Das Spiel:

Die dritte Saison in Folge treffen wir nun schon auf Endstation Hernals und noch nie war ein Spiel gegen diesen Gegner ein Selbstläufer gewesen. Wir hatten in der letzten Woche gerade erst wieder zurück auf die Siegerstraße gefunden und nun galt es das noch fragile Gerüst aus neu erlangtem Selbstvertrauen nicht sofort wieder zusammenbrechen zu lassen. Immerhin wussten wir sehr genau was auf uns zukommen würde. Ein kampfstarker Gegner, der mit schnellem Direktspiel auf giftige Angreifer nicht viele Torchancen benötigen würde. Vollste Konzentration war also das Gebot.

Immerhin schien der Hernalser Topstürmer Esmir Zenuni nicht auf dem Blankett auf, wodurch schonmal eine größere Bedrohung für unser Tor von Vornherein ausgeschlossen war. Im letzten Frühjahr erwies sich Endstation Hernals als dankbarer Gegner im Rahmen unserer karitativen Good Vibes-Veranstaltung. Diesmal sollte es vor allem in der ersten Halbzeit nicht so fair, fröhlich und gesittet wie damals zugehen.

Erst nichts, dann Elfer

Beide Mannschaften neutralisieren sich, indem sie hinten sicher stehen und kaum fertig gespielte Angriffe zulassen. So passiert in den ersten 25 Minuten auf beiden Seiten

nichts Erwähnenswertes. Plötzlich packt Peter all sein Gefühl aus seinem Füßchen und schickt mit einem Präzisionspass Flo in die Tiefe. Der will in den Strafraum eindringen wird aber an der Grenze regelwidrig zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter zeigt unter den verständlichen, aber natürlich wirkungslosen Protesten der Gäste auf den Elfmeterpunkt. Das klare Foul fand wohl knapp außerhalb des Strafraums statt.

Der Elfmeter ist dennoch beschlossene Sache und demnach eine solche für Milan. Unser Fünfer schickt den Endstation-Tormann in die falsche Ecke und trifft zur Führung (30.). Zum ersten Mal schießt der USK in dieser Saison das erste Tor in einer Partie.

Damit ist das kampfbetonte Match endgültig angezündet. Die Stimmung am Platz wird feindschaftlicher, die Attacken noch härter. Die Ratten aus dem 17. Bezirk haben nun die Wut im Bauch und bringen zwar den Schiedsrichter durch Verbalaktionen gegen sich auf, aber auch den USK erfolgreich aus dem Konzept.

Die Folge sind ein paar Unkonzentriertheiten seitens der Rot-Weißen und eine große Ausgleichschance für den gelb-schwarzen Angreifer Peter Weese. Einige Minuten später (44.) führt eine sehr ähnliche Situation zum tatsächlichen Ausgleich. Weese wird in die Gasse geschickt und kann vorbei an Hans zum Ausgleich einschieben.

Ratten im Griff

Dieser Ausgleich bewirkt, dass der USK nun doch wieder Fußball spielt. Ein schön herausgespielter Angriff landet auf Lucas Kopf, sein Ball senkt sich gefährlich aufs Tor, wird aber über die Latte gelenkt. Das wars in Hälfte eins.

Nach Wiederanpfiff gelingt es dem USK sofort, den Ball wesentlich besser laufen zu lassen und wir knüpfen nahtlos daran an, was der letzte Angriff vor der Pause versprochen hat. Eine dieser schön herausgespielten Aktionen verwertet Luca im zweiten Versuch zur neuerlichen Führung (55.). Unser fliegender Holländer dürfte seinen Torinstinkt endgültig gefunden haben.

Danach verfallen die Vienna Vibes nicht mehr in den ungeordneten Zustand nach dem 1:0, sondern spielen konzentriert weiter, um im Konter das entscheidende 3:1 zu machen. Die Endstation befindet sich nun gut unter Kontrolle und bleibt nach Seitenwechsel ohne echte Torchance. In der 85. Minute schwächen sich die Ratten noch selbst. Thomas Stadler sieht nach einem ungeschickten Foul an unserem Tormann Hans die gelb-rote Karte (85.) und muss vorzeitig unter die Dusche.

Dass sich der USK in der zweiten Hälfte wie der Gegner nur wenige zwingende Möglichkeiten erspielen kann, liegt vor allem am Schiedsrichter, der mehrmals aussichtsreiche Kontergelegenheiten per Abseitspfiff unterbindet. Häufig fragwürdig und auf Verdacht getroffene Entscheidungen, wie es scheint.

Ein wertvoller Sieg

Die letzten Minuten brechen an und es beginnt noch einmal das große Zittern. Sogar der Tormann eilt beim finalen Eckstoß der Endstation mit nach vorne. Der heute wieder einmal sehr souveräne Hans pflückt die Hereingabe jedoch souverän aus der Luft und leitet blitzschnell den Gegenangriff ein. Luca, der an der Mittellinie lauert erhält den Ball und läuft auf das leere Tor zu. Im letzten Moment können die hinten verbliebenen Gelb-Schwarzen allerdings eingreifen.

Es bleibt beim 2:1 und die nächsten drei Punkte sind so oder so eingetütet. Der USK feiert einen Sieg der sehr hoch einzustufen ist, weiß man doch aus der Vergangenheit, dass Spiele gegen Endstation Hernals stets äußerst unangenehm zu bestreiten waren. Heute feiert der USK aufgrund der größeren Spielanteile einen verdienten Sieg und scheint nun, spät aber doch, endgültig in der Saison angekommen zu sein.

Ein Bericht von Max Gfrerer.