Der letztwöchige Spielbericht hat Fragen aufgeworfen. So erschreckend viele, dass es anscheinend nicht nur um die momentanen USK’schen Defensivqualitäten, sondern auch den allgemeinen Bildungsstand schlecht bestellt ist. Anders ist nicht zu erklären, wie man diese Selbstzensur aus dem nordkoreanischen Bilderbuch – trotz mindestens 20 undezenter Hinweise – nicht als solche erkennen oder verstehen kann.

Aber, dass es in unserem Land mit geopolitischer Bildung den Bach runter geht, zeigen ja nicht zuletzt terrorismusverharmlosende sowie -verherrlichende Demos in unserer Hauptstadt, während wir Russlandfahnen-schwenkende Corona-Leugner (die auch noch nicht lang her sind) schon wieder vergessen haben. Das ist aber ein anderes Thema.

Selbstzensur zum Selbstschutz

Springen wir daher von einem Ärgernis zum, zum Glück – global betrachtet – etwas bedeutungsloseren anderen. Der geneigte Leser merkt schon, aufgrund der aufkommenden Rage des Autors, dass es einen guten Grund gibt, über momentane USK-Spiele nicht zu viele Worte zu verlieren (zumindest die letzten eineinhalb). So wie eben vergangene Woche, als wir uns über einen nicht unbeträchtlichen Teil des Matches nobel ausgeschwiegen haben. Selbstzensur zum Selbstschutz.

Nun hat sich dieser defensive Unkick im Aufeinandertreffen mit PlayTogetherNow aber nicht nur fortgesetzt, sondern diesmal über die vollen 90 Minuten gestreckt. Den Mantel des Schweigens haben wir leider nicht in XXL vorrätig, daher müssen wir doch ein Bissl was über dieses grauenvolle 2:6 bei spielstarken „Reds“ (so hat sie jedenfalls der Gegner-Coach gerufen) erzählen.

Zum Beispiel, dass unser Offensivspiel phasenweise ganz ok war. Auch, dass wir nach anfänglicher Total-Demontage in der Zentrale, geschafft haben, ein Gegengewicht und dadurch etwas mehr Spielkontrolle herzustellen, wodurch das Match von da an ausgeglichen war. Blöd nur, dass es da schon 1:3 stand. Noch blöder, dass die – aufgrund der Verletzung von Kapitän Max G. – umgebaute Abwehr weder in der Vierer- noch als Dreierkette wirklich funktionieren wollte.

Arbeit am Turnaround

Der Gegner war nicht viel besser oder schlechter als die meisten bisherigen Kontrahenten. Es liegt an uns, was wir aus den vorhandenen Möglichkeiten machen. Die sind grad überschaubar, so ehrlich muss man sein. Aber mehr als die letzten beiden Auftritte dürfen wir nach wie vor von uns verlangen.

Und nun schweigen wir wieder nach außen und arbeiten nach innen. Der USK hat in der Vergangenheit viele vermeintlich aussichtslose Matches auf spektakuläre Art und Weise gedreht. Nicht umsonst ist immer wieder vom „USK-Geist“ die Rede. Nun gilt es, nicht einem einzelnen Spiel die Wende zu geben, sondern der gesamten schwierigen sportlichen Situation. Und auch das werden wir schaffen. Auch wenn es noch dauern wird.

MG