Das Spiel:

 

Irgendwie war der Wurm drin. Die letzten Wochen waren geprägt von erschütternden Niederlagen, Verletzungen und einigen teaminternen Unstimmigkeiten. An dieser nicht zufrieden stellenden Situation änderten auch die paar brauchbaren Auftritte dazwischen, wie der Cup-Auftritt gegen AFC Hietzing, nichts. Es war Zeit, Maßnahmen zu treffen, die unser Teamgefüge wiederherstellen und unsere Vienna Vibes sportlich zurück in die Spur führen.

Dafür wurde sogar extra eine hochprofessionelle Einheit Mentalcoaching absolviert, um gegen ISG wieder eine Mannschaft auf den Platz zu stellen, die an einem Strang zieht und dem Teamziel alles unterordnet. Der Mannschaftsfußball sollte wieder in den Vorder- das eigene Ego in den Hintergrund rücken. Zudem wurde auch das System leicht adaptiert.

Geschlossener denn je

Die Herausforderung an diesem Sonntag war groß. ISG konnte in bisher drei Begegnungen bisher nie besiegt werden und auch die äußeren Bedingungen machten es unserer Mannschaft nicht unbedingt leichter. Der Untergrund in Mauer war zu holprig, um gepflegten Kombinationsfußball zu spielen und das Wetter war bestens geeignet für einen Ausflug ins Tullner Aubad, aber für ein intensives Fußballmatch fast schon ein Bisschen zu heiß. Dennoch taten all diese negativen Vorzeichen unserer Motivation keinen Abbruch. Schon in der Kabine war zu spüren, dass die Mannschaft geschlossener denn je auftritt.

Trotzdem gehört die Anfangsphase den Gästen, ohne dass es in unserem Strafraum wirklich zum Großbrand kommt. Dafür stehen die Rot-Weißen zu kompakt. In Ballbesitz gelingt es dafür kaum sich mal so richtig zu befreien und einen wirkungsvollen Gegenangriff zu fahren.

Halbwegs gute Möglichkeiten gibt es durch schnelle Umschaltmomente oder Balleroberungen. Um das leistungsgerechte 0:0 zur Pause zu verhindern, spielen beide Teams aber etwas zu ungenau.

Mehr Nachdruck bringt die Führung

In der zweiten Halbzeit ändert sich das Bild etwas. Der USK kommt entschlossener aus der Kabine und findet sogleich eine hundertprozentige Möglichkeit durch Philipp vor. Mit einem in den Lauf geschlapften Ball wird er in gute Position gebracht. Der herauseilende ISG-Torhüter kommt zu spät und wird überhoben. Zeitgleich räumt der Keeper Philipp unsanft weg, sodass die Verwunderung in der Folge groß ist, als der Schiedsrichter Abstoß gibt.

Aber die Vibes sind in der Offensive nun wesentlich präsenter.

Für diesen neuen Punsh werden die Rot-Weißen in der 53. Minute belohnt. Freistoß von Milan in den Sechzehner angetragen, Michi kommt als erster an den Ball und spitzelt das Leder am ISG-Schlussmann vorbei. So knapp steht Michi vor seinem ersten Tor für den USK, doch es ist Omid, unser Verteidiger, der seit dem letzten Spiel seine Goalgetter-Qualitäten entdeckt hat, der das Runde über die Linie drückt. Kein klassischer Fall von Goal-Stealing, da auch ein Blau-Weißer noch alles unternommen hat, um die Kugel von der Linie zu kratzen.

Sei es wie es sei, Michi muss zwar nach wie vor auf sein erstes Tor im USK-Dress warten, aber der USK führt mit 1:0. Doch das Spiel ist noch lang und ISG hat freilich noch nicht aufgegeben.

Siegeswille schlägt Erschöpfung

Die Gäste präsentieren sich kaum geschockt und starten sofort die Ausgleichsbemühungen. Um ein Haar ist es wenige Minuten nach dem Führungstor soweit. Max befördert beim Versuch einen Stanglpass zu klären, den Ball beinahe ins eigene Tor.

Viel mehr kommt dann aber nicht von ISG. Der USK bleibt konzentriert, steht tief und hat immer einen entscheidenden Körperteil zwischen Gegner und Tor. Einzig die entlastenden Konterangriffe wollen nicht so recht klappen. Langsam aber sicher sind für viele nämlich nicht nur ISG, sondern auch die 27 Grad ein Gegner. Unter der einsetzenden Müdigkeit leidet die Genauigkeit in unserem Spiel sichtbar.

Ein Faktor bleibt jedoch bis zum Schlusspfiff bestehen und das ist der unbedingte Siegeswille. So gelingt es auch, den knappen Vorsprung relativ sicher über die Zeit zu bringen. ISG ist zum ersten Mal von uns besiegt. Aber auch ganz allgemein ist es schön wieder mit dem Gefühl eines Sieges vom Platz zu gehen. Dieses darf sich gern nächste Woche wiederholen, wenn die Vienna Vibes bei Sublux gastieren.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer