Das Spiel:

 

Obwohl es sich um ein Testspiel bei bitterkalten minus acht Grad Celsius handelte, war das Aufeinandertreffen mit dem FC Strassl in gewisser Weise ein Prestige-Duell. Einige Tage zuvor waren der USK und der FC Strassl beim Kleinfeldturnier des P.A.C. aufeinander getroffen (0:0). Während die Vienna Vibes sich bei diesem Turnier blamierten, gelang den Strassl-Kickern sogar der Vorstoß ins Finale. Diesmal wollten die Unsrigen zeigen, dass sie ebenfalls so einiges drauf haben und bei diesem Turnier unter Wert geschlagen wurden. Dementsprechend groß war die Vorfreude auf diese Begegnung, nicht zuletzt auch wegen der Sympathiebekundungen, die sich beide Mannschaften zuletzt entgegen gebracht hatten.

Schwache erste USK-Halbzeit

Die Anfangsphase des Spiels gehört aber dem FC Strassl, der mit nett anzusehendem Kombinationsspiel versucht unsere Abwehr zu knacken. Eine erste gute Möglichkeit ergibt sich für den Gegner in der achten Minute, als sich sowohl Markus als auch Robin etwas zu leicht auf der rechten Seite düpieren und den Stürmer in den Strafraum eindringen lassen. Den Schuss kann Max in letzter Sekunde zur Ecke abblocken.

Dem USK will in der ersten Hälfte nicht all zu viel gelingen. Zu oft wird schon im Mittelfeld der Ball leichtfertig verschenkt. Spätestens am Sechzehner des FC Strassl laufen sich unsere Offensivkräfte fest. Richtig zusammenhängende Aktionen sind in Halbzeit eins nur auf Seiten der Gastgeber in Rot-Weiß zu finden. Die beste Gelegenheit entsteht in der 31. Minute, als Robin bei einem Diagonalpass eines gegnerischen Akteurs ein technischer Stoppfehler unterläuft. Dadurch komm ein Stürmer alleine vor Aaron zur hundertprozentigen Möglichkeit. Zu unserem Glück scheitert er an unserem „Aushilfsschlussmann“. Abgesehen davon kommen die Heimischen aber nur sehr selten wirklich gefährlich vor das Tor von Aaron, der einmal mehr die nicht anwesenden Vienna Vibes-Goalies vertritt.

In den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs bekommen die Vibes das Match besser in den Griff und können den Ball etwas länger in den eigenen Reihen halten. Wirklich gefährlich werden sie im Angriff aber kaum. Die beste Möglichkeit entsteht durch einen Weitschuss von Stephan (44.), der um einen Meter am Tor vorbei geht.

Wie ausgewechselt

Kurz danach pfeift der Schiedsrichter zur Pause. Sichtlich unzufrieden mit der eigenen Vorstellung verschwinden die USK-Spieler in der Kabine, um in der zweiten Halbzeit wie ausgewechselt das Feld wieder zu betreten. Vor allem die ersten zehn Minuten zeigen eine stark verbesserte schwarz-grüne Mannschaft. Auf einmal kommen die Pässe an und die Zweikämpfe werden angenommen. Mitentscheidend ist, dass der FC Strassl durch einige Umstellungen sein eigenes Spiel nicht mehr so stark aufzieht, wie in Halbzeit eins und vor allem im Mittelfeld viel Raum lässt. Besonders sticht die großartige Solospitze Berger heraus, der seinen Körper hervorragend einsetzt und immer wieder gekonnt die Bälle abtropfen lässt oder schnell auf den Flügel weiterleitet.

Das nun besser funktionierende Offensivspiel trägt in der 50. Minute erste Früchte. Stephans Schuss aus ca. 20 Metern wird vom Strassl-Keeper zur Seite abgewehrt und Berger kommt nur um einen Sekundenbruchteil zu spät, um einzuschießen.

Zwar kombiniert der FC Strassl nach wie vor fleißig nach vorne, ohne allerdings wirklich gefährlich zu werden, da unsere Defensive, wie schon eine Woche zuvor gegen Billroth einen hervorragenden Job macht. Im Gegensatz zur ersten Hälfte spielt der USK nun munter mit und wird in der 59. Minute dafür belohnt. Gastspieler Stephan fasst sich aus ca. 30 Metern ein Herz und trifft den Ball ziemlich genau ins rechte Kreuzeck über den chancenlosen Strassl-Tormann hinweg.

Flotte Schlussphase, kaum Torszenen

In der weiteren Folge bietet sich den (fast nicht vorhandenen) Zuschauern ein flottes Spiel mit Angriffen in beide Richtungen. Das Mittelfeld wird auf beiden Seiten schnell überbrückt. Trotzdem sind Chancen hüben wie drüben absolute Mangelware, da die Angriffe zu inkonsequent vorgetragen werden und die Abwehrreihen solide agieren. Erst in der 85. Minute ergibt sich für den USK die Top-Gelegenheit auf die Entscheidung, doch wieder ist ein Strassl-Bein dazwischen und verhindert das 2:0.

Kurz darauf ist Schluss. Der USK feiert den ersten Testspielerfolg im zweiten Match des Jahres 2012. Aufgrund der zweiten Halbzeit kann man durchaus von einem verdienten Sieg sprechen, wenngleich auch ein (torloses) Unentschieden in Ordnung gegangen wäre und noch einige Dinge verbessert werden müssen. Die Chance dazu bekommt die Mannschaft bereits kommenden Freitag in der Begegnung gegen Lokomotive Hörndlwald.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer