Das Spiel:
Nach der Krampfpartie gegen Sublux musste auswärts bei den stark in die Rückrunde gestarteten Rudolfsheimern eine klare Leistungssteigerung her. Immerhin war es ja auch ein Bezirksderby, ausgetragen am Polizeiplatz in Kaisermühlen, in dem beide Mannschaften einiges zu verlieren hatten.
Es scheint zu Anfang so, als würde Rudolfsheim etwas mehr zu verlieren haben, denn die Gastgeber legen ähnlich furios los, wie der USK im Herbstspiel. Vielleicht wollen sie auch die noch junge Derbybilanz dringend ausgleichen. Jedenfalls sieht man ähnlich wie in der Vorwoche eine aggressiv startende IFR-Truppe, während die anfängliche USK-Lethargie schon beim Aufwärmen leicht angedeutet wurde.
"Geht eh so leicht"
Nichtsdestotrotz ist es den Vibes vorbehalten gleich nach Anpfiff die erste tausendprozentige Möglichkeit vorzufinden. Luca startet im richtigen Moment, steht eigentlich schon alleine vor dem Tor, legt aber auf den mitgelaufenen Alex ab, der am sich noch irgendwie in den Schuss werfenden Torhüter scheitert. Leichter kann man eigentlich nicht in Führung gehen, doch Zeit zu ärgern bleibt nicht viel, denn schon der Gegenstoß ist brandgefährlich.
Nachdem Tormann Philipp uns anfangs noch sicher im Spiel hält, ist er in der 12. Minute machtlos. Ein zu kurz geklärter Eckball wird vom Rudolfsheimer Dominik Bruckschwaiger direkt übernommen und genau ins Eck geknallt. 0:1, doch es kommt noch schlimmer.
23. Minute: In des Gegners bester Phase bekommt besonders unsere Defensive keinen Fuß auf die Erde, IFR-Stürmer Stefan Tikal entwischt mit einem Diagonallauf seinem Bewacher und schließt ins lange Eck ab. 0:2.
Just in dem Moment als irgendein Gegenspieler vollmundig „geht eh so leicht“ posaunt, erwacht der USK langsam aus seinem Tiefschlaf. Nur zwei Minuten später wird Luca von Milan perfekt in die Gasse geschickt (das hat ja schon letzte Woche sehr gut geklappt) und diesmal bleibt unser Fliegender Holländer vor dem Tor ganz eigennützig. Recht so. 1:2-Anschlusstor.
Ab hier wendet sich das Blatt vollkommen. Der USK macht Druck und Rudolfsheim reagiert. Ein Resultat aus diesem Wechsel der Kräfteverhältnisse: Der bis hierhin (und schon im Hinspiel) so starke Torhüter der Heimischen serviert uns den Ausgleich am Silbertablett. Sein völlig misslungener Auswurf landet Martin vor den Füßen, der spielt einmal raus auf den Flügel, während er selbst sich in der Gefahrenzone positioniert. Pass in die Mitte, sicherer Abschluss, der gar nicht so unverdiente Ausgleich (28.).
Der berühmte USK-Geist diesmal schon in Halbzeit eins? Es scheint so, denn jetzt sind die Vienna Vibes richtig auf Touren gekommen. Martin ist im Mittelfeld nur mit einem Foul zu stoppen, Milan zirkelt den Ball perfekt in den Strafraum und wer steht dort? Max, das wandelnde Lazarett und hält seinen Klumpfuß hin. 3:2, die Partie ist erstmal gedreht. Mit diesem Ergebnis geht es in die Pause.
Eine schwierige Situation für beide Mannschaften. Während die Einen den Spielverlauf erstmal verdauen müssen, wissen die anderen trotz Führung natürlich um die Gefahr, die vom guten Gegner ausgeht, Bescheid. Eine Halbzeit lang Ergebnis verwalten würde mit Sicherheit ins Auge gehen.
Glücklicher Derbysieg
Im Vergleich zum ersten Durchgang enttäuscht die zweite Hälfte ein wenig. Der große Sturmlauf der Rudolfsheimer bleibt aus, die schnellen Gegenstöße der Vibes ebenso. In Summe ist die Heimmannschaft aber gefährlicher, da unsere Abwehr sich heute recht wacklig präsentiert.
Chancen gibt es auf beiden Seiten ganz gute, das Tempo des Spiels ist aber nicht mehr so hoch wie noch vor der Pause. Schließlich nützen die Rudolfsheimer eine ihrer Möglichkeiten in der 65. Minute zum nicht unverdienten Ausgleich.
Und eigentlich wäre dieses Remis auch gerecht gewesen, doch irgendwie haben sich die Vibes im Laufe dieser Saison die Qualität angeeignet, auch solche Spiele dann noch zu gewinnen. Eine Konditionsfrage? Vielleicht.
Flo ist jedenfalls in der 81. Minute auf der rechten Seite nicht zu halten und schiebt die Kugel in die Mitte. Dort verpasst Luca den Ball, doch Alex steht bereit und schießt ein Spitztor, auf das der Schneckerl Prohaska stolz wäre. Großer Jubel wie damals in Izmir. 4:3 für den USK.
Jetzt ist ein Bisschen verwalten erlaubt. Das gelingt nur teilweise gegen einen Gegner, der noch lange nicht aufgegeben hat und in der Nachspielzeit zu zwei guten Ausgleichschancen kommt. Der heute hervorragende Philipp ist aber stets auf dem Posten. So gewinnt der USK am Ende etwas glücklich gegen gute Rudolfsheimer und stellt in der eeeeewigen Fünfhauser-Derby-Statistik auf ein herziges 2:0.
MG