Das Spiel:
Ein Sonntag zum Vergessen könnte man meinen. Geplant war das Aufeinandertreffen zwischen dem USK Vienna Vibes und Royal Rainer FC auf der Marswiese. Das Spiel war für 14:00 Uhr angesetzt und gewöhnlich über das DSG-Sekretariat organisiert worden. Trotzdem hätte das Match beinahe nicht stattfinden könne, da statt unserer beiden Teams ganz andere eingetragen und wir aus unerklärlichen Gründen nicht berücksichtigt worden waren.
Dank der Initiative des Herrn am Empfang und beider Vereinsführungen konnte binnen einer Viertelstunde ein Ersatzspielort gefunden werden und zwar ging es auf den Kunstrasenplatz in der Hopsagasse. Der Anpfiff blieb auf 14:00 festgelegt und dementsprechend hektisch ging der „Umzug“ von statten.
Blitztor von Philipp
Eilig hatte es der USK auch mit dem Tore schießen. Nur 37 Sekunden vergehen und der Ball zappelt zum ersten Mal im Netz. Vorangegangen ist eine schnelle Kombination und letztendlich ist es Philipp, der erfolgreich und unter kräftiger Mithilfe des gegnerischen Torhüters abschließt. Obwohl dieses Tor unter normalen Umständen nicht fällt präsentiert sich Philipp rechtzeitig zum Meisterschaftsauftakt in Torlaune. Jedes Mal wenn er in der Vorbereitung spielte traf er auch (Ausnahme Match vs. Grashalm).
Die Vienna Vibes nehmen in der Folge den Fuß keinen Zentimeter vom Gas. Schon in der dritten Minute kann es bereits 2:0 für die Unsrigen stehen, doch Moritz spielt eine Flanke etwas zu stark in den Rücken des freistehenden Philipp. Trotzdem begeistern die Vibes in der Anfangsphase mit ansehnlichem Kombinationsspiel.
Die königlichen Rainers präsentieren sich als homogene Mannschaft, die wie der USK über sehr taugliche spielerische Mittel zum Erfolg kommen will. Eine erste gute Torchancen haben sie in Minute acht. Aaron, der dankenswerter Weise wieder im Tor aushilft lässt einen hohen Ball aus und er gelangt zu einem einschussbereiten Rot-Weißen. Dass der Ball nicht zum Ausgleich im Netz landet liegt an Max, der vor der Linie mit einer Fußabwehr reagiert.
Der Faden reißt mal wieder
Der berühmte Faden reißt nach ungefähr einer Viertelstunde. Warum das schon wieder der Fall ist, ist nicht so leicht zu erklären, aber eine hochinteressante Angelegenheit für einen Psychologen. In der 16. Minute fällt der Ausgleich. Ein Rainer wird mit einem Lupfer geschickt und obwohl er von zwei USK-Spielern (zu lasch) bedrängt wird kommt er an den Ball und spitzelt ihn ins Tor.
Binnen weniger Minuten gelingt es den Rainers unsere Konfuse Defensive auseinander zu nehmen und das Spiel zu drehen. In der 22. Minute führt ein Schnitzer in der Spieleröffnung zum 1:2. Ricco will auf Max spielen, der dem Ball nicht entgegen geht. Ein Gegner überzuckert die Situation schneller, spielt einmal ab und Aaron ist ein zweites Mal geschlagen.
Im Gegenzug hat der USK prompt die gute Chance auf den Ausgleich. Die Szene ist nahezu ein Spiegelbild der vorangegangenen. Diesmal geht ein Königlicher dem Ball nicht entgegen und Max spritzt dazwischen. Der defensive Mittelfeldmann legt auf Debütant Gabriel ab, der sofort abzieht. Der Tormann wehrt zur Seite ab und Moritz kommt nur einen Hauch zu spät, um den Abpraller zu verwerten.
Von da an wird das Spiel des USK von Minute zu Minute schlechter. Zwar kommt man doch das eine oder andere Mal gefährlich vor das gegnerische Tor, doch die Masse der Aktionen besteht aus Fehlpässen und technischen Fehlern. Zwischendurch schläft die Hintermannschaft und so fangen sich die Vienna Vibes noch vor der Halbzeit Gegentor drei und vier ein. Das 1:3 fällt in der 38. Minute. Ein Rot-Weißer legt mit dem Kopf schön zu seinem Mitspieler ab, der Aaron tunnelt. Klar war das schön gespielt, doch trotzdem ist in dieser Phase für die USK-Verteidiger „Zweikampf“ ein Fremdwort.
Der Gipfel ist dann das 1:4. ein royaler Rainer kann sich seelenruhig durch den Strafraum dribbeln und aus knapp 15 Metern abziehen. Auch Aaron hat sich von der allgemeinen Unsicherheit anstecken lassen und lässt diesen doch sehr zentralen Schuss passieren.
In Halbzeit zwei wieder mehr Fußball
Völlig bedient gehen die in schwarz-grün gekleideten USK-Spieler im Anschluss in die Halbzeitpause. Allen ist klar, dass man mit so einer Leistung in keiner Meisterschaft etwas zu bestellen hat. Trotzdem richtet sich die Mannschaft noch einmal auf, beschwört den berühmten USK-Geist und betritt zu neuen besseren Taten bereit wieder das Feld.
Und siehe da: Unsere Mannschaft findet den verloren geglaubten roten Faden wieder und zeugt, dass sie doch Fußball spielen kann. Vom Wiederanpfiff weg sind die Schwarz-Grünen das dominierende Team. Immer wieder gelingt es Philipp die Abwehrkette des Gegners zu durchbrechen. In der 62. Minute dringt er gefährlich in den Strafraum ein und wird regelwidrig zu Fall gebracht. Ein klarer Elfmeter, den der Schiedsrichter auch verhängt.
Ricco knallt das Leder daraufhin vom Punkt unter die Latte. Nichts zu halten für den Rainer-Tormann.
Damit hat der USK wieder Lunte gerochen. Unsere Mannen bleiben weiter spielbestimmend und druckvoll. Etwa in der 68. Minute spielt ein Rainer den Ball schwach aus dem Gefahrenbereich vor die Füße von Max. Dieser probiert es direkt mit einem Gewaltschuss von rechts. Die Kugel senkt sich gefährlich und der Tormann dreht den Ball mit Mühe über die Latte.
Auch der darauf folgende Eckball (69.) sorgt für enorme Gefahr im Royal-Strafraum. Der manchmal etwas unsicher wirkende Tormann lässt den Ball schlecht von den Händen abklatschen und Max köpft das Leder ins Netz. Der Schiedsrichter meint es an diesem Nachmittag allerdings nicht gut mit uns und erkennt das Tor ab. Laut seiner Aussage soll Max sich mit unfairen Mitteln im Zweikampf durchgesetzt haben. Davon war nach mehrmaligem Studium des Videomaterials allerdings nichts zu sehen. Bitter.
Im Gegenzug bekommt Royal Rainer einen Freistoß zugesprochen, der sich nach seiner Ausführung auf die Latte senkt.
Es wird wieder ernst
Der USK bleibt in Halbzeit zwei dennoch das bessere Team. Ein Torerfolg ist den Jungs zwar nicht mehr vergönnt, allerdings kann man den Platz nach dieser unterirdischen ersten Hälfte doch noch mit erhobenem Haupt verlassen.
Nun steht die Meisterschaftsrückrunde vor der Tür und der USK Vienna Vibes muss nun zeigen, was die sechs im Winter absolvierten Testspiele wert sind. Wozu er im Stande ist hat er in jedem Spiel aufblitzen lassen. Gegen Good Food am kommenden Sonntag muss das aber über die vollen 90 Minuten passieren.
Ein Bericht von Max Gfrerer