Das Spiel:

 

Es galt die Leistung von der Vorwoche gegen Valla Verde zu bestätigen. Dass uns spielerisch jedoch ein anderes Kaliber erwartete wurde uns bereits nach wenigen Minuten klar. Nicht, dass irgendjemand den FC Grashalm unterschätzt hätte, dennoch schaffen es die in violett-schwarz spielenden Gastgeber immer wieder mit hohen und steil gespielten Pässen auf die schnellen Offensivspieler unsere Hintermannschaft zu überraschen. Bereits nach vier Minuten muss Erwin in höchster Not retten. Nach elf Minuten folgt dann die hundertprozentige Möglichkeit, doch der anstürmende Grashalm-Spieler vergibt zwei Meter vor dem Tor, nach einem mit Übersicht gespielten Querpass.

In der 16. Minute ist es dann schließlich doch soweit. Der FC Grashalm geht keinesfalls unverdient in Führung, doch nicht über einen der schnell und direkt gespielten Angriffe, sondern wieder einmal durch kollektives Versagen in der USK-Mannschaft. Bei einem Eckball stehen gleich drei Violette ungedeckt. Der dankbarste von ihnen nimmt sich des Leders an und knallt es am chancenlosen Erwin vorbei in die Maschen.

Nur wenige Sekunden später haben die Grashalme bereits die Riesenchance aufs 2:0. Ein Fehlpass von Dominik bei der Spieleröffnung leitet den schnellen Gegenangriff ein, doch Erwin verkürzt gut den Winkel, sodass der Angreifer vergibt.

Doch dann ist der USK, der sich offensiv keineswegs versteckt, einmal im Angriff (18.). Und wie. Eine wunderschöne Kombination zwischen Moritz und David auf der rechten Seite finalisiert Moritz mit einem herrlichen Querpass. Goalgetter Emanuel lässt sich diese Chance nicht entgehen und spitzelt die Kugel zum Ausgleich ins Tor.

Der USK nützt den Moment und kann das Spiel in der Folge ausgeglichen gestalten, doch immer wieder reißen die gefährlichen Pässe des Gegners die Defensive auf. In der 22. Minute resultiert das in einem Stangenschuss.

In der 30. Minute kommt der USK Vienna Vibes durch einen Eckball gefährlich vors Tor, doch Aaron bringt zwei Meter vor dem Gehäuse mit dem Kopf zu wenig Druck hinter den Ball, um den Tormann vor ernsthafte Probleme zu stellen.

Fünf Minuten später sind es wieder die Grashalme, die die Chance auf den Führungstreffer haben. Ein scharfer Flachschuss wird aber von Erwin stark abgewehrt.

Kurze Zeit später (39.) verschuldet er aber das 1:2 mit, doch nicht nur unser Torhüter alleine ist daran beteiligt sondern wie zuvor das Kollektiv. Auf dem linken Flügel darf ein Grashalm-Spieler viel zu locker in den Strafraum eindringen und zu allem Überfluss bietet ihm Erwin zwei Meter des kurzen Ecks an, in das er nurmehr hineinpassen muss. Wieder einmal kassiert der USK ein extrem ärgerliches und vor allem vermeidbares Gegentor.

Nur eine Minute später bietet sich den Zusehern ein ähnliches Bild. Wieder rollt ein Angriff über links und wieder bekommt der Grashalm-Akteur bestenfalls Begleitschutz, von Aggressivität keine Spur. Unbedrängt kann der Spieler zur Mitte ablegen, bei dem der Stürmer im zweiten Versuch auf 3:1 stellt. Wieder sieht Erwin nicht gerade glücklich aus, doch von der Schuld ist er bei diesem Gegentor wohl freizusprechen, denn der erste Ball, den er noch einhändig abwehren konnte war aus sehr kurzer Distanz geschossen. Trotzdem ist es mal wieder ein, man verzeihe diesen Begriff, saudämliches Gegentor, das die Vienna Vibes hier kassiert haben.

Doch wer den USK kennt, weiß, dass auch bei solchen Spielständen das Match manchmal erst losgeht. Kurz vor der Halbzeitpause (44.) kommen die Rot-Weißen noch einmal heran. Im eigenen Strafraum nimmt ein Grashalm-Verteidiger im Rutschen den Ball laut Schiedsrichter mit der Hand mit. Auf dem Videomaterial ist nicht zu erkennen, ob es sich um eine richtige Entscheidung handelt, allerdings verhängt der Referee einen Strafstoß, den Basti souverän im rechten unteren Eck verwandelt.

Die Halbzeit ist noch immer nicht vorbei. Viele Unterbrechungen sorgen für eine fünfminütige Nachspielzeit. In der 48. Minute kann dafür wieder ein Violetter den neu geschöpften Hoffnungen einen Dämpfer verleihen, aber allein vor dem Tor schiebt er den Ball knapp rechts vorbei. Auf der anderen Seite kann es Sekunden vor dem Pausenpfiff jedoch auch noch einmal klingeln und zwar in der 50. Minute nach einer Flanke von Moritz auf Basti, der alleine vor dem Torhüter mit seinem Schuss scheitert.

Der FC Grashalm hat auch im zweiten Durchgang den besseren Start. In der 49. Minute ist es erneut ein Deckungsfehler in der Abwehr, der nach einem Eckball die Chance auf das 4:2 für den Gegner ermöglicht. Der Volleyschuss geht aber knapp über das Tor.

In der 54. Minute ist es Niki, der den Ausgleich am Fuß hat. Nach einem hohen Steilpass von Max überhebt der unser Flügelspieler gekonnt den Tormann, doch auch knapp das gegnerische Tor.

Nach dieser Aktion kehrt etwas mehr Ruhe im Spiel ein. Böse Zungen könnten auch behaupten „der FC Grashalm will nicht, der USK kann nicht“. Sei es wie es sei, auf beiden Seiten werden die Aktionen zunehmend zusammenhangloser. Zahlreiche Fehlpässe prägen das Spiel.

In der 66. Minute sorgt ein schwerer Patzer von David, der den Ball in der Vorwärtsbewegung verliert für eine Riesenchance der Heimischen. Von halblinks läuft der gegnerische Spieler nach der Balleroberung alleine auf Erwin zu, setzt den Ball aber an die linke Stange. Damit darf der USK weiter hoffen.

Doch diese Chance war nur eine Ausnahme in einer ansonsten relativ ereignisarmen zweiten Halbzeit. Erst in der 80. Minute ergibt sich wieder eine Top-Chance für den FC Grashalm. Wieder passiert es über die linke Seite. Niemand attackiert den Flügelspieler, der zu einem unbedrängten Sturmlauf in den Vibes-Strafraum ansetzen darf. Diesmal schießt er den Ball aber ins Außennetz.

Der USK schafft es nicht mehr wirklich Chancen wie diese herauszuspielen. Die Luft im Spiel der Vienna Vibes ist mehr als nur draußen. Die beste Gelegenheit vergibt noch Basti mit einem Edelroller aus knapp 20 Metern.

Danach passiert hüben wie drüben nichts mehr. Nach 94 Minuten pfeift der Schiedsrichter die Partie ab. Ein sicherlich verdienter 3:2-Sieg der Heimmannschaft, da das Chancenverhältnis doch klar für den FC Grashalm spricht. Die USK-Mannschaft kann sich mit den viel zitierten Worten „gut gekämpft“ trösten. Ein schwacher Trost.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer