Das Spiel:
Wie schon in unserer Gegnervorschau auf diese Saison angekündigt, steht dieser Oktober ganz im Zeichen der neuen Begegnungen. Gegen keinen einzigen der Kontrahenten, auf die der USK in diesem Monat trifft, hat unsere Mannschaft schon einmal gespielt. Umso überraschender, dass sich die Vienna Vibes, angesichts der zahlreichen Unbekannten, dermaßen gut schlagen.
Nach zwei Heimspielen in Folge, die man souverän gewinnen konnte, mussten wir uns am vergangenen Sonntag mal wieder auswärts auf der Marswiese beweisen, um gegen Sektor 17 den fünften Sieg en Suite einzufahren. Obendrein gab es noch ein Zuckerl für die Defensivfetischisten in unseren Reihen zu erringen. Steht heute etwa 60 Minuten lang die Null, dann ist die USK-Rekordtorsperre aus dem Jahr 2012 (damals in der 2. Klasse) überboten. 291 Minuten Kaste sauber halten galt es zu überbieten.
Eins A-Sturm fällt aus
Es scheint vom Anpfiff weg so, als können unsere Vibes den Schwung der vergangenen Partien auch in Neuwaldegg auf den Platz bringen, obwohl unser etabliertes Sturmduo Martin und Luca für dieses Spiel ausfällt. Der USK, heute in schwarz-rot, übernimmt von Beginn an das Kommando und lässt Ball sowie Gegner gekonnt laufen. Erste Annäherungen an das Sektor 17-Tor resultieren in guten Freistoßchancen, denen sich unser Spezialist Milan annimmt.
Während der erste in der sechsten Minute noch verzieht, landet der zweite Versuch in der siebenten Minute mit etwas Glück im Netz. Milan visiert das Tormanneck an, hält drauf und knallt den Ball an den Rücken eines Sektor-Spielers. Der Tormann ist, ob des abgefälschten Schusses chancenlos und der USK liegt mit 1:0 in Führung.
Es geht weiter wie bisher, der USK macht das Spiel und lässt im Gegenzug, trotz bemühter Gastgeber, keine Ausgleichsmöglichkeiten zu. Ein schneller Gegenstoß in der 22. Minute, nachdem Max einen hohen Ball abfängt, endet über mehrere Stationen bei Achim. Dieser lässt die Abwesenheit unseres vorhin erwähnten Stürmer-Paares vergessen, indem er cool, am Tormann vorbei, in Zeitlupe abschließt. 2:0, der Erfolgslauf geht weiter.
Allerdings lässt die Konzentration unserer Spieler im eigenen Ballbesitz etwas nach. Angriffe werden ab hier zu ungeduldig aufgebaut und Sektor 17 immer mal wieder in unsere Zone eingeladen. Abgesehen von einer ganz guten Ausgleichsmöglichkeit, die Philipp bravourös entschärft, schaut bis zur Pause jedoch nicht heraus.
In der zweiten Halbzeit bläst Sektor 17 zur Aufholjagd. Der USK ist mit einer gewohnt sicheren Defensive jedoch gut gerüstet und verhindert jegliche Torchancen schon mit guter Defensivarbeit im sehr aggressiv attackierten Mittelfeld. Die überhasteten Pässe des Gegners finden nur selten einen Abnehmer in der technisch guten Angriffsreihe.
Neuer Torsperren-Rekord
Dann schepperts leider doch im Kasten der Vibes. Ein seltener Abwehrfehler wird zum Anschlusstreffer durch Christian Capoun umgemünzt. Die Torsprerre ist gefallen. Ein Blick auf die Uhr: 62. Minute. Damit stand in der Vibes-Hintermannschaft 294 Minuten am Stück die Null. Der Rekord ist gebrochen. Um arschknappe drei Minuten.
Ein kleines Erfolgserlebnis, von dem zu diesem Zeitpunkt noch keiner weiß. Das große fehlt allerdings noch und wurde soeben mit dem 2:1-Tor der Hernalser akut gefährdet. Die Gegner werden mutiger, der USK in der Spieleröffnung unsauberer. In der Arbeit gegen den Ball macht unser Team weiterhin einen tollen Job, wodurch Sektor 17 eher theoretisch gefährlich ist, praktisch aber kaum echte Tormöglichkeiten produziert. Generell ist die zweite Hälfte eine chancenarme und unattraktive.
Ausnahmen gibt es hüben wie drüben jeweils einmal. Zuerst verpasst der zuvor eingewechselte Karam mit seinem Schuss haarscharf die Vorentscheidung, da der Tormann sehenswert abwehren kann. Auch der anschließende Corner-Kopfball von David wird gerade noch pariert.
Danach sieht John überflüssiger Weise die gelb-rote Karte für sein bestenfalls drittes Foul im Spiel. Wieder einmal wurde ein ausnehmend faires DSG-Spiel Opfer eines Schiedsrichters, der sich mit Kleinlichkeit und Kartenspielerei profilieren wollte. Das erzeugte zusätzliche, für uns entbehrliche, Spannung in der Schlussphase.
Denn quasi mit der letzten Aktion fängt sich der USK um ein Haar den Ausgleich ein. Tormann Philipp ist bereits geschlagen, doch der Sektor-Spieler schießt den an der Strafraumgrenze frei liegenden Ball über das Tor. Das kollektive Durchatmen der gesamten USK-Mannschaft bis hin zum Betreuerteam ist bis weit über die stadtauswärtigen Ausläufer der Höhenstraße zu vernehmen.
Aus Durchatmen wird sogleich großer Jubel, denn der Schiedsrichter bläst kurz darauf ein letztes Mal in seine heute pausenlos strapazierte Pfeife. Der fünfte Sieg in Serie ist eingefahren und eine neue Rekord-Torsperre aufgestellt. Ein äußerst erfolgreicher Matchnachmittag kann man sagen. Allerdings war das am Ende dann doch eine gehörige Zitterpartie. So erhlich muss man sein.
MG