Eine Frage haben wir uns diese Saison besonders oft gestellt. Warum scheinen sich die Corona-Auswirkungen so sehr auf unser Team niederzuschlagen, während die meisten anderen Mannschaften scheinbar unbehelligt durch die Saison kommen. Während die Vibes Woche für Woche – trotz nominell großem Kader – eine neue notdürftige Aufstellung nach der anderen zusammenbasteln, konnten andere über die beinah komplette Spielzeit auf ihren Stamm vertrauen.

Doch je näher die Saison zu einem Ende kommt, umso häufiger offenbaren sich auch bei der Konkurrenz Risse im Fundament. Da wäre etwa die mit großen Titelambitionen ins Frühjahr gestartete Lok aus Döbling, die zum Rückrunden-Finish einen Absturz par excellence hinlegt. Und dann gibt es da noch die Meidlinger, von deren Spielerschwund wir uns im direkten Duell am Wiener Viktoria-Platz persönlich überzeugen dürfen.

Unbegründete Ängste

Dabei haben wir selbst wieder alles zusammengekratzt, was noch auf zwei Beinen laufen kann und gehen mit üblen Befürchtungen ins Rennen, es könnte wieder so eine Ernüchterungs-Partie wie in den vergangenen Wochen werden. Doch schnell zeigt sich, dass alle Ängste unbegründet sind, da sich hier zwei Lazarette zu einem Sommerkick auf Augenhöhe begegnen, den beide auch nicht vollzählig beenden sollten. Beim USK war dies übrigens schon das sechste Mal infolge so.

Die elf Leute die beginnen, sind heute jedoch gut aufgelegt. Der kleine Viktoria-Kunstrasenplatz erweist sich als groß genug, um den Gegner gut laufen lassen zu können, die Ballstafetten der Vibes wirken sicher und zielgerichtet. Das verdiente 1:0 für den USK fällt aber trotzdem aus einem Standard. Max G. tritt zum Freistoß an und überrascht den Keeper mit einem Schuss ins Tormanneck (4.).

Mit der Führung im Rücken kombiniert es sich noch leichter, die hohen Temperaturen spielen uns als dominantem Team zusätzlich in die Karten, erst recht als ein Meidlinger schon früh vom Platz muss, ohne ersetzt zu werden.

Die spielerische Überlegenheit münzen Marko (41.), Ibra (41.) und Hans (43.) binnen kürzester Zeit und verschönern die Führung noch vor der Pause auf 4:0, was den Gang in die Kabine noch leichtfüßiger macht.

Luca netzt beim Comeback

In der zweiten Halbzeit ist es dann ein noch sommerlicherer Sommerkick. Die Vibes schalten zurück, Meidling darf Riesenmöglichkeiten aufs Ehrentor vergeigen und ansonsten passiert nicht viel.

Einen schönen Moment gibt es am Ende dann doch noch. Denn den Schlusspunkt (90.) setzt der USK in Person des lange erkrankten Luca, der zeigt, dass er auch in langer Abwesenheit nichts von seinem Torriecher eingebüßt hat.

Kurz danach ist es auch dem Schiedsrichter zu heiß und er pfeift ab. Die Vienna Vibes gewinnen überraschend deutlich mit 5:0 gegen Meidlinger, die sich – das sei extra erwähnt – heute von einer nie dagewesen fairen und fast schon freundlichen Seite zeigen. Ganz offensichtlich sind da die „richtigen“ Spieler ausgefallen. Das belegt auch die Anwesenheit des nun ganz offiziell besoffenen Einserstürmers, der in der Hinrunde noch am Platz für jede Menge Unmut gesorgt hat, sich nun aber darauf beschränkt von den Zuschauerrängen irgendeinen zusammenhanglosen Stuss reinzubrüllen.

Alles in allem also eine leiwande Partie, von denen wir im Frühjahr ohnehin nicht so viele erleben konnten.

MG