Das Spiel:

Heimpremiere auf unserem Trainingsplatz am Wienerberg. Übrigens war das ebenso mal der Heimplatz unsere Gäste vom FC Milord bevor sie endgültig auf das Zwergenfeld der Hohen Warte übersiedelt sind. Wer also hier aus der Ausgangslage einen Vorteil ziehen konnte war unklar und auch unwichtig. Tatsache war, dass beide Mannschaften mit jeweils hohen Siegen und Selbstvertrauen im Gepäck angereist waren.

Ausgeglichen und hitzig

Das drückt sich auch im Spielgeschehen aus. Leider aber mehr in der Arbeit gegen den Ball, als im eigenen Besitz des Spielgeräts. So setzen sich beide Teams gegenseitig früh unter Druck, wodurch nur wenige erfolgreiche Angriffe stattfinden. Torchancen sind jedenfalls Mangelware.

So bleiben zwei Schrecksekunden auf jeder Seite in Halbzeit eins in Erinnerung. Auf Milord-Seite verletzt sich der Torhüter nach einem Foul leider so schwer, dass er ausgewechselt werden muss (gute Besserung an dieser Stelle). Beim USK leitet ein fahrlässiger Rückpass die größte und einzige Chance des Gegners im ersten Durchgang ein, doch der Abschluss erfolgt zu unserem Glück überhastet.

Das torlose Remis in einem nicht wirklich schlechten, intensiven, aber nicht schön anzusehenden Match ist gerecht.

Die zweite Hälfte beginnt wie die erste aufgehört hat. Die Partie wird aber hitziger. Nach einem Lattenschuss aus gefühlt 40 Metern der Milords, hat auch der USK eine Top-Gelegenheit auf die Führung, um kurze Zeit später aus einer wesentlich schlechteren Lage das 1:0 zu erzielen.

Saša kommt auf der rechten Seite in Schussposition und überrascht Milords Keeper mit einem Abschluss in die kurze Ecke (57.). Großer Jubel und Erleichterung auf USK-Seite, doch die Partie ist nun noch mehr angezündet. Vor allem als Alex H. nach unüberlegtem Ballwegschießen mit gelb-rot vom Platz muss (61.) wird die Wut im Bauch unserer Kontrahenten größer.

Allerdings wird diese Wut offenbar nicht in die richtigen Synapsen kanalisiert. Generell kommentieren und negieren die Milord-Spieler in der zweiten Hälfte ausnahmslos jede Schiedsrichterentscheidung gegen sie (und da sind offensichtliche Dinge wie gestrecktes Bein, Stollen voraus und sogar zwei Tätlichkeiten mit dabei, die die Gegner mit einer sehr eigenwilligen Wahrnehmung nicht akzeptieren wollen). Eine Praxis, die ihnen wahrscheinlich mehr schadet als hilft. Denn irgendwie sind wir Vienna Vibes nicht mehr der Gegner am Platz, sondern der Schiedsrichter.

Arbeitssieg

Wir bleiben in den angespannten Situationen jedoch recht cool, lassen uns auf keine Scharmützel ein und verteidigen diszipliniert in Unterzahl, ehe wir den Milord’schen Konzentrationsmangel in der 87. Minute eiskalt bestrafen.

Während ein paar Gegner mit dem Schiedsrichter über die Abseitsregel diskutieren, wird ein Freistoß schnell abgespielt, Saša taucht vor dem Tor auf und erzielt seinen Doppelpack.

Natürlich passiert nach diesem entscheidenden Treffer nichts Nennenswertes mehr. Die USK-Zehn spult die letzten Minuten herunter, die Milord-Elf verlässt schimpfend das Feld, ehe deren Trainer sie (dem Vernehmen nach) zu etwas mehr Selbstkritik ermahnt. Aber das geht uns nix mehr an.Wir freuen uns über ein letztlich verdientes 2:0-Erfolgserlebnis gegen eine, sofern sie sich aufs Fußballspielen konzentriert, starke Mannschaft.

MG