Das Spiel:

So schnell geht es dahin und schon neigt sich die Saison wieder dem Ende zu. Aber nicht, ohne noch für ein paar ordentliche Paukenschläge aus USK-Sicht zu sorgen. Die Auslosung hat es gegen Ende der Rückrunde recht ernst mit den Vibes gemeint, denn in der vorletzten Runde erwartete uns das schwere rot-weiße Derby gegen das wiedererstarkte Eventus auf der ungeliebten Krottenbach Alm.

Es sollte das brisanteste Derby aller bisherigen werden, denn im Vorfeld ging es natürlich darum, die Spitzenposition in der Tabelle zu verteidigen, während Eventus immerhin noch ein Wörtchen bei der „besten Frühjahrsmannschaft“ sowie im Kampf um Platz drei mitzureden hatte. Außerdem waren unsere Kontrahenten, mit denen nach wie vor eine freundschaftliche Verbindung besteht (auch wenn man am Platz nicht immer was davon merkt), in dieser Rückrunde noch ungeschlagen. Es galt also mit größtmöglichem Respekt und noch größerer Gewissenhaftigkeit an diese Aufgabe heranzugehen.

Geduld zahlt sich aus

Und das ist es auch, was die 19.997 Zuschauer am Sportplatz der Fortuna 05 am Anfang zu sehen bekommen. Zwei Mannschaften, die hochkonzentriert zu Werke gehen und wenig bis gar keine Chancen des jeweiligen Gegners zulassen. Immerhin gelingt es dem USK sehr gut, den Ball geduldig in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen.

Geduld, die sich schließlich in der 33. Minute bezahlt macht. Nachdem das Spiel bis dahin relativ ereignislos über die Bühne gegangen ist, bestenfalls durch ein paar Zufallsaktionen den einen oder anderen Gefahrenmoment bereitgehalten hat, erleben wir nun einen nicht erwarteten Anflug von Genialität. Flo startet einen starken Laufweg, Felix spielt im richtigen Moment den Pass, der sogleich mit einer perfekt getimten Ferse retourniert wird. Felix knallt daraufhin die Kugel mit dem ersten Kontakt unter die Latte. 1:0 für den USK.

Warum beschreiben wir diese Szene so genau? Erstens weil sie wirklich wunderschön anzusehen war und es mit Sicherheit locker in die Endauswahl zum Tor des Jahres schaffen wird. Und zweitens weil es sonst keine Highlights in der ersten Hälfte gab.

Deshalb springen wir in die zweite Halbzeit, die puncto Spannung und Chancenreichtum mehr zu bieten hat. So findet Martin eine sehr gute Chance auf das 2:0 und auf der anderen Seite unser Ex-Spieler Armin, der wieder zu seiner alten Liebe zurückgekehrt ist, ebenfalls eine Ausgleichsgelegenheit vor, doch sein starker Volleyschuss verzieht knapp.

Postwendend (66.) schickt Martin per Kopfballableger Alex auf die Reise, welcher wiederum Luca findet. Dessen Schuss wird vom ansonsten sehr starken Eventus-Tormann etwas zu kurz zur Seite abgewehrt. Milan steht goldrichtig und vollendet.

Die Folge ist eine wütende Drangperiode der Gastgeber, die mit dem Anschlusstreffer (73.) belohnt wird. Kurz schien diese Partie erledigt und nun entsteht hier eine an Spannung kaum zu überbietende Schlussphase.

Eine starke Bank

Tatsächlich hat wieder der Armin die Top-Möglichkeit auf den Ausgleich, die Philipp mit einer tollen Parade entschärft. Danach hat Eventus allerdings das Pulver verschossen und der USK ist mit zahlreichen schönen Konterangriffen inklusive Riesenmöglichkeiten brandgefährlich. Zweimal scheitert Patrick, einmal Marius, einmal Philipp, teilweise völlig alleine vor dem Tormann, der seinen leichten Fehler von vorhin wieder gut macht und sein Team fast im Alleingang im Spiel hält. Sie alle wurden zuvor eingewechselt und machten in der Folge ordentlich Betrieb. Wer so eine Bank hat, der ist gesegnet.

Letztendlich sind die Vibes in der Schlussphase dem 3:1 deutlich näher als Eventus dem Ausgleich. Ein höherer Sieg wäre jedoch nicht leistungsgerecht gewesen, denn auch unsere Gegner präsentierten sich als die gewohnt stabile Mannschaft, wie wir sie kennen und die mit jenen, die wir im Herbst so klar bezwungen haben, nicht viel gemein hat.

Als der Schiedsrichter nach gefühlt endloser Nachspielzeit endlich abpfeift, sind die hart erkämpften drei Punkte Gewissheit. Jubelchöre erschallen von der Krottenbachalm hinunter ins Tal, denn jeder weiß, dass diese bewältigte Aufgabe nicht hoch genug einzuschätzen ist.

Nun haben wir es, unser lang herbeigesehntes Finale in Atzgersdorf. Es kommt der FC Meidling, der uns mit Sicherheit auch nichts schenken wird. Wieder so eine große Aufgabe. Eine allerletzte.

MG