Da ja heutzutage niemand mehr Geschichte lernt, übernehmen wir das gleich mit – sind ja schließlich der UNIVERSITÄTSSportklub Vienna Vibes.
Pyrrhos I. war ein antiker griechischer König, der in der Schlacht bei Asculum 279 v. Chr (dem heutigen Ascoli, Apulien, Italien) einen Sieg über die Römer errang. Dieser wurde allerdings mit derart hohen eigenen Verlusten eingetütet, dass Pyrrhos sinngemäß geäußert haben soll: „Noch so ein Sieg und wir sind verloren!“ So kam es dann auch. Letztlich war es um die Schlagkraft der königlichen Armee geschehen und der so genannte Pyrrhische Krieg ging verloren.
Duell der Oberliga-Debütanten
Ganz so dramatisch ging es am Sonntag nicht zu, als der USK zum Auftakt seiner ersten Oberliga-Saison den FC Hetzendorf – für den es ebenso die Oberliga-Premiere war – auf den Wienerberg geladen hatte.
Trotzdem muss erwähnt werden, dass drei der vier von Philipp durchgeführten Wechsel aufgrund von Verletzungen vorgenommen werden. Uli musste bereits in der ersten Hälfte mit Knöchelverletzung raus, Neuzugang Daniel tat es ihm in der zweiten Halbzeit gleich und auch unser Debütant im Angriff Lukas ging in der 60. Minute mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz. Gute Besserung an alle Betroffenen – auch beim Gegner.
Doch es gab auch Gründe zu feiern. Denn die Vibes präsentieren sich hochkonzentriert, verteidigen sehr geschickt, wenngleich wir uns, vor allem in der Anfangsphase, das Leben mit vielen Ballverlusten im Mittelfeld schwer machen. Das wird dann meistens mit Fouls um die Strafraumgrenze „repariert“ – einmal leider auch innerhalb.
Führung gegen den Spielverlauf
Der fällige Elfmeter wird an die Latte geknallt. Der Fußballgott meint es zu diesem Zeitpunkt gut mit uns. Sogar sehr gut. Denn praktisch im Gegenzug gehen wir durch den ersten wirklich gelungenen Angriff durch Luca mit 1:0 in Führung (19.).
Dieses Erfolgserlebnis gibt uns noch etwas mehr Stabilität, der Offensivturbo zündet allerdings nicht so wirklich. Dafür in der zweiten Hälfte, in der die Vienna Vibes in der gegnerischen Hälfte wesentlich ballsicherer agieren und die Gäste dadurch vermehrt in die Defensive zwingen.
Chancenverwertung ist heute auch ganz ok, auch wenn der eine oder andere Hochkaräter liegen bleibt. Der eingewechselte Lenny (63.) und der umtriebige Julian (88.) – auch ein Debütant – sind in den entscheidenden Momenten jedoch treffsicher und machen nach jeweils schönen Kombinationen alles klar.
Der USK feiert somit einen gelungenen – vielleicht ein Tor zu hoch ausgefallenen – Auftakt zur neuen Saison und lässt diesen erfolgreichen Spieltag in der hochverdienten dritten Halbzeit ausklingen. In dieser gibt es dann doch noch mahnende Worte des Kapitäns: „Drei Verletzte pro Spiel, des is a Schnitt, den ma besser ned halt’n sollten.“ König Pyrrhos I. hätte da wohl zugestimmt.
MG