Das Spiel:
Was haben die USK-Spieler Michael Gfrerer, Philipp Seeböck, Hans Fasching, Milan Vidovic, Flo Lang, Felix Kostersitz, Luca van der Goes, Martin Bauer und Saša Dukić gemeinsam? Sie alle sind potentielle Führungs- sowie Stammspieler und waren am letzten Sonntag (Ausnahme Michi, der half dankenswerter Weise im Tor aus) in der ersten Runde des DSG-Cups aus unterschiedlichsten Gründen nicht dabei.
Aus den Fehlenden könnte man beinahe eine mehr als nur schlagkräftige Startelf basteln. Umso euphorischer muss an dieser Stelle ein kräftiges Hoch auf unsere Kaderbreite ausgerufen werden. Denn, obwohl das Team, das gegen den 2. Klasse-Aufsteiger BW Hörndlwald auf dem Platz stand recht zusammengewürfelt auftrat, waren immer noch elf individuell starke Kicker bei strömendem Regen am Atzgersdorfer Kunstrasen. Unterstützt wurden sie von drei Young Vibes auf der Bank (mit Daniel stand ein weiterer in der Startformation), die ihre Aufgaben nach ihrer Einwechslung allesamt bravourös erledigten.
Zuordnungsprobleme und holprige Kombinationen
Die erste Hälfte gestaltet sich gegen offensiv mutige Gäste äußerst schwierig. Das schnelle Geläuf legt die Uneingespieltheit des USK deutlich offen, was uns in einige Drucksituationen bringt. Die blauen Hörndlwalder wagen sich ihrerseits mit vielen Spielern in die gegnerische Gefahrenzone, was zwar mit hohem Risiko verbunden ist, aber auch Zuordnungsprobleme in den Defensivreihen der Vibes verursacht. Immer wieder kommt das Auswärtsteam mittels schneller Spielverlagerungen zu guten Torchancen.
Auch der USK hat bei den Gegenstößen die eine oder andere gute Möglichkeit, die mangelhafte Harmonie macht unseren Rot-Weißen aber immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Um das heute sehr fragile Selbstvertrauensgerüst ist es dann in der neunten Minute endgültig geschehen. Die bei Standards sehr gefährlichen Gegner nutzen eine Unachtsamkeit nach einem Freistoß zur kalten Dusche.
Obwohl das Kombinationsspiel der Vienna Vibes ab diesem Zeitpunkt noch holpriger von statten geht, stellt Steph zum Glück fünf Minuten später (14.), mit einem schönen Schuss von der Strafraumgrenze, wieder Parität her.
Das Match bleibt in der Folge ausgeglichen wie der Spielstand. Beide Teams entblößen hie und da ihre Hintermannschaft, was zu tollen Torgelegenheiten auf jeder Seite führt. Klar, dass unser Team in der Halbzeitpause eine Lösung finden muss, wie man der Manpower der mutig angreifenden Gastmannschaft beikommen kann.
Erfolgreicher Kampf um „dritte Bälle“
Und tatsächlich scheint alles in der Kabine Besprochene von Minute 46 an zu funktionieren. Der USK hat nun klar die Spielkontrolle, ist am Ball mutiger und lässt den Gegner laufen. Interessanter Weise gewinnt unser Team kaum einen Kampf um den hohen Ball. Stattdessen sind es die „zweiten“ oder „dritten Bälle“, die wir dann doch in unsere Reihen bekommen. Andernfalls wäre es schwer gewesen, die Kontrolle über das Geschehen aufrecht zu erhalten.
Die Vibes-Dominanz hinterlässt Spuren bei den Kontrahenten, bei denen nun Müdigkeitserscheinungen zu erkennen sind. In der 65. Minute belohnt unser Goalgetter Alex H. mit einer Energieleistung sich selbst und die starke Verbesserung der Mannschaft gegenüber der ersten Halbzeit. Nachdem er sich in seiner unnachahmlichen Weise gegen den Verteidiger durchsetzt, zieht er scharf ins lange Eck ab. Der Hörndlwald-Torhüter ist chancenlos und die Vienna Vibes führen mit 2:1.
Nun ist bis auf ein paar Ausnahmesituationen noch etwas mehr Sicherheit im Spiel des USK. BW Hörndlwald kann nicht mehr zulegen und so ist unser Team im Konter gefährlicher als der Gegner mit seinen Ausgleichsbemühungen.
Als der eingewechselte Moritz in der 85. Minute alles klar macht und sein Schuss zum 3:1 im Netz zappelt, fällt allen Spielern eine große Last von den Schultern. Jedem war im Vorfeld klar gewesen, dass das angesichts der Kadersituation eine ganz schwere Partie werden würde. Nach extrem nervösem Beginn fährt der USK diesen Sieg zwar nicht besonders glanzvoll, aber am Ende doch sehr souverän ein. Die nächste Cup-Runde ist somit fixiert und die Herbstsaison wieder um eine Woche verlängert.
MG