Das Spiel:
Zu Anfang scheint es so als erwartet die zahlreich erschienen Zuschauer ein offener Schlagabtausch bei brütender Hitze, denn jeweils die ersten konsequent vorgetragenen Angriffe resultieren in ganz guten, aber sicherlich ausbaufähigen Schüssen die über das Tor bzw. vorbei gehen. Die Torchance des USK findet Victor vor, der aber knapp links am Tor vorbeischießt. Danach übernehmen aber die in schwarz-gelb aufgelaufenen Mariahilfer das Kommando, auch weil die Vibes sich mit dem grausamen Untergrund, der wohl die globale Weiterentwicklung der Kunstrasentechnologie um mindestens zwei Generationen verpennt hat, zu Anfang so gar nicht anfreunden können und überhaupt nicht ins Spiel finden. Dadurch erhöht sich zunehmend der Druck der Hausherren. Eine Chance aus einem Eckball wird noch vernebelt, aber kurz darauf klingelt es bereits das erste Mal im Kasten von Mario. Bei einer flotten Kombination der Mariahilfer ist die USK-Abwehr überhaupt nicht im Bilde und lässt einen Angreifer in der Mitte durchstoßen, der alleine vor Mario trocken abschließt.
Das Tor heilt das Team der Vienna Vibes aber keineswegs von seiner Plastikgras/Granulat-Allergie und unserer Mannschaft fällt auch in den nächsten Minuten rein gar nichts ein, um entsprechend auf diesen Fehlstart zu reagieren. Es kommt sogar noch schlimmer. Nur wenige Minuten später steht es durch einen keineswegs unhaltbaren Schuss von der Strafraumgrenze bereits 0:2.
Wie aus dem Nichts kommen wir quasi vom Anstoß weg zum Anschlusstreffer. Basti schickt Philipp auf die Reise, der sich die Gelegenheit nicht entgehen lässt und aus halbrechter Position vorbei am Torhüter einschiebt. Effektivität, die man zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Spiel nicht nur einmal herbeigesehnt hat. Spätestens jetzt merkt jeder USKler, dass gegen diese Mannschaft auch offensiv was geht. Langsam, aber nur sehr langsam, finden die Rot-Weißen besser ins Spiel und kommen zu der einen oder anderen Halbchance. Richtig gefährlich wird es jedoch weiterhin nur vor dem eigenen Tor. So etwa nach einem Eckball, bei dem ich mich, mit all meinen Goalgetter-Qualitäten, beinahe in der Statistik verewige, doch Mathias rettet für den bereits geschlagenen Mario auf der Linie. Leider wird nicht ausreichend geklärt und so entsteht das peinlichste Gegentor dieses Nachmittags. Ein Pass wir mit ungewöhnlich viel Drall kurz in den Strafraum gespielt. Keiner der zahlreich anwesenden USK-Spieler bemüht sich die Kugel aus der Gefahrenzone zu befördern und so bedankt sich ein Mariahilfer, der dazwischen fährt artig mit dem 1:3.
Nun scheinen unsere Spieler sich aber endgültig genug gedemütigt zu haben. Ab diesem Zeitpunkt, ca. der 20. Minute, sind wir endgültig aufgewacht, stehen hinten besser und kommen mehr und mehr zu eigenen Akzenten in der Offensive. Die meisten Angriffe scheitern aber am berühmten letzten Pass. Ungefähr in Minute 30 machen wir es aber besser. Peter spielt den Ball Tommy, ohne h in den Lauf, der trocken ins linke Eck einschiebt. 2:3. Der USK ist wieder im Spiel.
Auf einmal läuft der Ball wieder wie am Schnürchen und wir tragen unsere blitzschnellen Angriffe vor, die schon gegen den FC Wojtyla gut funktioniert haben. Die Fehlpassquote wird auch geringer. Der spielerische Aufschwung ist zudem damit verbunden, dass der FC Mariahilf ohne Wechselspieler antritt und den Gelb-Schwarzen bei diesen Temperaturen langsam Ideen und Puste ausgehen. Wenige Minuten vor der Halbzeit vergibt Viktor noch eine hochkarätige Möglichkeit. Nachdem er den Tormann schon erfolgreich umspielt hat, bringt der Stürmer zu wenig Druck hinter den Ball und diesen auch nicht mehr aufs Tor. Wenig später ist Viktor noch einmal per Kopf zur Stelle, setzt das Leder jedoch relativ deutlich neben das Tor. Mit 2:3 geht es schließlich in die Halbzeitpause.
Nach Seitenwechsel ändert sich nichts am Bild, dass die 22 Akteure auf den Rasen zaubern. Die Vibes diktieren das Spiel und kommen nach der Anfangsphase der zweiten Halbzeit zu Top-Chancen. Die erste vergibt Viktor, nachdem Basti zuvor den Ball perfekt ins Loch gelupft hat. Viktors Abschlussversuch kann der Torhüter aber knapp am Tor vorbeidrehen. Beim anschließenden Eckball setze ich den Ball knapp neben das Tor. Damit vergeben wir zwei gute Gelegenheiten binnen weniger Sekunden.
Auch in weiterer Folge fährt nur eine Mannschaft gelungene Angriffe und das sind die Gäste. Mariahilf kommt erst in der 64. Minute zu einer guten Chance, doch mit einem Schuss aus spitzem Winkel hat Mario keine Probleme. Es folgen weitere Angriffe unserer Mannschaft und in der 75. Minute wieder eine Doppelchance für die Unsrigen. Zuerst erdribbelt sich Philipp an der Strafraumgrenze eine gute Schussposition, der Versuch fällt aber zu schwach aus. Aus dem missglückten Ausroller des Tormanns entsteht jedoch eine noch viel größere Möglichkeit. Philipp kommt durch diesen Tormannfehler ein weiteres Mal an den Ball und dringt gefährlich in den Strafraum ein. Von der Torauslinie spielt er den Ball perfekt auf Berger, der eigentlich nurmehr ins Tor passen müsste. Der Versuch misslingt völlig, da ihm der „Schuss“ abreißt, am Tor vorbeigeht und somit die größte Chance des gesamten Spiels versiebt wurde.
Wenige Sekunden später haben wir aber Riesenglück, dass die Partie nicht auf der anderen Seite entschieden wird. Ein ansich harmloser hoher Ball in die Spitze wird vom herauslaufenden Mario falsch berechnet und so saust der Ball an unserem Torhüter vorbei. Der gegnerische Stürmer hat nurmehr das leere Tor vor sich und mich als Verteidiger, der den Ball noch irgendwie von der Linie kratzen kann.
Doch auch diese Torchance war nur eine kurze Abweichung von konstant rollenden Angriffen in die andere Richtung. Nur wenige Minuten später setzt sich Peter auf der linken Seite durch und spielt den Ball mit großer Übersicht Berger auf, der frei zum Schuss kommt. Doch es soll heute einfach nicht sein. Auch dieser Versuch streift knapp an der linken Stange vorbei. Wiederum höchstens drei Minuten später spielt Basti einen Eckball flach ab, Berger lässt durch und der Ball landet vor meinen Füßen. Doch auch mein Abschluss lässt an diesem tag zu wünschen übrig und so geht auch dieser Ball nicht ins Tor.
Top-Chancen regnet es für uns weiterhin im Minutentakt. Nach einem Angriff über links, versucht der Mariahilfer Tormann per Abschlag zu klären, rutscht dabei aber aus und schießt genau Viktor an, der dem ball aber nicht mehr die entscheidende Richtung geben kann, sodass er im Netz landen würde. Wieder nur zwei Minuten später bestaunen die Anwesenden die vielleicht schönste Aktion des Spiels. Wir schreiben bereits die 84. Minute. Ein weiter Abstoß wird von Viktor mit der Ferse perfekt weitergeleitet. Tommy, ohne h nimmt sich den Ball mit der Brust mit und zieht halbvolley ab. Doch der Tormann ist rechtzeitig im rechten Eck und kann abwehren. Diese Aktion hätte sich ein Tor verdient, aber es ist heute wie verhext.
Nun beginnt sich der Kräfteverschleiß auch beim USK langsam bemerkbar zu machen. 60 Minuten anrennen hinterlässt seine Spuren und so gehört die letzte große Torgelegenheit noch einmal dem FC Mariahilf. Mit einem weiten Pass wird die in der zweiten Halbzeit nahezu fehlerlose ausgehebelt und ein schwarz-gelber Angreifer stürmt alleine auf Mario zu. Der Schuss fällt aber zu zentral aus und Mario kann den Ball nach vorne abwehren. Der Nachschuss geht knapp am linken oberen Kreuzeck vorbei.
Danach haben beide Mannschaften ihr Pulver endgültig verschossen und wenige Minuten später beendet der Schiedsrichter die Begegnung. Unsere Mannschaft kann trotz der Niederlage erhobenen Hauptes auf dieses Spiel zurückblicken. Die Konzentration gilt jetzt dem letzten Vorbereitungsspiel vor dem Eintritt in die DSG.