Das Spiel:
Zwei Tage ist es erst her, da glich die Defensive des USK Vienna Vibes einem Tollhaus. Heute sollte wieder da angesetzt werden, wo wir bei dem Sieg über den FC Strassl aufgehört hatten. Die Einhaltung des Systems stand verstärkt im Vordergrund, denn genau hier hatte die Mannschaft im letzten Spiel auf ganzer Linie versagt.
Der Partie lässt sich für den USK gleich gut an, doch das war auch am Freitag nicht das Problem. Die Konzentration muss diesmal aber bis zum Schluss aufrecht bleiben und nicht nach einer guten halben Stunde ad acta gelegt.
Defensive steht im Vordergrund
Beide Mannschaften sind in der Anfangsphase bemüht nach vorne zu spielen, kommen aber nicht zu hochkarätigen Tormöglichkeiten. Der USK lässt sich nicht aus der Defensive locken und ist zunächst darauf Bedacht aus einer gesicherten Abwehr heraus mit schnellen Gegenstößen zuzuschlagen. Die erste Chance findet Max in der 27. Minute vor, doch sein Schuss fällt zu schwach und zu zentral aus. Der Grashalm-Torhüter hat keine Probleme.
Im Gegenzug fällt beinahe das 1:0 für die Gastgeber. Einmal ist unsere linke Seite offen und der schnelle Flügelspieler in violett kann in den Strafraum eindringen. Dort legt er mit Übersicht zur Mitte ab, doch zu unserem Glück rasiert der freistehende Grashalm den Ball nur und schießt somit daneben. Zu unserem Glück lässt die an und für sich an diesem Abend sehr effektive Gastmannschaft diese Hundertprozentige Möglichkeit liegen.
Doch alles in allem halten die Vienna Vibes wesentlich besser mit als in der letzten Meisterschaftsbegegnung im November. Vor allem lässt die Defensive viel weniger Chancen des Gegners zu. Zudem erarbeiten sich die Unsrigen, die heute als „weißes Ballett“ auftreten, ein leichtes spielerisches Übergewicht, das sich immer wieder in ein paar Halbchancen niederschlägt. Die richtig großen Gelegenheiten lassen zunächst noch auf sich warten.
Kurioses Führungstor
Dass der USK auch ohne Hundertprozentige in Führung geht, verdanken wir einem Grashalm-Verteidiger, der in der 35. Minute einen Kopfball zielsicher ins eigene Tor setzt. Vorangegangen ist diesem ein gefühlvoll getretener Eckball von Peter. Ohne Häme sei gesagt: Besser hätte dieses Tor von uns wohl auch keiner vollbracht.
Nur eine Minute später sorgt der FC Grashalm wieder für Parität. Einer der schnellen und mittels Steilpass vorgetragenen Angriffe über die Flügel, auf die wir eigentlich besonders achten wollten, überrascht uns und findet in der Mitte einen leider völlig ungedeckten Abnehmer. Mit dem ersten echten Schnitzer in der Hintermannschaft kassiert der USK prompt den Ausgleich (36.).
Dieser Ausgleich bringt eine kurze Phase der Unsicherheit in die Reihen der Weißen. Allerdings legt diese sich bald wieder. Trotzdem geht Grashalm in der 42. Minute in Führung. Diesmal ist der grobe Schnitzer auf unserer Seite passiert. Berger lässt einen Flankenball aus, woraufhin das Leder direkt vor die Füße eines Gegners fällt. Aus elf Metern ins leere Tor zu treffen erweist sich in der Folge als keine große Kunst und so steht es kurz vor der Halbzeit 1:2.
Dafür, dass es dann doch mit einem Unentschieden in die Pause geht benötigt es nur zwei Ballberührungen von Max und eine von Peter. Zunächst wird der Wieder-Eingewechselte (in Freundschaftsspielen gilt ja bekanntlich das Rotationsprinzip) gefoult. Den fälligen Freistoß schlenzt Peter einmal mehr gefühlvoll in den Sechzehner, wo Max per Flugkopfball ins lange Eck den Ausgleich erzielt (44.).
Zweite Halbzeit im Zeichen der gegenseitigen Neutralisierung
In der zweiten Halbzeit bleibt das Spiel zwar flott, aber die Defensivreihen lassen noch weniger Torszenen zu als in Hälfte eins. Eine der wenigen Ausnahmen passiert in Minute 59. Nach einem Gestocher im Grashalm-Strafraum kommt Tommy frei zum Schuss aus acht Metern. Der Mittelfeldspieler schießt zwar scharf, aber eine Spur zu zentral. So kann der Torhüter mit einer sehenswerten Parade klären.
In den folgenden 25 Minuten passiert nicht viel, außer hie und da Leerlauf. Die USK-Defensive steht gut sortiert und lässt die passstarken Grashalme kein einziges Mal gefährlich vor das Tor kommen. Berger im Tor bleibt weitgehend unterbeschäftigt und fällt nur durch regelmäßige „VERSCHIIIIIIEEEEEBEEEEEEN“- und „RETOOOOOOUUUUUUUUR“-Zurufe auf, die trotz des inflationären Gebrauchs ihre Daseinsberechtigung haben. Generell stimmt die Kommunikation bei den Vienna Vibes. War nicht immer so.
Lucky-Punch in der Schlussphase
Mitten in die vorhin erwähnte Phase des Leerlaufs schlägt Max einen weiten Diagonalpass auf Hans. Dieser kommt zwar nicht an, wird aber von einem Grashalmverteidiger ungenügend geklärt. Ricco kommt an der Strafraumgrenze zum Schuss und versenkt (78.). Der Ball ist zwar keineswegs unhaltbar, allerdings besitzt er eine tückische Flugkurve. Der Tormann ist hier vermutlich von der Schuld frei zu sprechen.
Diese Führung kommt etwas überraschend, denn zuvor hatte lange Zeit keine der beiden Mannschaften eine echte Torchance vorfinden können. Der USK beweist aber Effektivität und schnappt sich somit den Sieg. Der FC Grashalm probiert in der Schlussphase zwar noch einmal alles, doch bis auf wenige Ausnahmen steht die USK-Defensive heute Abend viel zu sicher.
Dem USK Vienna Vibes gelingt es mit diesem 3:2-Sieg in einer Partie auf hohem Niveau den Unkick vom Spiel gegen Hörndlwald vergessen zu machen. Dieses Match knüpfte nahtlos an die Leistungen in den ersten beiden Tests (vs. Billroth und vs. Strassl) im Jahr 2012 an. In zwei Wochen startet die DSG-Rückrunde und man bekommt mehr und mehr das Gefühl: Die Mannschaft ist bereit.
Ein Bericht von Max Gfrerer