Irgendetwas stimmt da nicht. Mittlerweile gehört es schon zur schlechten Tradition, dass der USK die zweite Runde in nahezu jeder DSG-Saison in den Sand setzt. Würde die DSG-Meisterschaft nur aus zweiten Runden bestehen, dann hätte der USK in bisher 13 Spielen mickrige neun Punkte geholt (oder zwölf, ein Spiel wurde nachträglich strafverifiziert). Nur zwei Siegen und drei Remis stehen acht Niederlagen gegenüber.

Irgendwas hat’s da. Jedes Jahr vermischen sich Verletzungsteufel und sonstige Unverfügbarkeiten zu einer Kadersituation, die oftmals zu einem logischen Ergebnis auf dem Platz führt. Auch dieses Jahr sollte es nicht anders sein, zumal die Aufgabe in Oberlaa bei Meisterschafts-Mitfavorit DSG Mödling ohnehin keine einfache sein sollte.

Young Vibes müssen ran

Im Vorhinein aufgeben war selbstredend keine ernsthafte Option. Und so setzten wir unsere Hoffnung in motivierte Young Vibes, die in der Vorbereitung mit teilweise starken, motivierten Leistungen aufgezeigt hatten und die Startelf um die verbliebenen gestandenen Kampfmannschaftskicker ergänzten. Das Vertrauen in die eigene Stabilität sollte jedoch bereits nach wenigen Minuten zerschmettert werden.

Gegen gute, aggressive Mödlinger, die die engen Oberlaaer Platzverhältnisse für druckvolles Forechecking zu nutzen verstehen, ist unser Team (nicht nur der Young Vibes-Anteil) vor allem in den ersten 45 Minuten komplett überfordert.

Schon nach zwei Minuten landet ein Freistoß im Nachschuss im Netz, das 0:2 nach 25 Minuten ist eine logische Konsequenz des gegnerischen Dauerdrucks. Von den Vibes kommt hingegen bei eigenem Ballbesitz so gut wie nichts. Der starke Gegenwind verhindert zusätzlich, dass wir selbst mit humorlosem Ballwegdreschen mal aus der eigenen Hälfte rauskommen.

Die zweite Halbzeit verläuft dann auch nicht viel besser. Was in so einem Spiel voller Nervosität, Naivität und Ungeschicktheiten nicht fehlen darf ist ein Elfmeter. Diesen bekommen die Mödlinger in der 56. Minute zugesprochen und sicher zum 0:3 verwandelt.

Auftaktmeister USK

Dann kassieren wir auch noch gelb-rot, was die Spiel-Dynamik interessanterweise zu unseren Gunsten verändert. Nach vorne geht ohnehin nicht viel (dabei bleibt es auch), doch die Heimischen reagieren darauf auch maximal drucklos. Daher bleibt es infolge dieser Pattsituation beim 0:3.

Der USK verliert in dieser chronisch verhexten zweiten Runde völlig verdient. Der Frust angesichts der gezeigten eigenen Leistung ist groß. Wir waren schlecht. Gegner war gut. Es ist kein Drama, es ist die momentane Realität. Im nächsten Spiel werden wir es wieder besser machen. Ein paar Schlüsselspieler mehr am Blankett dürften da aber nicht schaden.

Um diesen Spielbericht mit etwas Positivem abzuschließen: So schwach die Vienna Vibes in der zweiten Runde regelmäßig auch performen, zum Saisonauftakt sind unsere Rot-Weißen stets voll da. In 13 Spielen wurden immerhin 22 Punkte geholt. Die letzten fünf Saisonstarts wurden überhaupt allesamt gewonnen. Die schlechte Nachricht: Leider ist nicht jeder Spieltag eine erste Runde. Zum Glück aber auch nicht eine zweite.

MG