Knapp eine Woche ist der Kantersieg gegen Rudolfsheim her. Und natürlich erinnerten wir uns noch an die beiden hohen Erfolge aus der Vorsaison gegen unseren anstehenden Gegner aus Kalksburg, dem wir mit stark ersatzgeschwächtem Kader und demzufolge gravierendem Umbau im Mittelfeld entgegentraten. Das lasche Aufwärmen vor dem Spiel machte schließlich endgültig deutlich, dass für einen kapitalen Bauchfleck alles angerichtet war.

Gerne würden wir an dieser Stelle berichten, dass der USK dann alle Pessimisten und Panikverbreiter Lügen strafte, wie aus der Pistole geschossen losstartete und das Kollegium zum dritten Mal in Folge mit einer Packung heimschickte.

Mental schwach

Die reale Welt, der reale Wettkampfsport sieht aber natürlich anders aus. Eine Scheiß-Einstellung bringt im Regelfall auch eine Scheiß-Leistung mit sich. Und so gingen die Vibes ohne Elan, ohne Tempo, ohne Biss in dieses Meisterschaftsduell, offenbar im Glauben, gegen diesen (wahrlich nicht schlechten) Gegner würde es sich gmiatlich ausgehen.

Selbstverständlich rechtfertigt das nicht den schrecklichen Umgang, den unsere Spieler miteinander pflegen, als sie merken, dass es überhaupt nicht laufen will.

Die Kalksburger nehmens lockerer, nützen unsere Fehler aus, führen zur Halbzeit verdient mit 2:0 und lachen sich vermutlich ins Fäustchen, aufgrund der vor allem mental bedenklichen Darbietung unserer Vibes.

Hier endet die Schimpftirade gegen die eigene Mannschaft. Denn was man diesem Team lassen muss ist, dass es immer wieder Wege findet von den sprichwörtlichen Toten aufzuerstehen.

Obwohl unser einziger Wechselspieler noch etwas zuwarten muss, bis er am Geschehen teilnehmen darf, stehen mit Wiederbeginn elf neue Spieler am Platz. Elf Männer, die einander gegenseitig nun größtenteils positiv nach vorne pushen.

USK kämpft sich zurück

Alex H. macht die Partie bereits in der 49. Minute mit seinem Anschlusstor wieder spannend. Dann können wir uns beim lieben Gott bedanken, dass ein Kalksburger fünf Meter vor dem leeren Kasten beim Abschluss lieber die Twin-Towers am Wienerberg anvisiert anstelle des Tornetzes.

Bis zur 88. Minute müssen wir warten, uns in der Zwischenzeit über, die gesamte Spieldauer betrachtet, insgesamt drei (bis vier) nicht gegebene Elfmeter ärgern, ein Abseitstor zu früh bejubeln und weiter kämpfen, kämpfen, kämpfen.

Doch dann ist Felix der Nutznießer einer Ping-Pong-Situation im Kalksburger Strafraum, steht goldrichtig und trifft zum vielumjubelten Ausgleich.

Aber das reicht uns an diesem Abend nicht. Die nun müde wirkenden Gäste werden in die eigene Hälfte gedrängt, Alex H. kommt in der 91. Minute an den Ball und macht das was er am besten kann: Fallen…und den Ball dabei irgendwie am Tormann vorbeischlenzen. 3:2! Die Dämme brechen, der USK ist binnen 45 Minuten vom Jammertal auf Wolke Sieben marschiert.

Doch bevor die Jubelarien hier ausufern sei zum Abschluss noch ein Wort der Demut angebracht. Dieses Spiel gegen Kollegium Kalksburg war vieles nur kein Heldenepos. Vielmehr war es ein Match, in dem der USK sich sowohl von seiner schlechtesten, als auch von seiner guten Seite gezeigt und dabei gerade noch so den Kopf aus der Schlinge gezogen hat.

MG