Das Spiel:
Heuer haben sich, so scheint es, ganz besonders viele Mannschaften den Aufstieg zum Ziel gesetzt. In verschiedensten Ecken der 1. Klasse C fallen Worte wie „Tabellenspitze“, „Titel“, „Meister“ oder eben vorhin genanntes. Da aus der 1. Klasse im Regelfall nur der Erstplatzierte in die Unterliga aufsteigt, verspricht das einige enttäuschte Gesichter zum Saisonende. Auch der USK hat sich einst zum Kreis der Titelanwärter gezählt, kann sich aber nun längst neuen Zielen verschreiben. Ein mentaler Vorteil? Der bittere Knall auf den Boden der Tatsachen, den viele Teams dieser Liga noch vor sich haben, liegt jedenfalls bereits hinter unseren Vibes.
Dass die Dinge heuer anders laufen, als in der erfolgreichen letzten Saison ist schon seit geraumer Zeit akzeptiert. Spiele wie jenes letzten Sonntag gegen die Dornbach Sox bringen die finsteren Mienen dann doch wieder zur Erhellung. Die Rot-Weißen durften nämlich wieder etwas von dem Feeling aufschnappen, das sie in der letzten Spielzeit zum Vizemeister gemacht hat. Auch da waren wir oftmals ersatzgeschwächt (wie diesmal), gingen als Außenseiter in diverse Begegnungen und trotzdem war das egal. Alle haben geliefert. So auch an diesem Sonntag.
USK heute pressingresistent
Zwar gehört, mit einem Schuss von außerhalb unseres Sechzehners, die erste recht gefährliche Szene den Gästen (anscheinend muss das immer so sein), doch danach hat der USK das Geschehen im Griff, zeigt einige gefällige Kombinationen und findet durch Daniel eine erste Riesenmöglichkeit vor.
Die Sox versuchen es vor allem am Anfang mit hohem Pressing und laufen damit ein ums andere Mal ins Leere. Zu sicher interagiert die heute von Flo organisierte Abwehr mit dem Mittelfeld. Auf der anderen Seite trägt das USK-Forechecking durchaus Früchte und zwingt die Dornbacher zu Fehlern. Es dauert bis zur 26. Minute, in der das einmal mehr aggressive Draufgehen der Vienna Vibes belohnt wird. Ein missglückter Querpass wird von Luca abgefangen, der einen Haken am Verteidiger vorbeimacht und zielsicher abzieht. 1:0 für den USK.
Dieses Ergebnis wird auch souverän bis in die Halbzeit gehalten, wenngleich Wille und Konsequenz auf ein weiteres Tor etwas nachlassen. Immerhin gelingt es, die Angriffe der Auswärtsmannschaft, bis auf eine Ausnahme in der Aushilfstorwart Philipp beim Stand von 0:0 rettet, zu entschärfen.
Wiedergefundenes Selbstverständnis
Nach dem Seitenwechsel kehrt endgültig die Selbstverständlichkeit zurück, die uns in der letzten Saison in fast jedem Spiel ausgezeichnet hat. Sicher werden Ball und Gegner laufen gelassen und so ist eine Szene wie in der 67. Minute die logische Folge. Milan bringt den Ball unter Bedrängnis zu Luca, der erneut seinen Gegenspieler vernascht und flach, scharf sowie präzise abzieht. Der Ball klatscht von der Innenstange an den Rücken des Torhüters und von dort ins Tor. 2:0. Großer Jubel. Der USK hat wieder einen Goalgetter. Jetzt wo das Comeback von Steph wieder näher rückt und wir festgestellt haben, dass unsere Abwehr auch ohne Philipp überlebensfähig ist, kristallisiert sich eine weitere Tormaschine heraus. Es ist unser fliegender Holländer, Luca van Persie. Oder so.
Danach passiert das was in Halbzeit eins schon passiert ist. Der USK beschränkt sich mehr aufs Verwalten als auf den Ausbau der Führung. Das sieht aber noch ein ganzes Stück souveräner aus als in den ersten 45 Minuten. Der Spielstand ist bis zum Schlusspfiff auf beiden Seiten nicht mehr wirklich in Gefahr.
Damit feiern die Vienna Vibes einen ungefährdeten 2:0-Sieg über die Dornbach Sox und ließen endlich wieder etwas von dem Potential aufblitzen, das im Team steckt. Die Freude darüber gipfelt in euphorischen und maßlos übertriebenen Kabinenfeierlichkeiten, bei denen der Autor dieses Spielberichts maßgeblich beteiligt ist. Nun steht noch das letzte Spiel dieser Herbstsaison an und danach endlich auch unser DSG-Cup-Auftakt. Also, gemma Jungs, noch zweimal genau so! Nur halt noch besser.
Ein Bericht von Max Gfrerer