Das Spiel:

Das Flutlicht-Match beginnt bei schwülen Temperaturen gleich einmal mit dem Missverständnis, dass der Gegner mit neun Sielern am Platz steht. Erst im Verlaufe der ersten Halbzeit werden die Roadrunners komplettiert. Der USK beginnt trotzdem verhalten und baut das Offensivspiel zunächst nur langsam auf. Zwei Minuten sind gespielt und es wird vor dem Tor der Heimmannschaft erstmals gefährlich. Durch einen Abwehrfehler kommt Vitcor an den Ball und läuft in Richtung gegnerisches Tor. Doch als er in eine passable Schussposition kommt ist der Winkel nicht mehr aussichtsreich genug, um den Tormann in ernsthafte Gefahr zu bringen. Dieser bringt sich dennoch in eine solche, denn er lässt den ansich ungefährlichen Schuss zwischen den Beinen und fast ins Tor durchrutschen.

Im Gegenzug sind aber sofort die Roadrunners gefährlich. Mit einem schönen Diagonalpass wird ihr Stürmer auf die Reise geschickt. Der anschließende Schuss wird von Erwin über das Tor gelenkt. Den anschließenden Eckball lenkt Emanuel im Zuge eines Klärungsversuchs gefährlich, aber letztendlich deutlich über das eigene Tor. Auch im darauf folgenden Corner ist beim Ausputzen große unverständliche Unsicherheit in unserer Hintermannschaft zu erkennen. Schlussendlich bringen wir den Ball aber aus der Gefahrenzone.

In der zehnten Minute stellt sich der USK erstmals mit einer Traumkombination vor. Nach einem Einwurf spiele ich den Ball quer auf Basti, der ohne lange zu zögern sofort ins Loch auf Aaron weiterleitet. Aaron spielt sofort in die Mitte wo Viktor den Ball leider nicht im Tor unterbringen kann, da gegnerische Verteidiger rettend eingreifen. Diese Chance ist ein Vorgeschmack auf das wozu der USK fähig ist und wie wir an diesem Abend zum Erfolg kommen könnten.

In weiterer Folge kontrollieren die Vienna Vibes Ball und Gegner. Mit neun Mann kommen die gegnerischen Spieler nur sehr selten vor das Tor von Erwin. Dann beginnt der Schiedsrichter aber damit fragwürdige Freistöße für die Gastgeber zu pfeifen. Während der erste noch ungefährdet von unserer Abwehr geklärt werden kann, sieht das Ganze beim zweiten (ebenfalls äußerst fragwürdigen) Freistoß anders aus. Den in Richtung Tor getretenen Ball schlägt Erwin nur ungenügend weg und genau vor die Füße eines rot-schwarzen Gegners, sträflich allein gelassen von Hans, der mit der Situation gedanklich schon abgeschlossen zu haben schien, als Erwin sich nach dem Ball gestreckt hatte. Der Gegner nimmt dieses Geschenk dankend an und schießt aus kurzer Distanz zur Führung ein. Damit ist die Blamage perfekt. Gegen neun Mann in Rückstand geraten.

Danach versucht der USK sich aufzubäumen, agiert aber in der Vorwärtsbewegung zu hektisch. Trotzdem entsteht kurz nach dem Gegentreffer durch Philipp wieder Gefahr durch eine schöne Einzelaktion. Nach einem Solo geht der Abschlussversuch in der 23. Minute ein bis zwei Meter am Tor vorbei.

Nach einer knappen halben Stunde sind die Roadrunners komplett. Am Spielgeschehen ändert sich dadurch nicht allzu viel. Die nächste Torchance der Nussdorfer entsteht wieder aus einer Standardsituation. Nach einem Eckball fängt Basti einen Kopfball auf der Torlinie ab.

In der 29. Spielminute hat der USK die größte Möglichkeit auf den Ausgleich. Ein weiteres Mal macht ein Abwehrspieler einen Fehler und verliert den Ball an Berger, der aus spitzem Winkel alleine auf den gegnerischen Tormann zuläuft. Leider übersieht er mich, völlig freistehend, wild mit den Händen fuchtelnd und ihn laut anbrüllend. So versucht er selbst den Abschluss aus schlechterer Position als ich es gewesen wäre. Da hätte er querlegen müssen. Der Torwart pariert seinen Schuss und die größte USK-Chance in der ersten Halbzeit ist dahin.

Vier Minuten später ist wieder der Gegner an der Reihe. Einen nicht allzu scharfen Weitschuss, in perfekter „Tormannhöhe“ auf Erwins Kasten zufliegend, fischt unser Keeper aus der Ecke. In der 37. Minute folgt eine weitere große Torchance des Gegners. Die stets gefährliche Nummer elf der Roadrunners wird mit einem Steilpass geschickt. Den Abschlussversuch pariert Erwin bravourös. Der darauf folgende Nachschuss verkommt zum Edelroller in Erwins Arme. Kurz vor der Halbzeit bekommen wir noch einmal die große Möglichkeit zum Ausgleich. Nachdem der gegnerische Tormann den Ball regelwidrig mit den Händen aufgenommen hat, wird dem USK ein indirekter Freistoß innerhalb des Strafraums zugesprochen. Die Ausführung scheitert leider völlig an einem Missverständnis zwischen den ausführenden Akteuren.

Im darauf folgenden USK-Angriff spiele ich den Ball Viktor in den Lauf. Doch wieder steht der Schiedsrichter in dieser Situation im Mittelpunkt und entscheidet einmal mehr fragwürdig auf Abseits. Weitere umstrittene Abseitsentscheidungen sollten an diesem Abend noch folgen. So zum Beispiel nur eine Minute später. Wieder bin ich der Passgeber, wieder wäre Victor der Empfänger, der in Richtung Tor gelaufen wäre. Und wieder ist diese Abseits-Entscheidung zweifelhaft.

Einmal erhalten wir unmittelbar vor der Pause noch die große Gelegenheit zum Ausgleich. Nach einem Foul an Aaron spielt er schnell auf mich ab und ich bringe mich in eine ausgezeichnete Schussposition. Da ich zu tief unter den Ball fahre, landet auch dieser Schuss knapp über dem Tor.

Dann ist Halbzeit, in der sich unsere Mannschaft erstmal kräftig in die Haare bekommt. Teile (insbesondere der Wechselblock mit den Allroundern) der Mannschaft beschweren sich über den strengen Ton, den ich in der Platz-Kommunikation anwende. Der Streit wird aber beigelegt und das USK-Team schwört sich noch einmal auf die zweite Hälfte ein, beschließt noch einmal alles für den Ausgleich zu unternehmen.

Leider folgt der angeheizten Stimmung innerhalb unserer Mannschaft sofort die kalte Dusche. Nicht einmal drei Minuten sind gespielt und wieder ist es eine Standardsituation, in Form eines Eckballs, die das 0:2 bringt. Mitten im Fünfer fühlt sich niemand für den Roadrunner zuständig, der letztendlich per Kopf leichtes Spiel hat und Erwin keine Chance lässt.

Eins vorweg: Dies war die letzte Torchance Nussdorfs im gesamten Spiel. Ab diesem Zeitpunkt beschränken die Rot-Schwarzen sich nurmehr auf die Verwaltung des Ergebnisses. Der Schock sitzt in unseren Reihen tief und wir benötigen ein paar Minuten, um wieder ins Spiel zu finden, das wir in der zweiten Halbzeit an sich gut begonnen haben. Dann schickt Berger Philipp mit einem Traumpass per Ferse ins Loch. Philipps Schuss geht aber dann knapp am Tor vorbei. Es ist der Beginn eines Sturmlaufs des USK. Doch leider ist es einmal mehr ein Anrennen, das nicht notwendig wäre, würden wir uns nicht immer wieder selbst mit Unkonzentriertheiten um die Früchte unserer prinzipiell guten Arbeit bringen.

In der 68. Minute ist es wieder Viktor, der alleine Richtung Gegnertor zieht. Doch wieder einmal pfeift ihn der Schiedsrichter wegen Abseits zurück. Die Entscheidung ist…erraten…fragwürdig. Ein frustrierender Abend für unsere Sturmspitze, da ihm auch sonst nur sehr wenig gelingt. Weiterhin kommt der USK ein ums andere Mal in gute Offensivsituationen, doch viel zu oft scheitert ein gelungener Angriff am letzten Pass.

In der 75. Minute dribbelt sich Philipp erfolgreich in den Strafraum und scheitert aus spitzem Winkel am Tormann, der den Ball nur nach vorne abwehren kann. Dadurch findet Hans die Riesenchance auf das Anschlusstor vor, doch auch der Nachschuss wird vom, jetzt so richtig warm geschossenen Torhüter im Sitzen abgewehrt. Nur zwei Minuten später muss der Ball eigentlich im Tor sein. Aaron setzt sich schön gegen mehrere Gegenspieler durch und serviert den Ball Philipp, der den Tormann umspielt und aus spitzem Winkel versucht einzuschieben. Doch der Fußballgott meint es nicht gut mit uns. Das Leder klatscht von der Stange zurück und Hans genau vor die Füße. Dessen wuchtiger Nachschuss wird abermals vom Tormann der Roadrunners pariert. Es soll einfach nicht sein.

Ab diesem Zeitpunkt zieht der USK ein Powerplay auf. Nussdorf fällt es schwer, sich aus der eigenen Hälfte, teilweise sogar aus dem eigenen Strafraum zu befreien. In der 81. Minute taucht Aaron alleine vor dem Nussdorf-Goalie auf und entscheidet sich für den Versuch den ball halbhoch am Tormann vorbei zu schlenzen. Der Tormann lenkt den Ball aber knapp an der Stange vorbei und so ist eine weitere Großchance vereitelt. Langsam rinnt den Vibes die Zeit davon.

In den letzten zehn Minuten versucht es der USK vor allem mit Schüssen aus der Distanz. Die meisten verfehlen jedoch recht deutlich ihr Ziel. Der gefährlichste Versuch geht in der 88. Minute von mir aus, doch auch er fliegt rechts am Tor vorbei.

Immerhin gelingt unserer Mannschaft mit der allerletzten Aktion des Spiels (91.) noch Ergebniskosmetik. Ein einfacher Haken genügt, um die gesamte Roadrunner-Hintermannschaft, die sichtlich stehend k.o. ist, aussteigen zu lassen und ich befinde mich alleine vor dem Tor der Heimischen. Nachdem ich den Ball zum 1:2 im rechten Eck versenkt habe pfeift der Schiedsrichter ab.

Wieder muss sich der USK Vienna Vibes mit einer Niederlage abfinden, die, verschuldet durch haarsträubende Fehler in der Defensive sowie inkonsequentes Angriffspiel, nicht unverdient ist. Darum einmal mehr die spielerisch überlegene Mannschaft gewesen zu sein, können wir uns längst nichts mehr kaufen.