Das Spiel:
Wiedergutmachung war angesagt. Mit dem Gastspiel beim P.A.C. schien auch der optimale geeignete Gegner dafür am Programm zu stehen. Es galt nur eins zu verhindern. Sich als klar dominierende Mannschaft selbst zu schlagen, wie es vergangenen Mittwoch passiert war. Leider sollte es erneut fast genauso kommen.
Ähnliches Bild wie am Mittwoch
Dabei nimmt der USK von Beginn weg erneut das Heft in die Hand. Der Chancenreichtum ist zwar nicht so groß wie gegen Philadelphia, da die Angriffe oft nicht klug fertig gespielt werden, jedoch bestimmen die Vibes das Spielgeschehen deutlich. Der P.A.C. kann sich oft nur mit hohen Bällen befreien.
Bekanntlich haben wirs mit Fortuna derzeit nicht so und daher gehen die blau-schwarzen Gastgeber mit ihrer ersten echten Tormöglichkeit (sofern das überhaupt eine ist) in Führung. Ein weiter Einwurf (36.) landet auf dem Kopf von Mario Pscheidt, dessen Ball als Bogenlampe hinter unserem Mario ins lange Eck geht. Ein glückliches und zu diesem Zeitpunkt auch nicht zu erwartendes Tor für den Gegner.
Nur zwei Minuten (38.) später folgt der Ausgleich, durch einen schönen Freistoß von Milan, dem eins der zahlreichen P.A.C.-Fouls vorangegangen ist. Die letzten Minuten vor der Pause drücken die Vibes auf die Führung und haben durch Ricco (43.) eine Riesenmöglichkeit, der den Ball aber, behindert durch den eigenen Mitspieler, in die Wolken jagt.
In der zweiten Halbzeit bleibt die Rollenverteilung gleich. Der USK agiert, der P.A.C. reagiert. Folgerichtig fällt in der 52. Minute der Führungstreffer für die Vienna Vibes durch Philipp. Dieser ist umstritten, da niemand von unserer Seite sagen kann, ob der Ball hinter die Linie war oder nicht. Der Schiedsrichter gibt den Treffer. Doch was darauf folgt ist auch nicht von schlechten Eltern. Sage und schreibe zehn der elf P.A.C.-Spieler stürmen auf den Schiedsrichter zu, machen ihn regelrecht zur Sau und bedrohen ihn in einer Art und Weise, die bei zartbesaiteten Referees mal auch zu einer Flut an roten Karten oder einem Spielabbruch führen kann.
Von USK-Seite muss man sagen, dass keiner von uns felsenfest überzeugt ist, dass der Ball hinter der Linie war und so hätten wir das auch zur Kenntnis genommen, hätte der Schiedsrichter gegen statt für uns entschieden. Doch ausbaden muss in der Folge unsere Mannschaft die vom Gegner frisch aufgeheizte Stimmung. In de restlichen Spielzeit werden die USK-Spieler immer wieder brutal niedergestreckt. Bei Entscheidungen gegen die Heimmannschaft wird der Unparteiische mal prinzipiell beflegelt und verbal unter Druck gesetzt.
Während beim P.A.C. in der selbst heraufbeschworenen Hektik nichts Sinnvolles außer Fouls und hohen Bällen gelingt, hat der USK die totale Kontrolle über das Spiel. Somit sind die Rot-Weißen dem dritten Tor deutlich näher, verwerten die Torchancen allerdings nicht.
Vibes können Führung nicht verteidigen
In der 74. Minute wird der P.A.C., der bis zu diesem Zeitpunkt in Halbzeit zwei noch nicht mal eine Halbchance vorgefunden hat, für seine Spielweise auch noch belohnt. Georg geht im Strafraum mit der Hand zum Ball. Nach dem Videostudium muss man wohl sagen, dass hier Elfmeter wohl vertretbar ist, wenngleich der Schiedsrichter geradezu erleichtert wirkt, dass er dem Gegner einen Strafstoß schenken darf. Der Schütze Michael Gramm verwertet sicher (75.) und es steht wieder Unentschieden.
Es kommt sogar noch bitterer. Ein Eckstoß (78.) und in der Folge ein Traumtor (volley abgezogen) von P.A.C.-Angreifer Selvir Mujkanovic bringt kurz darauf die Führung für die Gastgeber. Der Abend ist von da an für den USK gelaufen. Das zeigt auch eine Kurzschlussreaktion von Aaron kurze Zeit später (82.). Unser Nummer 23 wird nach einer Tätlichkeit zurecht vom Platz gestellt und bekommt nun zwei Spiele Nachdenkpause.
Ärgerlich ist nur, dass eine Tätlichkeit des gegnerischen Tormannes an Ricco zuvor vom Schiedsrichter übersehen wurde. Manchmal ist Fußball nicht gerecht. An diesem Abend ganz bestimmt nicht.
Ein Fazit, traurig für beide Seiten
Als Fazit dieses Spielberichts, der mit dem P.A.C. zugegeben hart ins Gericht geht, ist noch eins zu sagen. Oft wurde in der Vergangenheit von P.A.C.-Seite im Bezug auf den USK Vienna Vibes von einem freundschaftlichen Verhältnis gesprochen. Nach dieser Begegnung war sich die gesamte USK-Mannschaft einig, dass dieses Aufeinandertreffen nichts mit Freundschaft zu tun hatte. Die Vienna Vibes hatten schon einige Begegnungen mit Mannschaften wie Eventus Wien, dem AC Lottatori oder erst letzte Woche, dem Philadelphia AC, mit denen ein tatsächlich freundschaftliches Verhältnis besteht. Auch da sind manchmal hitzige Matches dabei, in denen auch mal das eine oder andere harte Wort in die Gegnerrichtung fällt. Allerdings wurde immer Fußball auf einem sportlichen und in Summe fairen Niveau gespielt. Das war am vergangenen Samstag in der Anker-Arena nicht der Fall, auch wenn sich ein paar Spieler des P.A.C. nach Schlusspfiff für die harte Gangart entschuldigt haben.
Permanentes Rummaulen bei jeder Schiedsrichterentscheidung gegen das eigene Team, spielerische Unterlegenheit mit überharten Fouls ausgleichen und Tätlichkeiten gegen unsere Spieler hinter dem Rücken des Unparteiischen sind Tugenden mit denen sich das Team des USK Vienna Vibes nicht identifizieren kann.
Das letzte Wort dieses Spielberichts soll aber nicht dem Gegner gewidmet sein. Für den USK gilt es, die vergangene Woche endgültig abzuhaken und auch am kommenden Sonntag wieder eine ordentliche Partie auf den Rasen in Atzgersdorf zu zaubern. Vielleicht gelingt ja gegen die Real Millonarios aus einer Feldüberlegenheit eine tatsächliche Dominanz zu erwirken, die sich auch im Ergebnis niederschlägt.
Ein Bericht von Max Gfrerer