Das Ende einer Monster-Woche mit gleich vier Spielen in acht Tagen, die vom letzten verbliebenen nicht-corona-geplagten Rest bestritten werden durften. Mit gemischten Ergebnissen. Einem souveränen Auswärtssieg bei der Alxingergasse standen ein schreckliches Spiel im Cup und einen Tag später ein braver, aber irgendwie hilfloser Auftritt unserer Young Vibes auf der Marswiese gegenüber.

Dementsprechend motiviert und voller Tatendrang fanden sich exakt elf USK-Recken in der Kabine am Wienerberg ein – not. Von „Verlierma fix“ über „oida, zaht mich heut gar nicht“ bis hin zu „sorry hab ganz vergessen mich abzumelden“ war im Vorfeld alles dabei. Wer nichts Kontraproduktives zu sagen hatte beteiligte sich an der betretenen Stille, die lediglich von einer Taktikbesprechung mit dazu passend reaktivem Matchplan durchbrochen wurde.

Natürlich war der Hintergrund dieser Vorgaben nicht die interne Gemütslage widerzuspiegeln, sondern auf den geschwächten Kader sowie die Konteranfälligkeit aus dem Hinspiel zu reagieren.

Passiv und ängstlich statt lauernd und konternd

Eigentlich hat/hätte diese vorsichtigere Marschrichtung auch ganz gut gegen in guter Form aufspielende Kalksburger funktioniert, wäre sie von unserer brennheißen Truppe nicht als passiv und zuweilen ängstlich interpretiert worden.

So stellen wir unsere Freunde aus Liesing zwar die meiste Zeit recht gut zu, lassen sie aber andererseits gerne mal auch unbehelligt bis zum/in den eigenen Sechzehner marschieren. Dort kommt dann das viel zu späte Foul und das Kollegium bekommt den Elfmeter.

Wir haben noch einmal Glück. Unsere griechische Katze hechtet in die richtige Ecke und der ansonsten torverwöhnte Kaiser findet seinen Meister im unscheinbaren Buben zwischen den Pfosten, von dem man nur hin und wieder ein paar lieb gemeinte Anfeuerungen oder an schlechten Tagen bekannte griechische Schimpfwörter hört. Aber abgesehen von ausbaufähiger Kommunikation ist der Poli schon ein Guter. Das beweist er an diesem Tag nicht nur beim gehaltenen Elfmeter.

Ein erstes Mal verziehen sich die grauen Wolken über den Trübsal blasenden Köpfen der Vibes etwas. Noch sonniger wird’s, als der Hübl in der 25. Minute einen feinen Konter zum 1:0 abschließt.

Arsch im Arsch

Das lang vermisste Feuer wird aber ausgerechnet durch einen weiteren schweren Rückschlag entfacht. Marko, der kurz zuvor noch per Traumtor auf 2:0 (53.) gestellt hat, muss wieder einmal vorzeitig runter. Alle haben Ärsche, manche sind Ärsche, aber am schlimmsten ist es, wenn der eigene Arsch im Arsch ist. So bei Marko, der zum x-ten Mal dank seiner Gesäßmuskulatur zum Trainerdoktor Philipp muss. Der kann akut nix machen. Nicht mal auswechseln, da – wie eingangs erwähnt – Wechselspieler derzeit für uns unleistbares Humankapital darstellen. Also spielen wir die Partie gut 30 Minuten zu zehnt fertig.

Dieser Kampf in Unterzahl erweist sich aber als der Kick, der benötigt wird, um den Kick, den wir abliefern mit dem notwendigen Enthusiasmus zu schmücken. Hinten wird jetzt richtig dagegengehalten, nach vorne präzise gekontert. Das ermöglicht – je länger das Match andauert und je verbissener die Gäste anrennen – richtig orge Chancen aufs 3:0.

Die bleiben zwar ungenutzt, verhelfen diesem Sieg aber immerhin zum Prädikat „gar nicht unverdient“. Das ist zwar wurscht im Hinblick aufs Punktekonto (mehr als drei Zähler gibt’s ja trotzdem nicht), aber supergut für die gebeutelte USK-Seele.

MG