Das Spiel:
Diese Runde war eigentlich wie gemacht für den USK. Alle Mannschaften, die für die Vibes in der Tabelle gefährlich werden konnten, spielten an diesem 9. Spieltag gegeneinander und nahmen sich somit schonmal fix die Punkte weg. Der USK hatte Philadelphia AC in Atzgersdorf zu Gast und ging als Favorit in diese Partie. Die Chance sich abzusetzen und gleichzeitig den Anschluss ans Spitzenduo zu wahren war also gegeben. Klarerweise ist Philadelphia kein Jausengegner, das hat bereits die Vergangenheit oft gezeigt. Man könnte fast von einem Angstgegner sprechen, denn noch nie konnten die Vienna Vibes in einem Pflichtspiel drei Punkte gegen die bestens bekannten Kontrahenten einfahren. Leider sollte diese Unserie auch an diesem Samstag seine unwürdige Fortsetzung finden.
Am Anfang sieht es gut aus
Dabei beginnen die ganz in weiß auflaufenden Vibes gar nicht schlecht. Der Ball läuft gut, der Gegner wird in der eigenen Hälfte fast durchgehend unter Druck gesetzt. Immer wieder führen gute Kombinationen zu leider am letzten Pass scheiternden Angriffen. Philadelphia antwortet das eine oder andere Mal mit einem hohen Ball auf Topscorer David Marwan, der unserer Hintermannschaft vor schwierige Aufgaben stellt. Einmal gelingt es ihm auch durchzubrechen, doch Hans wehrt seinen Schuss ab.
Die Vibes bleiben zunächst am Drücker und müssen in der 21. Minute eigentlich in Führung gehen. Einmal wird nach einer sehr schönen Kombination nicht lang gefackelt. Filipe flankt zur Mitte, Armin scheitert per Kopf, kommt aber noch einmal an den Ball und legt nach hinten zu Max ab. Der wird in letzter Sekunde hochriskant vom Philadelphia-Verteidiger attackiert, bevor er abziehen kann. Doch der Ball ist noch immer nicht weg. Armin scheitert noch einmal am Torhüter und Manuel in vierter (!) Instanz mit seinem Abschlussversuch daneben.
In der Folge wird das USK-Spiel immer zusammenhangloser, ehe wir nach einer halben Stunde das Fußballspielen komplett einstellen und uns dem unverständlichen Gesudere hingeben. Ein bis dato gar nicht so schlechtes Match wird somit über den Haufen geworfen und Philadelphia in die Hände gelegt. Eine Riesenchance gibt es vor der Pause für die Gäste noch, dann geht es in die Kabinen.
Dann wird alles schlechter
Trotz neuerlichen Motivationsversuchen und der versprochenen verstärkten Konzentration auf das Wesentliche findet unsere Mannschaft nicht mehr ins Spiel. Eigentlich wird alles noch schlimmer. Die Keppeleien hören zwar weitgehend auf, aber das USK-Kombinationsspiel ist nicht mehr vorhanden. Der Gegner kommt auch nur sehr selten vor unser Tor, wenn dann aber brandgefährlich.
So überrascht es nicht mal besonders als in der 68. Minute ein hoher Ball (wie denn sonst?) bei David Marwan (wem denn sonst?) landet und dieser zur Führung zugunsten der Auswärtsmannschaft netzt. Es hat sich abgezeichnet.
Mit dem Mute der Verzweiflung kommt der USK in der Schlussphase doch noch ein paar Mal vors Philadelphia-Tor. David, Armin und Milan vergeben aber alle sich (zumeist aus Standards) bietenden Möglichkeiten. Die letzte Aktion ist schließlich ein Eckball für den USK. Milan tritt diesen und er dreht sich über den Torhüter hinweg an die lange Stange. Damit bleibt es beim 0:1 und die erste Heimniederlage in dieser Saison ist perfekt.
Am Ende hat Philadelphia auch das Glück des Tüchtigen. Ein Ausgleich wäre aufgrund der extrem schwachen Halbzeit nicht verdient gewesen. Die Gäste wirkten eingeschworener und waren auf jeden Fall die Mannschaft mit der positiveren Einstellung. Deshalb geht das Ergebnis letztendlich auch in Ordnung. Das „USK-Streichkäse-Trauma“ ist um ein Kapitel reicher. Man wird allerdings das Gefühl nicht los, dass wir uns heute selbst der Angstgegner waren. Es soll uns eine Lehre sein.
Ein Bericht von Max Gfrerer