Das Spiel:
Auf dem Papier war diese Auswärtsspiel bei den Salzburger Stieren eine klare Sache. Wir, die Vienna Vibes, obere Tabellenregion, fuhren auf die Krottenbachalm zum akut abstiegsbedrohten Gegner, um drei Punkte zu holen, so viel war klar. Es gab aber genug Warnungen und Anzeichen, die uns davor hüten sollten, diese Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen. Erstens hatten die Stiere ihre letzten beiden Spiele gewonnen und somit ordentlich Selbstvertrauen getankt. Zweitens waren die hohen Temperaturen ein weiterer Gegner, mit denen natürlich auch die Heimmannschaft zu kämpfen hatte. Und drittens ist der Fortuna 05-Platz in puncto Größe und Bodenbeschaffenheit ein wahres Anti-Atzgersdorf. Lange Rede, kurzer Sinn: Uns erwartete ein wahrlich schweres Auswärtsspiel.
Zurechtfindung
Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass der Gegner erst kurz vor Anpfiff (der etwas nach hinten verschoben wurde) Vollzähligkeit herstellen konnte und quasi gar nicht aufwärmte.
Trotzdem ist sofort zu merken, dass die blau-gelben Gastgeber ihre vielleicht letzte Chance auf den Klassenerhalt unbedingt nützen wollen, während die Vibes die Anfangsphase in Zurechtfindung investieren.
Dann läuft der Ball aber besser und besser in unseren Reihen, obwohl die Stiere munter mitspielen. Auf welcher Seite das erste Tor fallen wird, zeichnet sich nie wirklich ab. Schließlich ist das 1:0 für den USK ein Zufallsprodukt, das uns in Erinnerung schwelgen lässt. Milan schießt einen Freistoß, der unter dem Rumpf des Torhüters durchgeht und somit im Netz landet (35.). Falls sich jemand erinnern kann: Vor über sechs Jahren hat der USK in seinem allerersten DSG-Spiel, auf diesem Platz, auf genau dieses Tor einen fast identen Gegentreffer erhalten. Es sei nur als nette Randnotiz erwähnt.
Fürs Vibes-Spiel ist diese Führung ein Segen. Die Rot-Weißen sind nun klar überlegen, lassen Ball und Gegner gut laufen und erhöhen durch Alex verdient auf 2:0 (38.). Flo könnte kurze Zeit später die Partie per Kopf vorentscheiden, doch leider ist der Torhüter zur Stelle. So geht es mit einer trotzdem angenehmen Führung in die Pause. Alles gut soweit. Zu diesem Zeitpunkt ahnt niemand, dass uns der Faden mit Wiederanpfiff komplett reißen wird.
Sommerkick mit erfolgreichem Ausgang
Das Match entwickelt sich nämlich zu dem Sommerkick, der im Vorfeld zu befürchten war. Dabei haben wir in der 47. Und 52. Minute noch sehr gute Möglichkeiten auf das 3:0, unter anderem landet ein neuerlicher Kopfball von Flo an der Latte. Doch als dann in Minute 60 dem Salzburger Maximilian Ebner eine Flanke genau über und hinter Philipp ins lange Eck abreißt brennt der Hut und Verunsicherung ist bei den Vienna Vibes an allen Ecken und Enden zu sehen sowie zu spüren. Das 1:2 belebt die Moral der Heimischen enorm, wodurch ein, zwei sehr gute Ausgleichsmöglichkeiten herausschauen. Diese Minuten gehören wohl mit zum Schwächsten, das die Vienna Vibes in dieser Rückrunde abgeliefert haben.
Nach und nach erfangen unsere Kicker sich jedoch wieder und finden weitere gute Torchancen durch Felix (Tormann pariert sehenswert) und Milan (aus spitzem Winkel knapp daneben) vor. So muss unsere Mannschaft bis zur 78. Minute zittern. Dann wird es aber quasi zum Abschluss noch einmal sehenswert. Der Ball wird von hinten flach nach vorne transportiert, im Strafraum des Gegners wird gekonnt kombiniert und Martin schiebt lässig ins lange Eck. 3:1. Das ist die Entscheidung. Denn ab hier passiert nichts mehr. Die Moral der Salzburger Stiere ist gebrochen. Der USK gewinnt auch diese Partie, teilweise sehr, teilweise überhaupt nicht souverän. Aber er gewinnt. Es war ein Spiel das wohl auch die Geschichte der letzten Wochen sehr gut beschreibt.
MG