sind lange Zeit das Glück und ein starker Hans auf unserer Seite. Immer wieder entschärft unsere Nummer eins gute Einschussmöglichkeiten der Millonarios. Dazu kommt, dass der Schiedsrichter ein Handspiel von Stefan im eigenen Strafraum übersieht. Nach 40 Minuten stellt sich allerdings heraus, dass wir etwas zu lange ums Gegentor gebettelt haben. Daniel Kolm kommt im Sechzehner an den Ball und zieht halbvolley ab. Dieser Ball ist unhaltbar für Hans und so ist die verdiente Führung für die Gäste bei regnerischem Wetter in trockenen Tüchern.
Zum Aufbäumen kommt der USK in den letzten fünf Minuten dieser Halbzeit nicht mehr. Dafür wird in der Pause kräftig umgestellt und vor allem klar gestellt, dass solch eine mannschaftlich geschlossen miese erste Hälfte unserem Verein unwürdig ist.
Untypischer Hauruck-Fußball
Alex und Milan kommen für Basti und Tommy ins Spiel. Das Spiel nach vorne wird etwas aggressiver, bleibt aber trotzdem krampfhaft. Die Zuseher bekommen kaum durchdachte Aktionen geboten, sondern eher Hauruck-Fußball. Trotzdem macht sich der neu gefundene Siegeswille in der 58. Minute bezahlt. Moritz setzt gut nach, erobert den Ball weit in der gegnerischen Hälfte und legt auf Philipp quer, der nurnoch einschieben muss. Das 1:1 bringt Selbstvertrauen und nur kurze Zeit später (63.) ist es abermals Philipp, der einen kurz abgespielten Freistoß im Tor unter bringt.
Mit der Führung im Rücken sieht man bei den Vienna Vibes erstmals so etwas wie Selbstvertrauen und man findet eine Riesenchance durch Max zum 3:1 vor. Allerdings köpft unsere Nummer 13 freistehend über das Tor. Danach beginnt die Phase, die sich im Frühjahr bisher immer als kritisch erwiesen hat. Es ist jene eingangs erwähnte Phase, in der der USK oftmals vergisst, dass das Match noch nicht aus ist und sich ein Spiel, das mühsam unter Kontrolle gebracht wurde, abermals aus der Hand gibt.
Auch diesmal passiert das wieder in äußerst boshafter Art und Weise. Zunächst muss unser Verteidiger Dominik raus, was eine kurzfristige Umstellung plus Unterzahlsituation ergibt. Keine zwei Sekunden vergehen, der USK ist noch nicht vernünftig neu formiert und schon fällt der Ausgleich durch den „Millionär“ Ludwig Flitter (73.).
An Niederlagen anknüpfen
In der 80. Minute gelingt den Gästen die erneute Wende und sie gehen durch Daniel Kolm (80.) in Führung. Es ist zum Verzweifeln, gleichzeitig aber das Spiegelbild der vergangenen Wochen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass sich die Vienna Vibes von einem eigentlich technisch unterlegenen Gegner (diesmal nicht sichtbar, in den vergangenen drei Matches gegen die Real Millonarios schon) die Butter vom Brot nehmen lassen. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätten die Rot-Weißen auch diese Partie verloren, hätte Max (86.) nicht aus 25 Metern einen leicht abgefälschten Flachschuss im Tor untergebracht.
Moritz hat kurz vor Schluss sogar die Riesenmöglichkeit auf den Sieg, er setzt das Leder aber knapp neben das Tor. Das 4:3 wäre an diesem Tag auch nicht verdient gewesen. So bleibt es bei einem nicht ungerechten Remis. Der USK nimmt ironischer Weise aus seiner schwächsten Partie seit längerer Zeit mal wieder etwas Zählbares mit. Trotzdem wäre es wichtiger in den nächsten Begegnungen spielerisch eher an die vorangegangenen Niederlagen anzuknüpfen. Vielleicht kommt nach der Osterpause dann doch noch öfter das Puntkemaximum heraus. Und das möglichst verdient.
Ein Bericht von Max Gfrerer