Das Spiel:
Die Begegnung gegen die Magic Unicorns stand unter Vorzeichen, die den typischen Wiener Amateur- und Hobbygussball symbolisieren. Der Platz in Siebenhirten glich einer Kuhweide und machte gepflegten Kombinationsfußball unmöglich. Dazu kam der Schiedsrichter zu Anfang einfach nicht daher und verzögerte somit den Anpfiff um gut eine halbe Stunde. Außerdem waren gut zwei Drittel der Vienna Vibes noch vom Vorabend betrunken, da Vize Max Gfrerer seinen 24. Geburtstag gefeiert hatte.
Das alles sollte die USK-Spieler dennoch nicht auf dem Weg zum dritten vollen Erfolg im dritten Frühjahrsmatch irritieren, denn das unnötige Unentschieden aus dem Herbst war allen noch bestens in Erinnerung. Unsere Mannschaft wollte zeigen, dass sie sich in der Winterpause entscheidend verbessert hat. Das sollte in erster Linie der Gegner zu spüren bekommen. Die im Herbst verlorenen Punkte mussten eben heute auswärts eingefahren werden.
Unansehnliches Spiel
Die Vibes benötigen ein paar Minuten, um sich auf den indiskutablen Untergrund einzustellen. Dann beginnt das Werkl aber ganz gut zu laufen. In der achten Minute muss Moritz eigentlich schon das 1:0 machen, doch eine Maßflanke von Gabriel schießt er quasi von der Torlinie volley irgendwie noch über das Tor.
Obwohl in der Anfangsphase einige interessante Szenen dabei sind, ist das Spiel auf beiden Seiten nicht sehr attraktiv. Die Unicorns spielen Kick and Rush und der USK bemüht sich mehr schlecht als recht das gewohnte Kombinationsspiel aufzuziehen. Gefährlich Torszenen entstehen logischer Weise nirgendwo. Die einzige Ausnahme bleibt Moritz’ Hundertprozentige aus der achten Minute.
30 Minuten vergehen und dann funktioniert beim USK nach vorne doch noch etwas. Gabriel läuft dabei alleine auf den Tormann zu. Dieser bleibt im Eins gegen Eins zunächst siegreich. Doch Gabriel kommt noch einmal an den Ball, spielt den Doppelpass mit Philipp und ist erneut alleine vor dem Tor. Diesmal geht sein Schuss aber um Millimeter am Tor vorbei.
Nur knapp zwei Minuten später (32.) kommt Moritz zur Chance alleine auf den Tormann zuzulaufen. Doch es ist auch nicht ganz sein Tag. Er probiert es mit einem Überheber, der am Tor vorbei geht. Phasenweise fühlt man sich als USK-Spieler wieder an die Begegnung im Herbst erinnert, als die Rot-Weißen in Halbzeit eins ebenfalls zahlreiche hochkarätige Torgelegenheiten ausließen. Aber immerhin sind die letzten Torchancen so eine Art Initialzündung für etwas mehr Aktivität im Offensivspiel unserer Mannschaft. Trotzdem ist sich jeder der Spieler bewusst, dass sich in der zweiten Hälfte so einiges ändern muss.
Schnelles Tor in Halbzeit zwei
Und tatsächlich ändert sich etwas. Der USK schafft es endlich, eine der sich bietenden Torchancen zu nützen. Es ist gleich die Erste. Ein Freistoß von Max Weiser wird mit dem Kopf etwas zu weit nach außen verlängert. Max sprintet dem Ball nach und flankt noch einmal hinein, seine vermutlich einzig richtig gute Aktion in diesem Spiel. Ricco köpft gefühlvoll auf Philipp, der schneller als der Torhüter am Ball ist und ebenfalls mit dem Haupt vollendet. Ein Sehr schönes Tor in einem unansehnlichen Spiel. Die Einhörner reklamieren vergeblich Abseits. Das Videomaterial beweist ebenfalls, dass das Tor regulär war.
Diesem Tor folgt allerdings der gleiche Hundskick wie in Hälfte eins. Außerdem beginnt die USK-Hintermannschaft plötzlich und völlig unbegründet haarsträubende Fehler zu begehen. Zwei davon führen zu Riesenmöglichkeiten für die Gastgeber, die ein starker Erwin aber zu verhindern weiß. Die Kapitäne reagieren auf die aufkeimende Unruhe und wechseln Robin für Andi ein. Außerdem wird in der Formation kräftig umgestellt. In der Folge kehrt wieder Ruhe ein und der USK hat die Magic Unicorns wieder im Griff.
Zu guten Konterchancen kommen unsere Jungs allerdings nur sehr selten, da zu ungenau gespielt wird. Erst in der Schlussphase öffnen sich weite Räume für schnelle Gegenstöße. Diese werden aber zumeist vom Schiedsrichter zurückgepfiffen, der nach Gefühl unserer Spieler und der Zuseher jetzt aus Prinzip jeden Angriff abpfeift.
Turbulente Schlussphase
Die Unicorns werfen in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne. Die meisten Angriffe bringen kaum Gefahr, doch in der allerletzten Aktion (90.) haben die Vibes noch einmal richtig Glück. Eckstoß für die Einhörner. Der nach vorne geeilte Tormann kommt mit dem Kopf an den Ball, kann das Leder aber nicht wirklich in Richtung Tor befördern. Dadurch springt der Ball, aber vor die Füße eines anderen Spielers, der im Getümmel aus ca. acht Metern das Tor mit seinem Schuss verfehlt.
Danach beendet der Schiedsrichter die Partie. Der USK Vienna Vibes hält nach drei Spielen weiterhin beim Punktemaximum, auch wenn die heutige Leistung alles andere als berauschend war. Daheim möchte man nächste Woche gegen die Benkobande wieder das attraktive Gesicht zeigen, denn mit diesem Gegner ist bekanntlich auch noch eine Rechnung offen.
Ein Bericht von Max Gfrerer