Das Spiel:

 

Der legendäre Sieg auf der hohen Warte lag nun etwas mehr als eine Woche zurück. Den USK-Spielern war vor dem Spiel völlig klar, dass man sich leistungsmäßig vor allem an der zweiten Hälfte orientieren sollte. Ebenso war den USK-Spielern bewusst, dass man auf unserem diesmal schwer zu bespielenden Rasen in Atzgersdorf einen Gegner erwarten durfte, der erstens beinhart um den Verbleib in der 1. Klasse kämpfen würde und zweitens fußballerisch sicher etwas besser ist als der letzte Tabellenplatz aussagte. Die enorme Ausgeglichenheit der Liga macht es möglich, dass die „stärksten“ Absteiger am Ender der Saison vermutlich aus der 1. Klasse A kommen werden. Der Saisonverlauf hat gezeigt, dass von Platz vier bis zwölf jeder jeden schlagen kann.

Anfangsdruck lässt nach

Nicht zuletzt deshalb wird der Entschluss, den Gegner sofort unter Druck zu setzen und aggressiv dagegen zu halten, von Anfang an umgesetzt. Es entsteht eine kampfbetonte Partie, in der echte Chancen zunächst Mangelware sind. Der USK hat mehr vom Spiel und etwas mehr Ballsicherheit, aber die besseren Möglichkeiten finden die Gäste aus Döbling vor. Die Größte ist ein Überheberversuch, der aber am Tor vorbei geht. Gegen Ende der ersten Hälfte drücken die Vienna Vibes noch einmal Richtung Dynamo-Sechzehner, doch wirklich lukratives kommt in dieser Partie auf niedrigem Niveau nicht heraus.

Die zweite Hälfte beginnt wie die erste. Der USK ist besser und hat diesmal auch große Chancen. Die Beste vergibt Philipp alleine vor dem Tor. Mitte des zweiten Durchgangs findet auch Dynamo Döbling den weg vor unser Tor. Und wie. Der Rechtsaußen zieht in den Strafraum und zieht ab. Der Ball klatscht von der Innenstange ins Feld. Die Gäste erfasst durch diese Chance plötzlich der Mut und uns gleichzeitig die Verunsicherung. Von da an können wir uns genau bei einer Person bedanken, dass die Null bis zum Schluss stehen bleibt: Torhüter Hans.

Hans wächst über sich hinaus.

Unglaubliche Paraden unserer Nummer eins halten die Hoffnung auf einen Punktegewinn, der je näher es dem Ende zugeht, immer schmeichelhafter wird, am Leben. In der 80. Minute meint es das Schicksal dann besonders gut mit uns. Alex nützt einen Fehler des Dynamo-Verteidigers und zieht allein auf das Tor von Gäste-Keeper Raul Diaz Lopez. Geschickt spitzelt er den Ball am Torhüter vorbei, sodass dieser nurmehr unseren Offensivmann umsensen kann. Die Folge ist logischerweise rot und Elfmeter.

Dynamo Döbling stellt den Spielmacher ins Tor. Milan übernimmt auf USK-Seite die Verantwortung. Der Schuss passt und es steht 1:0 für die Vibes.

Doch auch mit einem Mann mehr bringt unsere Mannschaft zu wenig Ruhe ins Spiel, um den Sieg trocken heim zu schaukeln. Es bedarf einer kämpferisch aufwändigen Defensivleistung und dem schon erwähnten Hans, der eine wahre Sternstunde durchlebt, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Am Ende gegen neun Mann

Selbst als Dynamo Döbling kurz vor Schlusspfiff noch eine weitere gelb-rote Karte für „doppelte Kritik“ bekommt ist der Sieg nicht in trockenen Tüchern. Sogar mit neun Mann kommen die nun alles nach vorne werfenden Gäste zu einer guten Chance aus einem Freistoß. Dann hat der souveräne Schiedsrichter endlich die Pfeife im Mund und beendet diese schwache Partie.

Jeder der USK-Spieler ist sich nach Schlusspfiff bewusst, wie unverdient diese drei Punkte letztendlich ergattert wurden. Dynamo Döbling hatte in Summe mehr Chancen und ist immer wieder an sich selbst oder an unserem überragenden Schlussmann gescheitert. Die drei Punkte nehmen wir natürlich trotzdem gerne und versuchen diesen phasenweise beleidigenden Auftritt im nächsten Match gegen Olympic Vienna wieder gut zu machen. Das wäre wohl auch ganz im Sinne der an diesem Sonntag Geschlagenen.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer