Das Spiel:
Zweites Testspiel, Favoritenrolle annehmen, bestätigen und ersten Sieg einfahren. So lautete die Marschroute vor dem Aufeinandertreffen mit den uns bekannten Magic Unicorns. Dafür hatte der USK Vienna Vibes auch einen großen Kader zur Verfügung. Die beiden potentiellen Neuzugänge Pascal und Murat waren beide mit dabei und bekamen die Möglichkeit ihr Können unter Beweis zu stellen. Man kann vorweg nehmen, dass beide überzeugten und eine enorme Verstärkung darstellen werden, sofern die Verpflichtungen reibungslos über die Bühne gehen können.
Gnadenlos in Halbzeit eins
Auch insgesamt stand in der Hopsagasse eine USK-Mannschaft auf dem Platz die vom Start weg überzeugte. Der Gegner wird unter Druck gesetzt, der Ball phasenweise sensationell in den eigenen Reihen laufen gelassen. Nahezu jeder Angriff wird mit einem enormen Tempo vorgetragen, sodass der Aufstiegsaspirant aus der 2. Klasse zunächst nicht wirklich hinterher kommt.
Wahre Traumtore sorgen schließlich für die verdiente Führung. Zunächst schließt Ricco nach Schussflanke von Armin sehenswert unter die Latte ab. Wenig später macht es Philipp nicht weniger schön. Unnachahmlich mit Schuss aus der Drehung ins Kreuzeck zeigt unsere Nummer zehn warum wir sie im Herbst zu mancher Zeit bitter vermisst haben.
Der Vibes-Druck lässt nicht nach. Gleichzeitig benötigen wir auch nicht viele Tormöglichkeiten. Denn nach einer knappen halben Stunde tankt sich wieder einmal Ricco auf der linken Seite durch und unterstreicht seine momentane Topform mit seinem zweiten Tor an diesem Abend. Sein drittes folgt kurz vor der Halbzeit. Armin bringt das hoch und steil gespielte Leder zwar nicht am Tormann vorbei, dafür aber vor Riccos Füße. Unser Flügelflitzer macht seinen Triplepack perfekt.
Phasenweise wirken nun auch die USK-Spieler von der eigenen Dominanz überrascht. Diese 4:0-Führung zur Pause gründet vor allem auf der Tatsache, dass die Vibes in dieser ersten Hälfte unglaublich stark auftreten und sicherlich nicht darauf, dass die Unicorns schwach wären.
Komplett-Einbruch
Vermutlich haben das nicht alle kapiert, denn nach Seitenwechsel ändert sich das Bild zu unserem Leidwesen dramatisch. Freilich wollen es die angeschlagenen Unicorns noch einmal wissen. Dass die angepisst aus der Halbzeitpause kommen, damit war zu rechnen. Irgendwie scheint es dann trotzdem alle zu überraschen.
Ein Doppelschlag (zunächst durch einen ungeschickt verursachten Elfer, dann in einer Eins vs. Eins-Situation) macht das Match recht rasch wieder spannend.
Doch auch der recht plötzliche 4:2-Spielstand weckt unser Team nicht so richtig auf. Das Match ist den Vibes-Händen entglitten und der Gegner zeigt, dass er ebenfalls Fußball spielen kann. Schuss um Schuss hagelt auf das Tor von Vincent bis schließlich das 4:3 fällt.
Im Anschluss dann kurz wieder ein wenig Glanz im Offensivspiel der Vienna Vibes. Michi G. spielt einen hervorragenden Pass in die Tiefe auf Pascal, der eiskalt zum 5:3 verwandelt. Damit erzielt unser potentieller Neuzugang gleich ein Debüt-Tor. So darf es natürlich weiter gehen.
Keine Stabilität
In diesem Match aber erstmal nicht, denn Stabilität kehrt an diesem Abend keine mehr in die Reihen des USK zurück. Zu fehleranfällig ist unser Spielaufbau, was immer wieder für gefährliche Gegenstöße sorgt. Teilweise fehlt leider auch die letzte Zweikampfmotivation, die in der ersten Hälfte noch so präsent war. Die Ordnung ist sowieso schon längst futsch. So überrascht es nicht, als kurz vor Schluss dann der vierte Unicorns-Treffer fällt.
Immerhin gelingt es unserer Mannschaft den Sieg über die Zeit zu retten, dennoch bleibt ein äußerst fahler Beigeschmack zurück. Man muss letztlich beides mitnehmen. Die enorm starke erste Halbzeit, aber auch das nahezu komplette versagen aus dem zweiten Durchgang, als es nicht gelang, die Führung souverän zu verwalten. Auf dieser mentalen Ebene gibt es noch einiges zu lernen. Aber dafür sind Testspiele ja auch da.
Ein Bericht von Max Gfrerer