Das Spiel:

Ziemlich genau ein Jahr war der USK in der Meisterschaft ungeschlagen. Ein Jahr lang stürmte unsere erfolsgverwöhnte Truppe von Highlight zu Highlight. Damit ist es seit dem letzten Sonntag vorbei. Und das auf ziemlich schmerzhafte und auch seltsame Art und Weise.

Wir waren in der zweiten Runde zu Gast bei den Magic Unicorns, die offenbar Gefallen daran finden, auf einem hügeligen Naturrasen die Heimspiele auszutragen. Denn auch der neue Heimplatz der Einhörner knüpft bei der Rasenqualität nahtlos an die alten Spielstätten wie Liesing oder Kalksburg an. Auf der anderen Seite gibt die Heimstärke unseren Gegnern Recht. Die hatten nämlich sichtlich weniger Probleme auf dem Untergrund als wir.

Volksfeststimmung in Breitenfurt

Am Anfang haben alle Spaß an der Volksfeststimmung inklusive Samba-Getrommel in Breitenfurt. Die Unicorns beginnen druckvoll, doch der USK stabilisiert sich nach einigen Minuten und hat sogar durch Martin, dessen Schuss vom Torhüter pariert wird, die gute Führungsmöglichkeit.

Doch dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Die Unicorns kommen auf der linken Seite an den Ball, ein Spieler passt scharf in die Mitte. Max hält seinen Fuß zwecks Blockade hin und fälscht die Kugel unhaltbar ins eigene Tor ab (17.). Ein Zufallsprodukt. Leider nicht das letzte an diesem Nachmittag.

Die Partie bleibt weiterhin offen. Gefährlich werden die Gastgeber vor allem durch Eckbälle, die unwahrscheinlich gut getreten werden. Nicht weniger als drei Cornerbälle landen auf der Oberkante der Latte. Dazwischen, wie könnte es anders sein, landet ein vierter direkt im Netz (26.). 0:2.

Gleich darauf hat Luca die Riesenmöglichkeit auf den Anschlusstreffer, schießt aber alleine vor dem Tor daneben. Möglichkeiten, in dieser Partie wieder heranzukommen, gab es einige, doch heute hatten nicht wenige unsrerer Akteure die Seuche am Fuß. Das merkt man nicht nur vor dem Tor, sondern auch beim Bemühen eines konstruktiven Spielaufbaus.

Da eine weitere tolle Torchance durch Alex K. kurz vor der Pause vergeben wird und auch die Unicorns ihre ebenfalls vorhandenen Chancen nicht reinmachen, bleibt es beim 0:2-Spielstand zur Halbzeit. Man ist sich in den Vibes-Reihen einig, dass hier noch was möglich ist.

Ein Nackenschlag nach dem anderen

Und tatsächlich kehrt eine Gastmannschaft auf den Platz zurück die wesentlich besser im Spiel ist und sichtlich um den Anschlusstreffer bemüht ist. Wir haben das Geschehen fest unter Kontrolle. Bis zum nächsten Eckball.

Dieser kommt in der 58. Minute. Wieder wird der Ball scharf reingezwirbelt und im Getümmel klatscht er natürlich von Felix' Fuß hinein ins eigene Tor zum 0:3. Heute läuft irgendwas gewaltig gegen uns.

Bestes Beispiel in der 65. Minute. Max spielt im Strafraum in einer eigentlich nicht besonders gefährlichen Situation den Ball und trifft hinterher seinen Gegenspieler. Ob man das als Elferfoul interpretieren kann wagen wir zur bezweifeln, wollen die Beurteilung aber den Regelkundlern überlassen. Der Schiedsrichter legt die Szene jedenfalls gegen uns aus und zeigt auf den Punkt. Heute, an einem Tag, an dem wir uns bereits drei Bälle mehr oder weniger selbst ins Netz gelegt haben, geht es gar nicht anders. Der Elfer sitzt, obwohl Michi mit den Fingerspitzen dran ist. Es steht 0:4 und damit ist endgültig die Luft draußen.

Der Rest des Spiels plätschert dahin. Über das 0:5 hüllen wir den Mantel des Schweigens. Erwähnenswert ist vielleicht noch die völlig sinnlose gelb-rote Karte für einen der Einhörner kurz vor Schluss für Ball wegschießen, die den schwer frustrierten Vienna Vibes zumindest noch einmal ein Schmunzeln entlockt.

Der Sieg der Magic Unicorns geht natürlich in Ordnung, so ehrlich muss man sein. Möglicherweise sind wir uns auch alle einig, dass dieses 0:5, angesichts des Spielverlaufs und der äußerst (un-)glücklichen Entstehungsgeschichte der Gegentore, viel zu hoch ausgefallen ist. Und falls nicht ist es auch egal, da geht es sowieso nur um Stolz. An der Punkteverteilung ändert sich null.

Während der eine Aufsteiger weiter auf der Euphoriewelle surft, bleibt der USK-Mannschaft nun nichts anderes übrig als sich der „Mission: Rehabilitation“ zu verschrieben. Die Zutaten dafür: Kirche im Dorf lassen, Analyse, hartes Training, Motivation für die kommenden Aufgaben. In dieser Reihenfolge oder am besten alles gleichzeitig.

MG