Das Spiel:

Man hatte das Gefühl, das Ruder wäre herumgerissen und dann das. Ein Auftritt, der so gut wie alle USK-Tugenden mit Füßen tritt. Von einer Mannschaft, die in jedem Saisonspiel auf den Platz geht, als hätte sie dieses Vereinsleitbild im Blut, nur um sie sofort nach Anpfiff zu vergessen.

Nach 20 Minuten steht es mal wieder 0:2. Es nervt einfach. Zuerst landet eine Ping-Pong-Aktion im Strafraum beim Gegner, der erfolgreich abschließen kann (8.), dann wird bei einem Eckball gepennt, sodass Palla a Centro-Goalgetter Raphael Csürös die Führung per Kopf ausbauen kann.

Schülerliga in Floridsdorf

Was der USK bis zu diesem Zeitpunkt anbietet ist nicht mal schülerligareif. Hektik in Ballbesitz, negative Kommunikation und der schon angesprochene Dauerschlaf bei entscheidenden Aktionen lassen uns hochverdient „nur“ mit 0:2 hinten liegen, denn einmal rettet Hans in höchster Not und dann setzt Csürös noch eine Kugel an die Stange.

Die erste wirklich feine Aktion, wo man sich zu diesem Zeitpunkt fragen muss, woher die auf einmal kommt macht das Spiel aus dem Nichts wieder spannend. Michi spielt einen Traumpass in die Tiefe auf den pfeilschnellen Luca. Der Heimtormann zögert beim Herauslaufen und Luca überhebt ihn von der Seite. Ein herrliches Tor, das so gar nicht zum USK-Auftritt an diesem Abend passen will.

Immerhin bringt dieser Anschlusstreffer etwas Mut in unsere Reihen. Weitere Top-Chancen durch Luca und Pascal werden leider nicht in Tore umgewandelt. Palla a Centro bleibt weiterhin gefährlich, sodass auf beiden Seiten jeder Zeit ein weiteres Tor fallen könnte. Tut es aber nicht und daher geht es mit 1:2 in die Pause.

Entgegen der Vorgaben

In der Kabine wird mit Vehemenz angesprochen, dass dieser Auftritt in der ersten Hälfte der Vienna Vibes nicht würdig sei und eigentlich völlig entgegen der Spielvorgaben gehandelt wurde. War das Match gegen Endstation Hernals letzte Woche noch ein Musterbeispiel an Taktik-Umsetzung, so ist dieses Abendspiel in der Leopoldau das genaue Gegenteil. Noch unverständlicher als diese Tatsache ist, dass unser Team auch im zweiten Durchgang an diese Nichtleistung aus Halbzeit eins anknüpft und kaum eine Spur der Verbesserung zu erkennen ist.

Chance spielt sich der USK keine wirklich große heraus und so bleibt das Match nur aufgrund des knappen Ergebnisses spannend. Und das auch nur bis zur 60. Minute, denn dann macht Raphael Csürös seinen Triplepack perfekt und der USK ist geschlagen. Es ist zwar eigentlich noch genug Zeit auf der Uhr und irgendwie gibt auch keiner so richtig auf, aber die Körpersprache macht es zu deutlich. An diesem Abend geht der USK völlig verdient als Verlierer vom Platz.

Trauriges Fazit: Besprechungen vor dem Match sowie in der Halbzeit sind anscheinend unnötig. Beim einen Ohr rein, beim anderen raus.

Als letztes möchte sich der Autor entschuldigen, dass dieser Spielbericht so negativ ausgefallen ist, vielleicht sollte man nach so einem Match doch ein paar Tage warten bis die Wut auf die eigene Mannschaft etwas verflogen ist. Wurscht, is jetzt eh schon online.

Ein Bericht von Max Gfrerer