Der 1. November – Allerheiligen – ein besonderer Tag. Zwar nicht unbedingt für unsere Gegner von Ebu Hanife, die überwiegend muslimischer Konfession sind, aber uns alle eint die Anbetung des runden Leders, weshalb wir an diesem Mittwochabend nach St. Computerstraße am Wienerberg pilgern – um zwar nicht den Toten, dafür aber den im DSG-Cup Eliminierten zu gedenken.
Nach objektiven Kriterien deuten die Vorzeichen darauf hin, dass der USK sich heute zu dieser Gruppe dazugesellen wird. Unser Kontrahent kommt mit viel Selbstvertrauen und der Tabellenführung in der Oberliga im Gepäck zu Vienna Vibes, die in den letzten Wochen eine Liga darunter zumeist nicht die schönsten Ergebnisse eingefahren haben.
Erfolgsrezept in der Tasche
Immerhin: Das jüngste direkte Duell, ging überraschend an uns. Da war die Ausgangslage zwar ein wenig anders, aber immerhin gab es ein paar Hinweise, wie man dieser technisch starken Mannschaft auch im anstehenden K.O.-Duell beikommen könnte.
Und siehe da: Es scheint fast so, als wären wir erneut in der Lage, ein offenes Spiel auf Augenhöhe abzuliefern. Es scheint nicht nur so, tatsächlich entwickelt sich eine kampfbetonte Partie, in der beide Teams gute Möglichkeiten im Ansatz vorfinden, ohne wirklich zu Top-Chancen zu kommen. Einzig der Matchverlauf aus dem vergangenen Mai, der uns mit der frühen 2:0-Führung brutal in die Hände gespielt hat, findet so kein zweites Mal statt.
Stattdessen kippt das Geschehen kurz vor der Pause in die entgegengesetzte Richtung. Ein weiter scharfer Freistoß, unser Tormann kann nur abwehren und Ebu Hanife-Mann Alic steht bereit für den Abstauber (40.).
Wir lassen uns davon nicht beirren, doch die nun gefestigten Gäste sind zusätzlich auch noch tödlich effizient. In der 50. Minute erhöht die Auswärtsmannschaft nach unserem ersten groben Zweikampffehler auf 0:2 und setzt gut zehn Minuten später (61.) mit einem Traumkracher aus 35 Metern ins Kreuzeck noch einen drauf.
Nur fast on fire
Damit ist die Sache erledigt, könnte man meinen, doch der USK spielt munter weiter und kommt in der 78. Minute zu einem Elfmeter, den Bobo sicher verwandelt, nachdem die halbe Gegnermannschaft den Tormann angeschrien hat, in welche Ecke er sich werfen soll. Dass sie möglicherweise nicht die Einzigen am Platz sind, die des Bosnisch/Serbisch/Kroatischen kundig sind, haben sie in dem Moment wohl vergessen.
Und hätte selbiger Bobo kurz darauf mit seinem herrlichen Volleyschuss die Kreuzecke und nicht die darin platzierte Birne eines Ebu Hanife-Verteidigers getroffen, diese Begegnung wäre wohl nochmal richtig on fire gewesen.
So bleibt es beim letztlich souveränen Sieg des Favoriten und dem damit verbundenen Einzug ins Cup-Achtelfinale. Unsere Vibes gehen ihrerseits nach Hause und gedenken noch einmal in Ruhe der Toten. Oder dieser für uns beendeten Cup-Saison – aus der wir uns immerhin erhobenen Hauptes verabschiedet haben.
MG