Das Spiel:

Nach einer erfolgreichen Hinrunde gab es für den USK in Atzgersdorf nochmal ein wohlverdientes Zuckerl zu absolvieren. DSG-Cup, 2. Runde gegen den Vizeherbstmeister der DSG-Liga FC Gießhübl. Viel schwerer kann man es derzeit lostechnisch nicht erwischen. Jeder wusste, an einem normalen Tag, an dem beide Mannschaften ihre Leistung abrufen können, würde der große Favorit aus dem südlichen Wiener Umland als Sieger vom Platz gehen. Doch unser Vorhaben war, es dem „Goliath“ so schwer wie möglich zu machen und wenn möglich ein paar Kieselsteinchen zwischen die Augen zu schleudern. Vor allem aber galt es, sofort da zu sein, sofern der Gegner nur einen Funkten mangelnder Ernsthaftigkeit zeigt.

Kein Unterschätzen, keine Überaschung

Vorweg: Die Überraschung  blieb aus. Gießhübl präsentiert sich von Anfang an seriös und der USK spürt sofort, dass er ernst genommen wird. Demnach stehen unsere Rot-Weißen in den ersten zehn Minuten unter Dauerdruck und wissen sich nicht so recht zu befreien. Zudem macht sich eine Portion zu viel Respekt/Angst vor dem auf dem Papier hochklassigeren Gegner bemerkbar, was zur Frühen Führung für die Gäste in der achten Minute führt. Etwas zu einfach.

In der Folge bekommt der USK die Gießhübler besser in den Griff und lässt nur wenige Möglichkeiten zu, ohne sich selbst eine Nennenswerte zu erspielen. In einer Phase in der es am wenigsten danach aussieht, schenken wir (anders kann man es nicht bezeichnen) dem Gegner die komfortable 2:0-Führung. Eine an sich harmlose Flanke landet unter Vibes’scher Mithilfe im eigenen Netz.

Schade drum. Solche Dinge dürfen gegen diesen Kontrahenten natürlich nicht passieren, will man eine ernsthafte Chance haben. Somit gerät der USK schon recht früh auf die Verliererstraße. Das Match verläuft weiter wie bisher, die blau-schwarzen Gäste sind tonangebend, gute Tormöglichkeiten gibt es auf beiden Seiten bis zur Pause keine mehr. Die Vienna Vibes zeigen sich, abgesehen von der einen oder anderen Slapstick-Einlage (zu viel), hinten gewohnt stabil und haben das Geschehen auch gegen den Liga-Gegner unter Kontrolle. Nach vorne geht allerdings nichts.

Die zweite Halbzeit startet mit einem FC Gießhübl, der die Partie möglichst schnell vorentscheiden möchte. Die Hintermannschaft der Vibes ist nicht ganz so schnell auf Temperatur. Dadurch hat die Auswärtsmannschaft zwei gute Möglichkeiten, die aber ungenutzt bleiben.

Nachdem der USK diese Drangphase ohne weiteren Schaden übersteht, pendelt sich das Geschehen wieder dort ein, wo beide Teams zum Pausenpfiff aufgehört haben. Gießhübel zieht das konkretere Spiel auf und ist deswegen gefährlicher. Der USK steht trotzdem stabil und lässt nicht viel zu. Nach vorne funktioniert leider wenig.

Je länger die Partie dauert, umso mehr scheint es, als würde sich Gießhübl auf dem 2:0-Vorsprung ausruhen. Der USK gewinnt immer mehr an Spielanteilen und arbeitet sich mehr und mehr in die gegnerische Gefahrenzone vor.

Nach vorne zu zahnlos

Etwa eine Viertelstunde vor Schluss kann man beinahe davon sprechen, dass die Vibes diese Begegnung nun dominieren. Einzig bei der Zahl an Großchancen steht bis zum Schluss die Null. Zu umständlich oder unsauber werden die meisten Angriffe (nicht) zu Ende gespielt. Die beste Möglichkeit hat Achim, der seinen Halbvolley kurz vor Spielende knapp übers Tor setzt.

Letztendlich setzt sich der Favorit allerdings souverän durch und steht verdientermaßen in der dritten Runde. Der USK war an diesem Tag in der ersten Halbzeit zu ängstlich und über 90 Minuten etwas zu brav, um eine ernsthafte Gefahr für Gießhübl darzustellen. Im Spiel gegen den Ball begegneten sich beide Mannschaften durchaus auf Augenhöhe, doch verglich man das Tempo der beiden Mannschaften im Kombinationsspiel, war ein Klasseunterschied deutlich zu erkennen. Nicht zufällig, stellt der USK die derzeit zweitbeste Defensive der 1. Klasse C, hinkt bei den geschossenen Toren jedoch klar hinterher. Ein Wink mit dem Zaunpfahl, der darauf hindeutet, woran das Team in diesem Winter hart arbeiten muss.

Davor haben sich unsere Jungs, nach dieser respektablen Herbstsaison, aber geruhsame Weihnachtsfeiertage verdient.

MG