Das Spiel:

Zwar wollten wir uns an diesem Sonntag mit Anstand aus einer vermurksten Saison verabschieden, gekommen ist aber dann das genaue Gegenteil. Es schien so, als würde jedes noch so kleine Problem, jede Baustelle, die in dieser Spielzeit aufgetreten ist nun gebündelt in einem Spiel auftreten. Der Ausfall von zahlreichen wichtigen Spielern, die Unform einiger anderer, die chronische Schwäche zu Spielstart und der totale Einbruch ab der 70. Minute, um nur ein paar zu nennen. Der Gegner erinnerte uns von der Leichtigkeit her an uns selbst, nur ziemlich genau ein Jahr zuvor, als der USK Vizemeister wurde. Voller Selbstvertrauen, guter Stimmung, lief damals alles wie von selbst. Auch wenn es mal Phasen des gegnerischen Aufbäumens gegeben hatte, auf lange Sicht war der USK, dann doch nicht so wirklich zu biegen.

Da wollen wir wieder hin, deshalb ist es gut, dass die Seuchensaison längst hinter uns liegt und der Fokus schon wieder nach vorne gerichtet ist. Denn es war wahrlich eine Seuchensaison, über die wir nicht mehr Worte verlieren sollten, als über eine sachliche Analyse hinausgehen, vom letzten Spiel ganz zu schweigen.

Es hat schon extrem mies begonnen. Frisch aus dem Urlaub gekommene USK-Spieler, traten eher so auf als hätten sie einen 15-Stunden-Flug hinter sich und kassierten eine verdiente Heimniederlage, die der Beginn eines völlig misslungenen Fehlstarts war. Zwischendurch zierte man sogar das trostlose Tabellenende.

Nach und nach besserte sich die Leistung jedoch, die gewünschten Ergebnisse wurden dann doch noch eingefahren und die Vibes verschafften sich nach unten etwas Luft. Zu fragil war die Form jedoch, wodurch das Kartenhaus mit einem Spiel wieder zusammenbrach. Davon erholten sich unsere Jungs bis zur Winterpause nicht mehr wirklich.

Mit neuer Hoffnung starten unsere rot-weißen ins Frühjahr und es begann auch vielversprechend. Trotz spielerisch klarer Aufwärtstendenz, stimmten die Ergebnisse dennoch nicht wirklich. Hinten bekam man einfach zu viel rein, das konnte man trotz neu entdeckter Offensivpower vorne nicht kompensieren. Den letzten (sportlich eingefahrenen) Sieg in einem Pflichtspiel feierte der USK am 26. März gegen Meidling.

Danach kam es zum totalen Kollaps. Der Rückziehung von gleich zwei gegnerischen Teams ist es zu verdanken, dass man sich mit dem Wort Abstiegskampf nicht anfreunden musste. Zweifellos befand sich der einstige Vizemeister im freien Fall. Der USK beendet die Saison auf Rang acht.

Obwohl diese vergangene Spielzeit so ärgerlich war, erscheint es jetzt so, als ob sie schon viele Monate zurückliegt. Zuviel hat sich in der Zwischenzeit getan. Kaum ein Stein wird im Sommer auf dem anderen bleiben. Motivation und Zuversicht sind größer denn je. Es gilt wieder dahin zu kommen, wo man vor nicht allzu langer Zeit schon war. Vergessen wir also was war, schauen wir nach vorne.

MG