Das Spiel:
Im vorletzten Spiel der Vorbereitung aufs Frühjahr bekam es der USK Vienna Vibes mit dem Philadelphia AC aus der 1. Klasse A der DSG (derzeit Platz sieben) zu tun. Im Gegensatz zu den letzten Tests musste Max vor allem im Mittelfeld einige personelle Änderungen vollziehen und Spieler auf Positionen testen, für die sie in der Meisterschaft prinzipiell nicht angedacht wären. Beispielsweise sind die beiden defensiven Mittelfeldspieler normalerweise eher auf den Außenbahnen zu Hause. Dementsprechend mühsam funktionierte das Offensivspiel über weite Strecken der Partie. Das alles vor den Augen von Rückkehrer und Neo-Coach Manuel Sperrer.
Gewohnt guter Start
Der USK beginnt gewohnt druckvoll und versucht sofort das Spiel an sich zu reißen, was den wie letzten Sonntag in schneeweiß spielenden Vibes recht gut gelingt. Der Ball läuft schnell und immer wieder über mehrere Stationen. Teilweise ist das Passspiel noch zu ungenau. Nach sechs Minuten hat Philipp die erste ganz gute Torgelegenheit, doch sein Schuss von link geht knapp übers Tor. Immerhin ist das schon ein kleiner Vorgeschmack und zeigt, dass der USK schon jetzt in der Partie angekommen ist. Philadelphia präsentiert sich wesentlich weniger strukturiert und versucht sein Glück mit weiten Pässen über auf die schnellen Flügel.
Die erste echte Traumkombination im Spiel führt gleich zum ersten Tor für unsere Mannen (13.). Hans erobert den Ball und spitzelt diesen zu Tommy. Der Mittelfeldmann leitet weiter auf Basti, der mit der Ferse Philipp perfekt in die Gasse schickt. Einen Haken später läuft Philipp alleine auf den Philadelphia-Tormann zu und vollendet in die rechte untere Ecke. Ein sehr schönes Tor zum 1:0, das Lust auf mehr macht.
USK lässt sich einlullen
Doch irgendwie geht das schon wieder viel zu einfach. Der Gegner agiert weitgehend harmlos und kommt bestenfalls zu ein paar Halbchancen. Kein Wunder, es handelt sich für Philadelphia auch erst um das erste Freiluftmatch im neuen Jahr. Doch wieder einmal schaltet der USK nach einer Führung mindestens einen Gang zurück. Die Spieler werden unkonzentrierter und die Fehlpassquote nimmt dramatisch zu. Warum das so ist, bleibt weiterhin ein Mysterium, aber es wird wohl mit mangelnder Routine zu tun haben.
In der Folge kommt es zu kaum einer zusammenhängenden Aktion auf irgendeiner Seite. Die nächste gute Torchance finden die Vienna Vibes in der 37. Minute vor. Selbstverständlich aus einer Standardsituation. Philipp schlägt einen Eckball zur Mitte und Max kommt sträflich alleine gelassen mit dem Kopf an den Ball. Das Leder streift knapp über die Latte.
Kurz darauf (38.) hat Philadelphia die erste gute Möglichkeit, doch Erwin pariert einen strammen Schuss von habllinks hervorragend auf der Linie mit einer Fußabwehr. Danach folgt aber wieder der gewohnte Leerlauf auf beiden Seiten.
Grottige zweite Halbzeit
In der zweiten Halbzeit wird das Dargebotene nicht wirklich besser, eher im Gegenteil. Ein flüssiges Kombinationsspiel will einfach nicht aufkommen. Dafür werden zu viele hohe Bälle gespielt und überflüssige technische Fehler begangen. Drei Minuten nach Wiederanpfiff hat der Philadelphia AC die Chance auf den Ausgleich (49.). Bei einem schnell abgespielten Freistoß segelt der Ball über die unaufmerksame Viererkette hinweg und landet vor den Füßen des Philadelphia-Zehners, der im Fallen Erwin mit einem Flachschuss prüft. Unser Keeper hat mit diesem Schuss allerdings kein Problem.
Der erste gelungene USK-Angriff überhaupt in der zweiten Hälfte (63.) führt zu einer hochkarätigen Tormöglichkeit. Sebi schickt Philipp steil und dieser wird an der Strafraumgrenze von hinten gelegt. In einem Meisterschaftsspiel wird hier vermutlich auf Torraub entschieden. In diesem fair geführten Freundschaftsmatch war es gut und richtig, dass der Schiedsrichter jegliche Karten stecken ließ und in dieser Situation auf Freistoß entscheidet. Basti setzt den Versuch knapp an der linken Stange vorbei.
Die beiden beschriebenen Zeitpunkte bleiben aber absolute Ausnahme. Dazwischen gibt es vor allem viel Leerlauf und viele viele völlig unverständliche Fehlpässe und andere Unkonzentriertheiten zu bestaunen.
Rückstand und Happy End
In der 75. Minute kommt Philadelphia zum Ausgleich. Die Abwehr passt ein weiteres Mal nicht auf und der flinke gegnerische Stürmer spitzelt den Ball am herauskommenden Erwin vorbei ins lange Eck.
Kurz vor Schluss (82.) kommt es noch schlimmer für die Vienna Vibes. Abermals attackiert die Innenverteidigung des USK viel zu nachlässig und eröffnet der gegnerischen Nummer zehn eine Top-Chance, die sich der Spielmacher diesmal nicht entgehen lässt. Da Erwin zusätzlich etwas zu weit vor dem Tor steht senkt sich der an sich nicht ungemein gefährliche Schuss ins Netz.
Damit liegt unsere Mannschaft mit 1:2 zurück und das, obwohl die gesamte Spielzeit über kaum Anlass zu Gefahr bestanden hat. Doch wieder einmal hat sich unsere Elf von der scheinbaren Sicherheit und Kontrolle über das Spiel einlullen lassen.
Daran dass dieser Grottenkick, der eigentlich keinen Sieger verdient hat am Ende auch keinen Solchen ausweist, ist Tommy Schuld, der in der 91. Minute mit einem sehr schönen Schuss ins linke Kreuzeck den gegnerischen Tormann überrascht und zum 2:2 trifft. Unmittelbar darauf folgt der Schlusspfiff.
Dieses Spiel nicht verloren zu haben gibt sicher etwas Selbstvertrauen und die Anfangsminuten (bis zur Führung) haben gezeigt, dass der USK hochwertigen Fußball spielen kann. Über den Rest wird noch zu reden sein.
Ein Bericht von Max Gfrerer