Das Spiel:
Unsere Cup-Premiere sollte ganz anders verlaufen als wir das erwartet haben. Zunächst hätte das Hinspiel schon eine Woche zuvor auf Naturrasen im Sportcenter Donaucity stattfinden müssen, war aber witterungsbedingt abgesagt worden. So fanden wir uns eine Woche später zum Auswärtsspiel am Wienerberg ein. Doch nicht nur die Voraussetzungen in puncto Spielort waren komplett auf den Kopf gestellt, auch im Spiel gestaltete sich das Geschehen anders als erwartet, nämlich wesentlich schlechter.
Klar war sich jeder unserer Spieler bewusst, dass der USK Vienna Vibes in diesem Duell gegen den zweiplatzierten der Unterliga der letzten Saison krasser Außenseiter sein würde und uns nur zwei enorm starke Leistungen in die nächste Runde verhelfen sollten. Klar waren wir uns ebenso bewusst, dass wir hier auf eine spielerisch starke Mannschaft treffen würden, die Fehler in der Defensive gekonnt ausnützen kann. Das Auftreten der Spice Balls überraschte deshalb niemanden so wirklich. Es war der erwartet starke Gegner. Viel überraschender war die zeitweise erbärmliche Leistung unserer eigenen Mannschaft, in der die Schlüsselspieler durch die Bank versagten. Somit sind die Chancen auf ein Weiterkommen schon nach dem Hinspiel Richtung Nullpunkt gesunken.
Erste Fehler bringen erste Gegentore
Dabei begannen die ersten fünf Minuten durchaus viel versprechend, ehe sich die hellblauen Gastgeber auf den USK einstellten und die in schwarz-grün gekleideten Vibes bei tropischen Temperaturen mannschaftlich wie ein Kartenhaus zusammenbrachen.
Der erste schwere Patzer (17.) führt zum ersten Gegentor und zweigt an in welche Richtung diese Partie geht. Ein Abstoß mutiert postwendend zum Gegenstoß und Spice Ball Florian Reichl ist schneller als der herauslaufende Erwin am Ball. Mittels Überheber stellen die Gastgeber auf 1:0. In diesem Spiel, bei diesem Auftreten der Vibes bedeutet das bereits die Vorentscheidung in dieser Partie.
Es kommt noch schlimmer, denn nur zwei Minuten später (19.) erhöhen die Spice Balls auf 2:0 durch Benjamin Bauer. Eine simple Ballstafette nach Fehlpass von Hans im Mittelfeld geht unseren Jungs an diesem Tag viel zu schnell und Bauer läuft alleine auf Erwin zu, der diesmal nichts falsch macht, aber dennoch chancenlos ist.
Unnötige Kilometer
In weiterer Folge lässt die Heimmannschaft Ball und Gegner gekonnt laufen. Dadurch erbringt der USK womöglich die größere Laufleistung als die Hellblauen, davon entfallen aber gut 80 Prozent der Abgespulten Kilometer in die Kategorie „unnötig“. Jede Sekunde merkt man den Gastgebern die größere Routine und auch die weitaus bessere Tagesform an. Ohne den Gegner zu kennen, lässt sich erahnen, dass den Spice Balls gegen uns eine Durchschnittsleistung genügt, um uns unter Kontrolle zu halten.
Nach 45 Minuten hat der Schiedsrichter Erbarmen und pfeift zur Halbzeit. Somit ergibt sich noch einmal die Gelegenheit für unser Team, die Köpfe wieder aufzurichten und im zweiten Durchgang den ersten vergessen zu machen. Die Anfangsphase lässt sich, ähnlich wie in der ersten Hälfte, nicht schlecht an, doch bald erfolgt der absolute Genickbruch.
In der 57. Minute finalisiert Lukas Siebeneicher einen sauber vorgetragenen Konter zum 3:0. Hier hat die USK-Defensive nicht einmal einen großen Fehler gemacht. Die Spice Balls waren in dieser Situation nur wieder einmal zu schnell für unsere Beine und unsere Gedankengänge. Damit ist die Partie natürlich endgültig gelaufen. Die einzige Hoffnung ruht nun auf einem möglichen Auswärtstor, um die Ausgangslage zumindest ein Bisschen zu verbessern. Aber auch das sollte nicht mehr gelingen. Wie denn auch, ohne eine einzige echte Torchance für den USK.
Klatsche bleibt uns erspart
In der Folge ist es der Fahrlässigkeit des Gegners zu verdanken, dass unsere Mannschaft nicht mit einer noch deftigeren Packung nach Hause geschickt wird. Sowohl in der 60. als auch in der 90. Minute lassen die Hellblauen hundertprozentige Tormöglichkeiten liegen. Es bleibt bis zum Ende beim 3:0 und damit stehen die Spice Balls mit mehr als nur einem Bein in der nächsten Runde.
In einem Spiel in dem der USK bestenfalls brav mitgespielt hat, ohne gefährlich zu werden, geschweige den spielentscheidende Fehler zu vermeiden, geht unsere Mannschaft als verdienter Verlierer vom Platz. Im Rückspiel will man sich mit Anstand aus dem DSG-Cup verabschieden und aus diesem Spiel die richtigen Lehren ziehen, denn das ist der springende Punkt. Der Ärger über diese Niederlage ist eigentlich gering, denn von Haus aus war klar, dass es gegen so einen Gegner schwierig werden würde und wir über uns hinaus wachsen müssen, um als Mannschaft bestehen zu können. Da dies alles andere als der Fall gewesen ist, bleibt nur die Hoffnung, Erkenntnisse gewonnen zu haben, die den USK als Mannschaft zukünftig weiter nach vorne bringen.
Ein Bericht von Max Gfrerer